martenot schrieb:Aber sein Beharren auf dem angeblichen Wahlsieg erinnert mich permanent an ein bockiges Kind, das beim Mensch-ärgere-dich-nicht die Spielsteine runterschmeißt und dann ruft "Eigentlich habe ich gewonnen, ätschibätsch".
Ja, man kann es nicht verkennen: Die Vereinigten Staaten von Amerika werden seit 4 Jahren von einer Person geführt, die die menschliche Reife eines Vorschulkinds hat.
Nur ist das bei einem Vorschulkind in aller Regel eine natürliche vorübergehende Entwicklungsphase, die sich bei vernünftiger erzieherischer Reaktion einrenkt. Bei T. ist dagegen der Zustand noch 70 Jahre später so. Statt irgendwelche harmlosen Stürme im Wasserglas zu entfachen, die ein Vierjähriger verursachen könnte, wäre T. in der Lage, Reaktionen der Bockigkeit wie wildes Herumbohren nach Öl in der Arktis [bislang immer von Gerichten gestoppt], ruckartiges Abziehen der Truppen aus Afghanistan und Irak, Einsatz des Militärs im eigenen Land, militärischer Angriff gegen den Iran [mit
besonders unabsehbaren Folgen!] vom Zaum zu reißen.
Trotz seines konsequenten Bemühens um ein Ausblenden von Realität und Widerstand, indem er sich ausschließlich mit Speichelleckern zu umgeben suchte, scheint er selbst bei diesen nur auf negative Reaktionen des Abratens zu stoßen. (Oder sollen uns entsprechende Presseberichte hier nur beruhigen?) Das Weiße Haus wirkt wie ein perverser Kindergarten - in dem Sinne, daß nicht die Leitung auf die Kinder ihr bewahrendes Auge hat, sondern umgekehrt: die Kinder auf die Leitung.
Da alle Reaktionen T.s seit seinem Verlust der Wahl nach dem, was berichtet wird, ausschließlich auf vehement destruktive Aktionen im Eilverfahren gerichtet sind, bin ich schon gespannt und besorgt, was sich hinter den Aushebearbeiten beim Weißen Haus verbirgt. Denn daß ihm das in diesen Tagen wichtig ist, ist kein gutes Zeichen.
Und wir befinden uns ja erst 14 Tagen nach dem Wahltag! Wie soll das jetzt zwei Monate noch weitergehen?
Beim Schachspiel sieht die gepflegte Art der Aufgabe einer Partie so aus: Man legt seinen König aufs Brett (statt ihn aufrecht stehen zu lassen), streckt dem Gegner die Hand entgegen und sagt: "Ich gebe auf. Herzlichen Glückwunsch. Der Bessere hat gewonnen!" Der nimmt die Hand und sagt: "Danke, Sie haben es mir jedenfalls nicht leicht gemacht. Es könnte nächstes Mal wieder anders aussehen." Man stellt die Schach-Uhr ab. Und dann geht man oft die Stationen der gespielten Partie gemeinsam durch und teilt sich gegenseitig mit, welche Überlegungen man dabei angestellt hat; dabei sucht man einen getrennten Raum auf, wenn andere noch spielen, deren Konzentration man natürlich nicht stören darf. So oder ähnlich ist die feine Art.
Jeden Turnierleiter graust es, wenn er einen Teilnehmer hat, der statt dessen in verlorener Stellung mit dem Arm die Figuren auf dem Brett umwirft und beleidigt den Saal verläßt, ohne den Gegner eines Blickes zu würdigen.