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Warum schaut S.Gabriel für das TTIP-Abkommen über uns weg?

390 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: SPD, Ttip, Gabriel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Warum schaut S.Gabriel für das TTIP-Abkommen über uns weg?

04.05.2015 um 12:54
Zitat von defdef schrieb:Die Europäer betrifft es diesmal direkt und in großem Umfang. Gestehe ihnen doch wenigstens dann zu, die kritisch zu sehen...
Irgendwie ja nicht weil es eh Bilaterale Inverstorenschutzregelungen gab.

Und wieso sollte ein EU Inverstorenschutz USA direkter sein, als der zwischen Frankreich/USA?
glücklicherweise gibt es echte Instanzen des Wissens die es nicht versäumen den Souverän immer wieder klar zu machen, dass er so ziemlich alles ist, nur nicht souveränt
TJa, sind ja sonst auch zu Faul zum Wählen, bekommt halt das was sie verdienen. Aber wenn sie sich schon, aufregen dann wenigstens informierne und über die Richtigen Dinge aufregen.
Zitat von defdef schrieb:Jaja... lass dir das Gewäsch bloß gut bezahlen!
genau solche Äußerungen lassen durchblicken das die Leute dort echt Schlauer sind.
Zitat von defdef schrieb:1. Leg mir doch bitte nicht irgendwelchen Bullshit in den Mund, den ich so nie gesagt habe.
war das an dich Persönlich gerichtet? Geht um den Unreflektierten Aufschrei, im anderen Thread gab es ja die Lustigsten Auswüchse dazu.
Zitat von defdef schrieb:2. ISDS ist so was von greifbar... geht natürlich nicht, wenn man alle Hände voll damit zu tun hat, auf biegen und Brechen alles Gold an zu malen, was über den Atlantik schwappt.
Wieso? Geht doch um Verhandlungen das alles kreuz und quer über den Atlantik schwappt. Angesichts der Handelbilanzen für die EU der größerer Vorteil.
Zitat von defdef schrieb:3. Statt Kritik mit immer gleichem Muster in einem Wust von Posts zu ersticken könntest du dich mal ernsthaft mit ihr befassen... aber nicht das dich das überfordert.
Genau da ist das Problem. Die Meiste Kritik entstammt einer mangelnden Auseinandersetzung mit dem Abkommen und der Bedeutung. Wie sonst kommt man darauf das US Firmen in Deutschland plötzlich US Arbeitsgesetze anwenden können?


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04.05.2015 um 12:55
Zitat von Rho-ny-thetaRho-ny-theta schrieb:Was erwartest du von einem Land, das Abgeordnete produziert, die auf ihrer Website "Europa Genfrei" fordern? Deutschland hat fertig, alles überrannt von Marktschreiern, Slacktivisten und Esos.
Ich erwarte bessere Schulbildung damit man auf die Marktschreier nicht hereinfällt.


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04.05.2015 um 12:59
@Fedaykin

Der Zug ist schon lange abgefahren. Die Marktschreier sitzen doch schon in der Politik.


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04.05.2015 um 13:10
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Irgendwie ja nicht weil es eh Bilaterale Inverstorenschutzregelungen gab.
Wir haben jetzt 1 Abkommen für alle Europäischen Staaten mit den USA. Das ist ein Novum.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:TJa, sind ja sonst auch zu Faul zum Wählen, bekommt halt das was sie verdienen. Aber wenn sie sich schon, aufregen dann wenigstens informierne und über die Richtigen Dinge aufregen.
Natürlich. Niedrige Wahlbeteiligung kann natürlich nur am stinkfaulen Wähler liegen und niemals daran, dass dieser sich nicht mit den Wahlmöglichkeiten identifiziert.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:genau solche Äußerungen lassen durchblicken das die Leute dort echt Schlauer sind.
Wie ich schon sagte, verkauf dich da nur nicht unter Wert.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:war das an dich Persönlich gerichtet? Geht um den Unreflektierten Aufschrei, im anderen Thread gab es ja die Lustigsten Auswüchse dazu.
Der "Aufschrei" ist nicht unreflektiert. Ich habe dir jetzt bereits 3 mal Google Links zur Verfügung gestellt die sehr deutlich machen, wie differenziert die Kritik am TTIP, respektive dem ISDS ist. Mehr kann ich da echt nimmer machen...
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Wieso? Geht doch um Verhandlungen das alles kreuz und quer über den Atlantik schwappt. Angesichts der Handelbilanzen für die EU der größerer Vorteil.
Es geht auch nicht darum TTIP als Ganzes abzulehnen sondern explizit um ISDS.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Wie sonst kommt man darauf das US Firmen in Deutschland plötzlich US Arbeitsgesetze anwenden können?
Ein US Investor kann durchaus gegen D Klagen falls sich am Arbeitsschutz etwas ändert und dem US Investor dadurch Gewinne Flöten gehen.

