z3001x schrieb:Nach Mannheim werden auch die Hartz4-Empfänger aus dem Rhein-Neckar-Kreis und Heidelberg zwangs-umgesiedelt, rein über die Mietpreise und die bewusst schikanöse Bearbeitung der ALG2-Anträge in diesen Kreisen.
D.h. Mannheim vorkommt langsam zu einer richtigen Armen- und Zuwanderungsstadt und man kann es so dermaßen mit den Händen greifen, wenn man durch die Innenstadt geht. Also ich empfinde es mittlerweile als eine umgekippte Stadt, das geht in Windeseile Richtung Marxloh. Einige Stadtteile haben bereits einen Migrantenanteil von knapp 70%, und da sind die Zustände genau so, wie sie in den düstersten pi-news-Überteibungen geschildert werden. Einfach nur ein trauriger kompletter Fail ohne Charme. Und das Ende der Fahnenstange ist noch nicht mal erreicht.
Richtung Marxloh würde ich es nicht nennen. In keinem Stadtteil der Stadt. Dafür ist sie einfach traditionell schon sehr Stadt der Zuwanderung, von Zuwanderung geprägt. Migranten und Migrantenkinder pflegen (man kann schon sagen in der Regel) einen Lokalpatriotismus. Die SPD, die traditionell den Oberbürgermeister gestellt, hat in den letzten Jahrzehnten einfach gute Sozialpolitik gemacht.
Was derzeit einfach drückt, ist die Verschlechterung der Lebensverhältnisse vieler Mensch durch die Agenda2010, wie du schreibst größere Armut bzw. schon ein bisschen Verelendung. Und eben viele unbearbeite Probleme mit der Zuwanderung aus Südosteuropa. Zum Beispiel die Wohnungssituation, nicht nur Flüchtlinge brauchen Unterkünfte, auch die sicherlich immernoch neu ankommenden Südosteuropäer brauchen Wohnungen. Die schlafen halt, wenn sie keine Bleibe finden, wohl nach wie vor in sogenannten Problemimmobilien, Kellern, Ruinen, im Wald und sonstwo. Für sie beginnt ja auch alsbald der Winter, wo man sie nicht einfach draußen lassen schlafen darf.
Das ist ja das, was ich oft schreibe. Durch enormen Aufwand sozialpolitischer Maßahmen ist einfach die letzten Jahre gelungen, in den sozialen Brennpunkten, auch jenen mit einem sehr hohen Migrantenanteil, neues Leben einzuhauchen. Neue Gewerbe und Branchen (Popakademie im Stadtteil Jungbusch) anzusiedeln. Die Bewohnerstruktur hat sich Rchtung Mitte gedrückt/verändert.
Aber bei vier sozialpolitischen Großbaustellen und/oder Mammutaufgaben, Begrenzung der Armut, Flüchtlinge und Zuwanderung aus Südosteuropa, das sozial stabil halten der Stadtteile, da versagt halt Politik an der oder anderen Stelle und eine Stadt muss an irgendeinem Punkt Prioritäten setzen. Stadtteile, die mühsam stabil gehalten wurden, erleben halt mal jetzt neuerdings ne Massenschlägerei im Stadtteil und nen Toten vor der Polizeiwache. Gehen dir halt wieder diese Stadtteile fast flöten.
Derzeit ist die oberste sozialpolitische Priorität Flüchtlinge, ich glaub mehr Mitarbeiter/innen hat man im Rathaus auch gar nicht bzw. Oberbürgermeister und Gemeinderat können nicht mehr oder alles gleichzeitig leisten.
Blöd ist es halt nur für die Mitglieder der Stadtgesellschaft, die ja Verständnis haben sollen oder das alles mitmachen müssen. Oder eben anderes gesagt, die einer doch schon friss oder stirb Politik ausgesetzt sind. Man liest in der Zeitung beschlossene Maßnahmen und hat gar nicht gewusst, dass das überhaupt diskutiert wurde, solche Sachen.