@canales In dem Haus in Kreuzberg, in dem ich wohnte, war es die aus der Türkei eingewanderte Hauswarts-Familie, die gegen das Chaos ankämpfte und unsachgemäß entsorgte Möbel und Müll, den die deutschstämmige Alkoholikerin und die Studenten-WG verursachten.
Integriert? Nicht integriert?
Der afrikanische Freund einer Freundin war sehr viel ordentlicher und putzte mehr als sie, arbeitete als Saucen-Spezialist in einem sehr guten Hotel und bat Allah in seinen Gebeten um Verzeihung, dass er auch Schweinefleisch verarbeitete.
Der wäre der Typ gewesen, der einen freundlich an die Kehrwoche erinnert hätte ...
Natürlich hatten wir anfangs Befürchtungen: Ein afrikanischer Muslim, und die Freundin gerade verwitwet, darum depressiv und sehr, sehr wohlhabend. Aber alle unsere Befürchtungen waren umsonst - der Mann war großartig, respektvoll, sensibel, geduldig, und interessierte sich weder für Geld noch Eigentumswohnung.
Und ein trauriges Beispiel: Ein mittlerweile fließend Deutsch sprechender Libanese aus christlicher Familie, der aufgrund der Verfolgung der Christen in seinem Heimatort Asyl beantragt hatte, .... der nahm die Deutsche, die er heiratete um schneller eine Arbeitserlaubnis zu bekommen, wie eine Weihnachtsgans aus, tyrannisiert sie und ließ sie für sich putzen und kochen (sie hatte einen Vollzeit-Job und ernährte ihn auch mit).
Ob wohl die Religion ausschlaggebend ist?
Lauter Einzelschicksale, aber all die Flüchtlinge und Migranten sind eben lauter einzelne Personen mit einzelnen Geschichten. Ob und wie sich jemand zurechtfinden und integrieren wird, das kann man nicht voraus sehen, und man kann nur schwer erfassen, was denn eine gelungene Integration ist. Meines Erachtens kann es nicht darum gehen, möglichst viel der eigenen Kultur abzulegen, sondern nur darum, nicht entgegen der Kultur und Gesetze des Aufnahmelandes zu leben. Was einen großen Unterschied ausmacht, denn wenn man anders gekleidet ist, kratzt das niemanden .... wenn man dadurch Vorstellungen ausdrückt und lebt, die unseren Gesetzen wiedersprechen, schon.
Andere Speisegesetze sind kein Problem, Frauen und Kinder betteln zu schicken, schon.
Es kann nicht verlangt werden, dass die Immigranten in allem möglichst deutsch zu werden haben. Dazu müssten wir erstmal erfassen, was wir denn als "deutsch" betrachten, und was die Gemeinsamkeiten ausmacht.
In Stuttgart mag man die Kehrwoche als Bollwerk der Wohnkultur betrachten, in Berlin ginge man damit den Nachbarn mit aggressivem Eingriff ins Privatleben und die freie Bestimmung über die eigene Freizeit auf die Nerven. Undenkbar!
;)