Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

@adas

Nein, ich kann dir keine Zahlen nennen und konnte nur das wiedergeben, was ich in den besagten Blättern gelesen hatte. Dort wurde auch nicht gesagt dass keine Sanktionen verhängt werden würden, sondern nur dass damit sehr zaghaft umgegangen werden würde und es bei konsequenter Anwendung der Vorschriften wesentlich mehr sein würden

@Waldfreund

Das ist eines der Probleme in diesem Land. Schwierige aber durchaus absehbare Themen werden hinausgezögert weil sich keiner daran traut, da es dem politischen Image schaden würde und so bleiben oft schwierige Themen erst bei asozialen Randgruppen als beliebtes Themenfeld und werden dann um so schwerer zu behandeln, wenn es dann nicht nur zu umgehen ist

@eckhart
„Die Arbeit kann nach unserer Systemlogik nur noch ehrenamtlich erledigt werden,
oder sie bleibt unerledigt liegen, egal, wie wichtig sie ist.“

Du wirst kaum glauben, wie viele Menschen bereit sind kostenlos zu arbeiten. Das sind Millionen. Die ersetzen da ganz locker etliche Stellen. Die Leute sind zwar engagiert nur keine Profis.

Es geht hier um ehrenamtliche Betreuung von geistig Behinderten, älteren Menschen oder auch Gefangenen. Dafür sind schon lange keine Profis mehr vorgesehen.

Auch Kinder sind uns oft keine Profis mehr wert. Da kommt den der freundliche Rentner in die Schule, und bringt den Kids EDV bei, weil die Lehrer sich nicht weiterbilden können ( wegen Überlastung ), oder manchmal auch nicht wollen, wegen Faulheit.

Und Caritas, rote Kreuz und Diakonie, sparen ein Haufen Kohle. Die verdienen ja auch ganz gut an Eineuro Jobber.

Natürlich bin ich dafür, das solche Stellen als Vollzeitjob besetzt werden.

@Valentini

Ok, ist wohl auch nicht wirklich entscheidend.

Was wir brauchen ist ein Konzept, wie wir das Überangebot an Arbeitskraft sinnvoll und produktiv einsetzen können.

Solange die Regierung dem gegenüber völlig unwillig ist, lässt sich überhaupt nichts machen!

@Valentini
„Schwierige aber durchaus absehbare Themen werden hinausgezögert weil sich keiner daran traut, da es dem politischen Image schaden würde und so bleiben oft schwierige Themen erst bei asozialen Randgruppen als beliebtes Themenfeld“

Das Problem ist eigentlich nur, das wieder die Schwachen die Lasten tragen sollen, die uns die starken aufbürden. Das kann nicht sein, das haben wir Jahrzehnte lang gemacht. Mit dem Erfolg der Umverteilung. Dann gibt es wirklich Arger. Die Starken müssen nun einmal ran.

10 % besitzen 2/3 des Vermögens ( 5,4 Billionen, DIW ) in Deutschland. Wen sie nur noch 1/3 besitzen, dann ist das immer noch genug. Die Verteilungsfrage muss gestellt werden.

Das ist noch lange nicht alles. Aber der Anfang. Wenn alle mit anpacken, dann läst sich was bewegen. Nur auf den Schwachen herumzutrampeln, bringt gar nicht.

In diesem Sinne, eine knallharte Debatte.

@Waldfreund

Umverteilung aber sicher doch wohl nicht in der Form, dass wir den Reichen nun ihr Kapital wegnehmen denn wenn du das Besitzstandsverhältnis ansprichst, dann sollte dabei auch überdacht werden dass sie auch den Großteil der Steuern erbringen mit dem hier vieles finanziert wird. Und es besteht die große Gefahr dass sie dann einfach abwandern...dann ist das Geld weg und die Steuereinnahmen auch

@adas
„Was wir brauchen ist ein Konzept, wie wir das Überangebot an Arbeitskraft sinnvoll und produktiv einsetzen können.“

Das Problem wird sich sowieso in den nächsten 15 Jahren Jahren von selbst lösen. Weil die meisten Arbeitslosen, die noch etwas gelernt haben, dann Rentner sind. Dann sind nur noch die übrig, die schlecht ausgebildet sind. Die gut ausgebildeten Jugendlichen haben dann weniger Probleme.

