Die Frage ist längst nicht mehr ob sich etwas an der Gesetzgebung ändert sondern nur mehr was und wann.
Viel wurde bereits beschlossen, gefordert und angekündigt... bleibt die Frage, wie vehement man es umsetzen wird.
Die Tage meinte hier jemand, es sei unwahrscheinlich das unregistriert in D Leistungen bekommen könne...
Das BAMF schätzt mittlerweile 290.000 unregistrierte Personen in der BRD.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-09/fluechtlinge-bamf-zahlen-nicht-registrierte-fluechtlingeNach Schätzungen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) halten sich 290.000 noch nicht registrierte Flüchtlinge in Deutschland auf. Bamf-Leiter Frank-Jürgen Weise kritisierte die unübersichtliche Situation und forderte mehr Transparenz. Bislang gebe es keinen guten Überblick, wie viele Menschen ins Land kämen, wo sie sich aufhielten, wie sie verteilt und ihre Anliegen bearbeitet würden. Hier müsse mehr Transparenz her. Auch Rückstände müssten dringend aufgearbeitet werden.
...
In vielen Fällen seien die Menschen aber vor der Erfassung bereits zwei bis drei Monate im Land. Ein Drittel der Schutzsuchenden habe keinen Pass dabei. Das erschwere viele Verfahren. Auch Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen hatte vor Kurzem die unübersichtliche Situation kritisiert.
Wer sich von den Flüchtlinge gerade wo aufhält kann bereits auch niemand mehr sagen. Die Grenzkontrollen sind nahezu wirkungslos:
http://www.focus.de/politik/deutschland/bayerns-innenminister-schlaegt-alarm-herrmann-haben-teils-den-ueberblick-verloren-welcher-fluechtling-sich-wo-befindet_id_4984152.htmlAngesichts der Flüchtlingskrise schlägt Bayerns Innenminister Joachim Herrmann Alarm: Die Behörden hätten zum Teil den Überblick verloren, wo sich welcher Flüchtling befindet. Deswegen fordert er eine schnelle Rückkehr zum Dublin-Abkommen.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte am Donnerstag auf NDR Info: "Die Zustände an den Grenzen sind unhaltbar, auch aus Sicherheitsgründen." Er räumte ein: "Wir haben zum Teil den Überblick verloren, welcher Flüchtling sich wo befindet." Herrmann forderte eine schnelle Rückkehr zum Dublin-Abkommen, das die Aufnahme von Asylsuchenden innerhalb der Europäischen Union (EU) regelt. Zudem müsse es Asylverfahren bereits an der Grenze geben.
Grenzkontrollen nahezu wirkungslos
Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) hält die angesichts der hohen Flüchtlingszahlen wieder eingeführten Grenzkontrollen für nahezu wirkungslos. Der Bundespolizei und dem Land Bayern gelänge es nicht, alle Flüchtlinge zu registrieren, die über die Balkanroute nach Deutschland einreisen, sagte er den "Ruhr Nachrichten" vom Donnerstag. Ein Großteil der Flüchtlinge, die in Sonderzügen nach Nordrhein-Westfalen kämen, sei nicht registriert.
Konflikte entstehen durch die Unterbringung?
http://www.focus.de/politik/deutschland/religion-herkunft-gemeinsame-geschichte-konflikte-in-unterkuenften-das-sind-die-grossen-streitpunkte-zwischen-den-fluechtlingsgruppen_id_4979934.htmlIn Hamburg stritten im April Flüchtlinge um eine nicht geleerte Waschmaschine - am Ende gingen 40 Männer mit Knüppeln, Stühlen und Besenstielen aufeinander los. In Trier kam es im Juli während eines Fußballspiels zu einer Massenprügelei zwischen Flüchtlingen. Und am Sonntag wurden 13 Flüchtlinge und drei Polizisten in der Flüchtlingsunterkunft Kassel-Calden verletzt, als sich 300 Albaner und 70 Pakistaner mit Stöcken und Reizgas attackierten. Auslöser war hier eine Rangelei bei der Essensausgabe.
Die Berichte über Streitigkeiten in überfüllten Asyl-Unterkünften häufen sich. Auf den ersten Blick geht es dabei um Lappalien, doch die Hintergründe sind meist tief liegende Konfliktlinien.
...
1. Religion
Im August kam es in einem Flüchtlingsheim im thüringischen Suhl zu heftigen Ausschreitungen, nachdem ein Flüchtling Koranseiten in der Toilette heruntergespült hatte.