Ist doch wie die Klage von PM aufgrund Nichtraucherschutzes...

Das ist genau der Kern der Kritik... und da hast du wohl was grundsätzliches an ISDS nicht ganz verstanden.

Hier nochmal ein Sammelsurium an Kritik an ISDS.

Wikipedia: Investor-state dispute settlement#Sinn und Zweck
Kritik[Bearbeiten]

Einschränkung nationaler Souveränität[Bearbeiten]

Kritiker sehen durch Investitionsschiedsverfahren die nationale Souveränität bedroht, da ausländischen Investoren die Möglichkeit gegeben werde, durch die Drohung mit Schadensersatzforderungen Einfluss auf die Rechtssetzung und Verwaltungspraxis eines Landes auszuüben. Die Politik könne aus Furcht vor Schadensersatzklagen vor transnationalen Schiedsgerichten wegen z. B. entgangener Gewinne die Verabschiedung eigentlich politisch gewollter Gesetze vermeiden.[10][11] Man spricht von einer „Abkühlung von Demokratien“ („Chilling effect“ oder „Regulatory Chill“),[12] wobei die Begrifflichkeiten nicht klar definiert sind.[13] So sehen einige Beobachter die Androhung von Investitionsschiedsverfahren gegen Staaten, die ihre Tabakregulierung verschärfen wollen, als Versuch an, demokratisch gewollte Gesetzgebung zu unterbinden.[14][15]

Nach der Gegenansicht lassen die Entscheidungen von Investitionsschiedsgerichten im Allgemeinen ausreichend Raum, für angemessene und nicht-diskriminierende Gesetzgebung und Regulierung.[16][17] Zudem hätten sich Staaten freiwillig der Investitionsschiedsgerichtsbarkeit unterworfen, ihre Souveränität sei damit nicht betroffen. Dass gemachte Versprechen den zukünftigen Handlungsspielraum einschränken, sei eine wesentliche Eigenschaft von Rechtsstaaten.[18]

Unklare Kriterien für Rechtsverletzung[Bearbeiten]

Kritisiert wird auch, dass Definition der Investorenrechte in Investitionsschutzabkommen zu unscharf seien[19] und damit uneinheitliche oder willkürliche Entscheidungen der Schiedsgerichte ermöglichten.

"Treaty Shopping"[Bearbeiten]

Viele Investitionsschutzabkommen verwenden eine weite Definition der Nationalität geschützter Investoren. Das ermöglicht Unternehmen durch Gründung einer Tochter in einem der Vertragsstaaten, Ansprüche aus einem Investitionsschutzabkommen geltend zu machen, obwohl das Unternehmen eigentlich aus einem anderen Land ohne oder mit einem weniger günstigen Abkommen mit dem Gastgeberstaat kommt. Dazu kann unter Umständen schon eine reine Briefkastenfirma genügen.[20]

Treaty Shopping kann es Investoren auch ermöglichen, gegenüber ihrem eigenen Herkunftsstaat Investitionsschutzansprüche geltend zu machen.[21] So verklagt Philip Morris das Land Australien auf Schadensersatz wegen dort eingeführter Gesetze zum Nichtraucherschutz über eine Tochter mit Sitz in Hongkong,[22] die erst zehn Monate nach Ankündigung der Nichtraucherschutzgesetze Anteile am australischen Ableger von Philip Morris erworben hatte.[23] So konnte der Tabakproduzent sich auf das bilaterale Investitionsschutzabkommen zwischen Australien und Hongkong berufen (das Tribunal hat bisher allerdings nicht über seine Zuständigkeit entschieden).

Diskriminierung von Inländern[Bearbeiten]

In der Einräumung eines weiteren Rechtswegs nur für ausländische Investoren wird eine Ungleichbehandlung zum Nachteil von Inländern gesehen, die für ihre Investitionen bei einer sich ändernden Rechtslage gegebenenfalls keine vergleichbare Handhabe gegen ihre Regierungen haben.[24]

Fehlende Transparenz[Bearbeiten]

Investitions-Schiedsgerichte arbeiten häufig weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Während Vertraulichkeit in Schiedsverfahren zwischen Privaten großen Stellenwert genießt, stößt sie bei Beteiligung von Staaten auf Bedenken, da in Investor-Staat-Verfahren stets öffentliche Interessen betroffen sind.[25]

