Flüchtlinge und Migration allgemein
02.09.2015 um 22:04@canales https://www.xing.com/communities/posts/ladenhueter-unvermittelbare-fuer-die-it-beratung-1002009657
http://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Arbeitsmarktberichte/Fachkraeftebedarf-Stellen/Fachkraefte/BA-FK-Engpassanalyse-2014-12.pdf
Ladenhüter: Unvermittelbare für die IT-Beratung
Gestern sprach ich mit einer Bekannten, die eine IT-Beratung für Embedded Softwarentwicklung in der Automotive-Branche gegründet hat. Na klar herrscht hier Fachkräftemangel.
Besonders interessant fand ich ihren Ansatz, alle Mitarbeiter(innen) in der Gruppe zu suchen, die andere Unternehmen so sehr meiden, wie der Teufel das Weihwasser. Sie hat bisher alle Mitarbeiterinnen Ihres Unternehmens aus einer längeren Arbeitslosiglosigkeit heraus rekrutiert. Der Vorteil, die Agentur für Arbeit bezahlt teilweise die Gehälter. Ihr Kommentar: die sind hochmotiviert. Die besten Mitarbeiterinnen, die ich je hatte.
Gelegentlich betreibe ich auch Bewerbercoaching. Und tatsächlich gibt es immer wieder Stellensuchende, die eigentlich extrem fit sind, exzellente Arbeitszeugnisse vorweisen können, die sich aber selbst anbieten müssen wie Ladenhüter und trotzdem einfach keinen Erfolg mehr am Arbeitsmarkt haben. Wie kommt es dazu, dass diese Potenziale brach liegen?
Die deutschen Personaler und Unternehmer ticken anscheinend anders, als die Recruiter in anderen Ländern. Wer in Deutschland mit seiner Bewerbung erfolg haben will, muss einen extrem gradlinigen Lebenslauf vorweisen können: exakt den gleichen Beruf muss er schon mindestens 5 Jahre gemacht haben, natürlich in der gleichen Branche, schon seit Kindesbeinen an, noch besser mit Elternhaus in gleicher Branche. Bloß keine beruflichen Experimente im Lebenslauf. Noch schlimmer Auslandsaufenthalte, vielleicht noch außerhalb der Berufsgruppe, Sabatticals o.ä. Am schlimmsten Erziehungszeiten, Arbeitslosigkeit oder gar eine Selbstständigkeit. Warum meiden deutsche Unternehmen derlei Erfahrungen, die im ausländisce Stellenmärkten eher sogar als nützlich gelten?