@Waldfreund

Waldfreund schrieb:Du wirst kaum glauben, wie viele Menschen bereit sind kostenlos zu arbeiten. Das sind Millionen. Die ersetzen da ganz locker etliche Stellen. Die Leute sind zwar engagiert nur keine Profis.

Ich weiß, weil ich selbst gern zu diesen Millionen gehören würde,
wenn ich wüsste,
wovon ich und meine Famile dann ohne Druck im Nacken,
leben könnte.

Das mit der Qualifikation ist überhaupt kein Problem !

Auf fast jede Arbeitsstelle, die es aus Kostengründen nicht mehr gibt,
gibt es Langzeitarbeitslose, die fast oder exakt genau für die Stellen qualifiziert sind.

Die haben sich ja nicht in Luft aufgelöst.
Die würden gern wieder das machen, was sie können.

Die haben nur einen schwer wiegenden Mangel:
@zertifiziert würde sagen: Die stinkend faulen Säcke sind zu ALT !

Oder sind wir alten Säcke schon aus jeder Arbeitslosenstatistik getilgt worden ?
Das würde manches erklären.

@Waldfreund

Ähmm, war das Sarkasmus?

Die Versorgung wird zunehmend mit immer weniger Menschen bewältigt werden, sie wird sich zukünftig mit einen sehr geringen Arbeitskraftbedarf bewältigen lassen. Schon heute werden Hochqualifizierte Menschen nicht unbedingt am Arbeitsmarkt gebraucht.

Die Umverteilung müsste bei den staatlichen Investitionen anfangen, die Arbeit, der Nutzen und die Entlohnung der Tätigkeiten neu definiert und geregelt werden.

Sklavenarbeit ohne Arbeitsvertrag ist der absolut verkehrte Weg. Das ist nur asozial!

@Valentini
Umverteilung mehr durch ein neues Steuersystem. Finanzmarktsteuer etc. Auch die Körperschaftssteuer für große Unternehmen ( am Gewinn orientiert )sollte erhöht werden. Ein spezieller Einkommensteuersatz für Großverdiener z.B. ab 200000 Euro dann 60 % etc, Steigerung nach oben offen. Die 5,8 Billionen zeigen ja, das genug Geld erwirtschaftet wird.

Wir kommen gar nicht daran vorbei, den Reichen mehr abzuknöpfen, sonst sägen sie am eigenen Ast. Die Finanzkrise hat es bewiesen. Wenn nur wenige fast das ganze Vermögen besitzen, dann werden keine Autos gekauft, Häuschen gebaut etc. Das muss in vernünftige Bahnen gelenkt werden. Es muss niemand 10 Milliarden besitzen. Nein, es ist kein Neid, sondern ökonomischer Sachverstand, der diese Forderung stellt. Es müssen alle mitziehen, sonst kommen wir da nicht raus. Auch die Reichen verlieren, wenn wir nur noch Arme haben. Wen sollen sie dann noch ausbeuten. Und wenn die Armen gar nichts mehr zu verlieren haben, dann greifen sie zu den Äxten.


„überdacht werden dass sie auch den Großteil der Steuern erbringen“

Weil es immer weniger Arbeitstellen gibt, und auch die Löhne niedriger werden, können diese Menschen nicht mehr genug steuern zahlen.

@eckhart
„@zertifiziert würde sagen: Die stinkend faulen Säcke sind zu ALT !“

Der hat sich schon ausgeklinkt. Ich glaube der redet nicht gerne mit mir. :)

@Waldfreund

Mit den Kerngedanken deiner Forderungen kann ich mich anfreunden aber über Einzelheiten muss dann noch ausgiebig diskutiert werden.