In einigen Bereichen wurde daher mittlerweile vermehrte Transparenz eingeführt. So sieht der Modellvertrag für US-amerikanische bilaterale Investitionsabkommen seit 2004 in Art. 29 eine weitestgehende Öffentlichkeit sämtlicher Verfahrensunterlagen und die Möglichkeit vor, Amicus Curiae-Schriftsätze einzubringen. Nach Art. 48 Abs. 4 der ICSID Arbitration Rules müssen Schiedssprüche zumindest in Auszügen veröffentlicht werden. Die Veröffentlichung erfolgt online.[26]

2013 veröffentlichte die UNCITRAL Regeln zur Transparenz bei Investor-Staat-Schiedsverfahren.[27] Danach müssen der gesamte Schiedsspruch und alle verfahrensrelevanten Dokumente wie die Schriftsätze der Parteien, Verhandlungsprotokolle und Beschlüsse veröffentlicht werden (Art. 3 der Regeln). UNCITRAL führt dafür ein Online-Register.[28] Die Regeln sind nicht bindend, sondern nur anwendbar, wenn das im entsprechenden Investitionsschutzabkommen so vorgesehen ist, oder wenn die Parteien eines Investitionsrechtsstreits sich darauf einigen. Um die Anwendung der Regeln im möglichst vielen Fällen sicherzustellen, verabschiedete die UN-Hauptversammlung Ende 2014 eine Konvention zur Transparenz in Investor-Staat-Schiedsverfahren, die ab März 2015 ratifiziert werden kann.[29] Die Anwendbarkeit der Regeln ist auch in dem im September 2014 veröffentlichten Entwurf des Freihandelsabkommens zwischen der EU und Kanada vorgesehen.

Fehlender Instanzenzug[Bearbeiten]

Weiterhin wird kritisiert, dass Schiedssprüche z.B. im ICSID-Verfahren völkerrechtlich bindend sind, ohne dass eine weitere Schiedsinstanz oder eine Überprüfung durch nationale Gerichte vorgesehen sind.[30][31] Die fehlende zweite Instanz sei auch ein Grund für die teilweise uneinheitliche Auslegung von Investitionsschutzabkommen.[32][33]

Befürworter des aktuellen Systems weisen darauf hin, dass Investitionsschiedsgerichte Investoren gerade die Durchsetzung von Rechten ohne Einschaltung der nationalen Gerichte des Gaststaates ermöglichen sollen, was durch eine staatliche Überprüfungsinstanz konterkariert würde. Die ICSID hat zudem ein "Annulment Committee", das Schiedssprüche annullieren kann, die unter Verletzung des rechtlichen Gehörs zustande gekommen sind (ein Maßstab der allerdings als zu eng aufgefasst wird, um Fehlurteile zuverlässig korrigieren zu können)[33]. Schiedssprüche aus Verfahren, die nicht unter die ICSID-Konvention fallen, können nach dem Recht des Schiedsortes von staatlichen Gerichten aufgehoben werden. Sie müssen außerdem nach der New Yorker Konvention für vollstreckbar erklärt werden, was ebenfalls eine Überprüfung durch staatliche Gerichte ermöglicht.[34]

Fehlende strukturelle Unabhängigkeit der Schiedsrichter[Bearbeiten]

Anders als staatliche Richter genießen die Schiedsrichter, die in Investitionsschiedsverfahren tätig werden, keine Bestellung auf Lebenszeit. Ihr Arbeitsaufkommen und damit ihre Bezahlung ist vielmehr von der Menge an Fällen abhängig, die vor ein Investitionsschiedsgericht gebracht werden. Da nur Investoren, nicht aber Staaten, Investitionsschiedsverfahren anstoßen können, haben die Schiedsrichter daher einen Anreiz, Investorenrechte großzügig auszulegen, um zusätzliche Klagen zu motivieren. Das Problem wird dadurch verschärft, dass Schiedsrichter häufig auch als Parteivertreter in Investitionsschiedsverfahren tätig sind und so von einem generellen Wachstum der Investitionsschiedsgerichtsbarkeit doppelt profitieren.[35] Dagegen wird eingewandt, Schiedsrichter müssten sowohl ihre eigene Reputation wahren, um wieder benannt zu werden, als auch die der Investitionsschiedsgerichtsbarkeit insgesamt, um zu vermeiden, dass Staaten sich aus ihr zurückziehen. Zudem gebe es keine Alternative: Eine Organisation, die unabhängige, fest angestellte Richter für internationale Konflikte zur Verfügung stellen könnte, existiere nicht.[36]



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def ehemaliges Mitglied

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04.05.2015 um 13:19
Zitat von Rho-ny-thetaRho-ny-theta schrieb:@def