„Gerade wenn es um religiöse Tabus geht, sind viele Flüchtlinge sehr sensibel“, sagt Günter Meyer, Leiter des Zentrums für Forschung zur arabischen Welt an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, im Gespräch mit FOCUS Online. Das hänge auch mit negativen Vorerfahrungen in den Herkunftsländern zusammen.
Christen und Muslime
Potenzial für religiöse Konflikte gibt es in jeder Flüchtlingsunterkunft. Die beiden größten Gruppen unter den Asylbewerbern sind Christen und Muslime. Grundlegende Wertvorstellungen können hier ebenso zu Streit führen wie unterschiedliche Alltagsgewohnheiten.
Die meisten Flüchtlinge aus Serbien und Eritrea sind hingegen Christen. Das Verhältnis von Jesiden und Christen gilt allgemein als unkompliziert. Zwischen Christentum und Islam kommt es aber immer wieder zu Konflikten.
...
Abgrenzung zum Beispiel zwischen Albanern und anderen Gruppen
Auch Polizeigewerkschafter Radek sieht bei Massenschlägereien wie in Calden „sich solidarisierende Gruppen“ als Ausgangssituation. Dort waren es Pakistaner und Albaner; in Trier Albaner und Syrer und in Hamburg Eritreer und Albaner.
Diskriminierung von Schwarzen
"Natürlich haben wir auch unter den Flüchtlingen ein Problem mit Rassismus", sagte Helmuth Stoll, Referent für Migration bei der Diakonie „Zeit Online“. In vielen Ländern des Nahen Ostens sei beispielsweise die Diskriminierung von Schwarzen alltäglich, heißt es weiter. In vielen Staaten der arabisch-islamischen Welt wurde lange Zeit mit afrikanischen Sklaven gehandelt, was das Denken der Menschen zum Teil bis heute prägt.
Abwertung gegenüber Roma
Auch Roma leiden häufig unter Diskriminierung – nicht nur in ihren Herkunftsländern. In vielen Europäischen Staaten sehen sich Roma mit dem Vorurteil konfrontiert, ein Volk von Bettlern, Kriminellen und Landstreichern zu sein. Dieses Vorurteil existiert auch bei manchen Flüchtlingen – dementsprechend ablehnend stehen sie Roma gegenüber.
...
3. Ethnisch
Ein Beispiel für ethnisch begründete Konflikte, die sich in Flüchtlingsunterkünften ergeben können, ist die angespannte Beziehung zwischen Kosovo-Albanern und Serben.
...
4. Bürgerkrieg/Konflikte aus den Heimatländern
Besonders brisant werde es, wenn direkte Konfliktparteien aus den Herkunftsländern in Deutschland nah beieinander untergebracht werden, betont Meyer. Als Beispiele nennt er Türken und Kurden, Sunniten und Schiiten und auch jesidische und sunnitisch-arabische Iraker.
„Das Risiko ist groß, dass bei solchen Konstellationen Konflikte fortgeführt werden“, so Meyer. Besonders wahrscheinlich seien persönlich motivierte Racheakte. Viele Jesiden haben ihre Familie bei Angriffen durch sunnitische Islamisten verloren, im Irak werden sie von der Terrormiliz Islamischer Staat als „Ungläubige“ verfolgt. Treffen sie nach den traumatischen Erfahrungen auf überzeugte Muslime, kommt es vor, dass sie ihre Wut auf sie projizieren. „Einstige Opfer könnten hier zu Angreifern werden“, so der Experte.
...
Abgelehnte Asylbewerber die den Abschiebungsbescheid erhalten haben interessiert das immer weniger:
http://www.focus.de/politik/deutschland/knapp-600-plaetze-blieben-einfach-leer-sachsen-bucht-hunderte-fluege-fuer-abgelehnte-asylbewerber-und-bleibt-darauf-sitzen_id_4979707.htmlSie sollten abgeschoben werden, aber kamen nicht: 595 abgelehnte Asylbewerber in Sachsen traten ihre Heimreise einfach nicht an. Dabei waren für sie feste Tickets gebucht und von staatlichen Einrichtungen bezahlt worden, wie die „Bild“ berichtet. Und das Bundesland Sachsen blieb auf den Kosten sitzen. Diese betrugen insgesamt mehrere zehntausend Euro.
...