Valentini schrieb:Umverteilung aber sicher doch wohl nicht in der Form, dass wir den Reichen nun ihr Kapital wegnehmen denn wenn du das Besitzstandsverhältnis ansprichst, dann sollte dabei auch überdacht werden dass sie auch den Großteil der Steuern erbringen mit dem hier vieles finanziert wird. Und es besteht die große Gefahr dass sie dann einfach abwandern...dann ist das Geld weg und die Steuereinnahmen auch

Ein uralter Text. Der unzählige Male so oder so ähnlich formuliert wurde.
Man sagt ihn so dahin. Ohne Nachzudenken ...
Wann war er je bedeutend ?
Ja, sie sind nicht abgewandert,
aber das Kapital ist trotzdem weg - in Sicherheit ist es gebracht worden.
Und die Steuereinnahmen sind auch weg.

Insofern ein völlig sinnloser Spruch.
Den Erlkönig zu rezitieren wäre sinnvoller.

@adas
„Ähmm, war das Sarkasmus?“

Nicht ganz. In Europa gibt es schon demnächst weniger Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt drängen. Natürlich brauchen wir auch immer weniger Menschen die arbeiten müssen. Also die Probleme für gut Qualifizierte junge Leute werden wohl geringer.

In wie weit sich sinkende Geburtenraten vs. sinkenden Arbeitsplätze auswirken, kann ich nicht genau sagen.

Es gibt aber einen hohen Anteil schlecht qualifizierter Jugendlicher, die Hartz IV Empfänger von morgen. Aber anstatt sie zu bestrafen, wäre Schulung angebracht. Natürlich sind sie durch ihre familiären Verhältnisse oft geschädigt. Aber man hat versäumt in sie zu investieren. Z.b. Jugendarbeit.
Auch hätte man die Ghettoisierung verhindern müssen. Das rächt sich nun alles.

@Valentini
„Mit den Kerngedanken deiner Forderungen kann ich mich anfreunden aber über Einzelheiten muss dann noch ausgiebig diskutiert werden.“

Richtig und über die Einzelheiten müssten harte Debatten geführt werden. Und diese Debatte anzustoßen war notwendig, aber natürlich nicht in der Form.

@Waldfreund

Waldfreund schrieb:Der hat sich schon ausgeklinkt. Ich glaube der redet nicht gerne mit mir.

Nein, ich beobachte ihn schon länger.
Immer wenn seine Schriftfarbe beginnt, eine leicht bräunliche Färbung anzunehmen , hört er von selbst auf, zu schreiben. :)
Vielleicht liest er mit ?

@eckhart

eckhart schrieb:Immer wenn seine Schriftfarbe beginnt, eine leicht bräunliche Färbung anzunehmen , hört er von selbst auf, zu schreiben

Es ist der Debatte recht wenig hilfreich die Gegenposition ständig mit Begriffen wie "Faschist", "Sozialdarwinist", "Sozialrassist",... zu beleidigen denn dies lässt eher auf einen Meinungs- und Gesinnungsfaschismus deinerseits schließen

@Waldfreund

Ein alternativer Wirtschaftskreislauf, der bei Bedarf das Arbeitskräfteangebot reguliert, der die Arbeitskräfte entsprechend ihrer Selbstversorgung einsetzt, Qualifiziert und sie für den ersten Arbeitsmarkt bereithält. Das alles mit einen Arbeitsvertrag und Mindestlohn der das ganze Lohndumping abstellen kann. Damit wäre das Problem vom Tisch.

@adas
wie soll das denn gehen ?

@eckhart
„Immer wenn seine Schriftfarbe beginnt, eine leicht bräunliche Färbung anzunehmen , hört er von selbst auf, zu schreiben.“

Ein guter Mechanismus. Besser wäre es er würde sachlich bleiben.