Noch knapp 5000 Ausreisepflichtige in Sachsen
Grundsätzlich muss bei einer Abschiebung die betroffene Person selbst haften und der Rechtslage entsprechend bezahlen. Wenn der Ausreisepflichtige jedoch nicht freiwillig geht und die Abschiebung auf einer Anordnung basiert, kommen in der Regel auch Kosten auf die Staatskasse zu. Allein die jährlichen Flugkosten für abgelehnte Asylbewerber werden vom Innenministerium auf eine sechsstellige Summe beziffert.
2015 konnten bisher 812 Abschiebungen für Sachsen vollzogen werden, so die „Bild“. Im Vorjahr seien es nur 1037 gewesen. Ulbig ist dies immer noch zu wenig, denn laut Innenministerium befinden sich auf der Liste der sogenannten „vollziehbaren Ausreisepflichtigen“ noch 4913 Personen. Doch die Beamten und das Bundesland kommen kaum noch hinterher.
...
Minister Ulbig verspricht darum, bis zum Jahresende verstärkt Abschiebungen durchführen zu lassen. Es heißt, in der neuen Struktur der Zentralen Ausländerbehörde solle sich künftig „ein Referat nur darum kümmern“. Denn in den kommenden Monaten erwartet Ulbig weitere 15.000 Flüchtlinge, die dann die Plätze in den Unterkünften dringend benötigten.
Bisher erhalten Ausreisepflichtige die gleichen Leistungen wie Asylbewerber in Deutschland. Politiker wollen dies künftig anders regeln. Das Bundeskabinett hat am Dienstag ein umfangreiches Gesetzespaket mit Änderungen im Asylrecht beschlossen. Dabei sollen das Asylverfahren beschleunigt, Rückführungen vereinfacht und Fehlanreize beseitigt werden. Mitte Oktober soll das Paket beschlossen werden und am 1. November in Kraft treten.
„Renitenzen während des Abschiebevorgangs“
Dennoch bleiben die Sorgen in Sachsen vorerst bestehen. Doch damit ist der Freistaat nicht alleine, denn nahezu alle Bundesländer haben inzwischen mit den Folgen der Asylpolitik zu ringen. Als Grund, warum viele Ausreisepflichtigen in keine Flugzeuge steigen, begründet Ulbig auf Anfrage der AfD im Landtag mit „Renitenzen während des Abschiebevorgangs“ – also die Widerspenstigkeit und Weigerung der Flüchtlinge.
Man sieht also das sich zukünftig einiges ändern wird. Aus der CSU kommt bereits die Forderung nach einem Zaun... überzogen wie ich finde aber angesichts hunderter Kilometer grüner, frei zugänglicher Grenze, kann es durchaus in einiger Zeit als probates Mittel diskutiert werden.
http://www.focus.de/politik/deutschland/bayerischer-finanz-und-heimatminister-muessen-ueber-schutzzaeune-diskutieren-soeder-fordert-besseren-grenzschutz_id_4984374.htmlDer bayerische Finanz- und Heimatminister Markus Söder fordert einen besseren Schutz der Grenzen. Die Milliarden für die Griechenlandrettung hätten besser für einen massiven Schutz im Grenzbereich genutzt werden sollen.
Der bayerische Finanz- und Heimatminister Markus Söder will angesichts der Flüchtlingskrise das Land abschotten. Im Interview mit dem FOCUS sagte der CSU-Politiker, man müsse die Grenzen „besser schützen“.
„Vielleicht hätten wir die 86 Milliarden Euro für Griechenland besser in den massiven Schutz der Grenzbereiche investiert.“ Denn in Griechenland beginne die Balkanroute. Söder: „Ich bin überzeugt, dass wir noch über Schutzzäune diskutieren werden in Europa.“
Für dieses und nächstes Jahr, so der Minister weiter, rechne er mit Flüchtlings-Kosten von weit über vier Milliarden Euro allein in Bayern. Im Grunde sei die Grenze der Belastbarkeit bereits überschritten.
...
Auch der EUGH hat aktuell bereits andere Saiten aufgezogen:
http://www.focus.de/politik/ausland/eugh-urteilt-wiedereinreise-nach-abschiebung-darf-mit-haft-bestraft-werden_id_4984469.htmlAusländer, die abgeschoben wurden und danach wieder illegal einreisen, können mit Haft bestraft werden. Solche Sanktionen dienten einer EU-weiten "gemeinsamen Einwanderungspolitik, die die Verhütung und verstärkte Bekämpfung illegaler Einwanderung gewährleisten" solle, wie der Europäische Gerichtshof (EuGH) in einem Urteil entschied.
Ein EU-Staat darf Migranten, die sich trotz Ausweisung erneut illegal dort aufhalten, mit Gefängnis bestrafen. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) bestätigte am Donnerstag in Luxemburg eine entsprechende Regelung im italienischen Recht.
In meinen Augen ist es nur eine Frage der Zeit, bis es für Asylbewerber zu massiven Einschränkungen und Kürzungen kommen wird... dann muss man sich Fragen, ob all die Welcome Aktivisten den Flüchtlingen der Welt nicht einen Bärendienst erwiesen haben in dem sie es erwirkten, dass Europa die Tore schließt.
Kritik wird an jeder Ecke lauter und kommt mittlerweile aus jeder Partei, jeder Schicht und jeder Nationalität... es ist nur eine Frage der Zeit, bis weitere Gesetzänderungen oder andere Maßnahmen beschlossen und umgesetzt werden.
Nachtrag:
Interessant auch, dass gem. EU Richtlinie eigentlich das Flughafenverfahren an den Grenzen angewendet werden könnte:
http://www.faz.net/aktuell/politik/harte-bretter/harte-bretter-ueber-die-asylpolitik-kommt-das-flughafen-verfahren-auf-dem-landweg-13830612.htmln drei entscheidenden Punkten ist das Gesetzespaket zum Asylrecht „entschärft“ worden. Der wichtigste Punkt betrifft das Verfahren für Personen, die nach Deutschland kommen, obwohl offensichtlich ist, dass sie keine Aussicht haben, als Asylbewerber oder als Flüchtling anerkannt zu werden. Für sie sollte das „Flughafen-Verfahren“ auf den Landweg übertragen werden. Der gesamte Passus aus dem ersten Gesetzesentwurf fehlte in dem Entwurf, den das Kabinett am Dienstag beschloss.
Jasper von Altenbockum
Autor: Jasper von Altenbockum, Verantwortlicher Redakteur für Innenpolitik.
Folgen:
.
Noch am selben Tag aber erhob die CSU die Forderung, an der deutschen Grenze innerhalb eines Transitbereichs künftig ein solches „Schnellverfahren“ einzuführen. Schon vor Wochen hatte der Deutsche Landkreistag die Idee in die Asyldebatte geworfen. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) unterstützte die Forderung seit jeher und auch jetzt: „Man kann schon jetzt jemand am Flughafen festhalten, prüfen, ob sein Asylantrag offensichtlich unbegründet ist und ihn zurückschicken.“
Das Verfahren sollte ursprünglich als Paragraph 18b in das Asylverfahrensgesetz (künftig heißt es nur noch „Asylgesetz“) aufgenommen werden. Damit hätte Deutschland die Möglichkeit ausgeschöpft. die eine EU-Richtlinie allen Mitgliedstaaten bietet, nämlich „neben den Verfahren in Transitzonen von Flughäfen auch an anderen Grenzübergängen ein Asylverfahren vor der Entscheidung über die Einreise durchzuführen“. So steht es in der Erläuterung zum ersten Entwurf des Gesetzespakets.
Das Asylverfahren würde in diesem Fall von den Grenzbehörden abgewickelt und gälte nur für Antragsteller, deren Antrag „unzulässig“„ oder „offensichtlich unbegründet“ ist. Darunter sollten Anträge fallen, die schon in einem anderen EU-Staat (positiv) entschieden wurden, oder die von einem Antragsteller aus einem sicheren Drittstaat stammen. Nicht gelten sollte das neue Verfahren für unbegleitete Minderjährige. Nicht gemeint waren auch die sogenannten „Dublin-Fälle“, also Bewerber, für die andere EU-Mitglieder zuständig sind, über die der Bewerber in die EU eingereist ist. Die müssten allerdings ohnehin ohne weiteres Verfahren sofort an der Grenze zurückgewiesen werden.
Das Schnellverfahren an der Grenze hätte eine stark verkürzte Verfahrensdauer von maximal drei Wochen, währenddessen die Antragsteller an der Grenze in einem Transitbereich zwangsweise untergebracht worden wären. Mit anderen Worten: in Haft genommen worden wären, um eine illegale Einreise zu verhindern. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sollte binnen einer Woche über die Anträge entscheiden, sonst müsste dem Antragsteller die Einreise gestattet werden. Auch ein Rechtsschutzverfahren ist vorgesehen, allerdings - wiederum analog zum Flughafen-Verfahren - binnen zweier Wochen.