Habe ich was von "Einfach mal die Fresse halten" gesagt? Ich sehe bei TTIP das Problem auf beiden Seiten darin, dass keine Seite weiß, was der Vertrag beinhaltet, und man sich effektiv über Schauermärchen aufregt bzw. etwas verteidigt, was es so garnicht gibt. Meiner Meinung nach braucht es diese Schiedsgerichte zum Beispiel nicht, wenn da sowas rauskommt wie jüngstens in Uganda.
Das war der O-Ton @Fedaykin
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Tja wenn man keine Ahnung hat. soll man die Fr... halten. Oder der Michel ist mal so schlau und informiert sich anstatt mal anhand von Schlagwörtern wild Empörung aufzuschreiben.
Zitat von Rho-ny-thetaRho-ny-theta schrieb:Meiner Meinung nach braucht es diese Schiedsgerichte zum Beispiel nicht, wenn da sowas rauskommt wie jüngstens in Uganda.
Die braucht es sowieso nicht, würde man ein ordentliches Gericht mit echten Juristen dafür schaffen und keine Böcke zu Gärtnern machen.

Was genau meinst du mit "jüngstens in Uganda"?


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Warum schaut S.Gabriel für das TTIP-Abkommen über uns weg?

04.05.2015 um 13:22
@def

Ich hatte mich falsch erinnert, ich meinte Uruguay, nicht Uganda; ich meinte dies hier:
Die Tabaklobby fühlt sich übermächtig - und glaubt, dass sie sich alles erlauben kann. Der Konzern Philip Morris verklagt den Staat Uruguay auf zwei Milliarden Dollar Schadenersatz, weil es so rabiat gegen Zigarettenkonsum vorgeht. Doch der linke Staatschef bekommt unerwartete Unterstützung aus den USA.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/tabakkonzern-philip-morris-verklagt-uruguay-nikotin-fuer-die-nation-1.1103407


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04.05.2015 um 13:29
@Rho-ny-theta

Ah ok. Also ähnliches Spiel wie es PM bereits mit Australien versucht.

Allein der Gedanke, dass in einem Handelsabkommen Mechanismen verankert erden sollen, die es Konzernen ermöglichen, gegen Nichtraucherschutz zu Klagen, bringt mich dazu das gesamte Abkommen abzulehnen solange solche Klauseln darin enthalten sind.

Man stelle sich nur mal vor. Deutschland führ eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h ein und die Automobilhersteller der Welt proben die große Klagewelle... inwiefern das dem europäischen Bürger zum Vorteil gereicht muss mir erst mal jemand erklären... und dazu braucht es weit mehr als nur "Du bist zu blöde und checkst es nicht also halt gefälligst den Mund!".


Nachtrag: BTW, die Klage läuft seit 2010... deckt sich nicht unbedingt mit dem, was ich so unter "jüngstens" verstehe... :D


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04.05.2015 um 13:34
@def

Für internationale Gerichtsprozesse ist das quasi Lichtgeschwindigkeit :D


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04.05.2015 um 13:34
@Rho-ny-theta
@Fedaykin

Hier, ein super Beispiel:
Zitat von defdef schrieb:Im Oktober 2012 erließ ein ICSID-Tribunal einen Schiedsspruch, der Ecuador zur Zahlung von 2,3 Milliarden US-Dollar an Occidental Petroleum verpflichtete. Ecuador hatte einen Vertrag mit dem Ölunternehmen gekündigt, nachdem dieses unter Verstoß gegen ecuadorianisches Recht seine Rechte an einem Ölfeld an ein anderes Unternehmen übertragen hatte. Das Tribunal erklärte dieses Verhalten für unverhältnismäßig und damit für eine Verletzung des Anspruchs von Investoren auf einen fairen und gerechten Umgang ("fair and equitable treatment") aus dem US-Ecuador-Investitionsschutzabkommen. Es handelte sich um den bis dahin höchsten Schiedsspruch in der Geschichte der ICSID.[42]
Nachdem Ecuador den Vertrag mit Occidental Petroleum wegen Vertragsbruches von OP kündigte musste es 2,3 Mrd. an den Vertragsbrecher zahlen...

Das heißt, wenn mir einer ein Auto least und ich dieses Nutzungsrecht vertragswidrig weiterverkaufe bekomm ich auch noch Schadensersatz wenn mir der Leasingvertrag gekündigt wird? Sounds legit...


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04.05.2015 um 14:27
@def
Gut, mag sein, dass das Schiedsgericht es als unfair ansieht, dass man seine Rechte nicht weiter veräußern darf. Das würde ich noch verstehen, denn wenn man Rechte kaufen kann, kann man sie auch verkaufen.. normalerweise.

Aber wenn es eine Vereinbarung dazu gab, dass die nicht verkauft werden können, ist es doch ein Witz, dass sich das Unternehmen nicht dran hält, und dann auch noch auf "unfair" pocht.
War doch vorher schon "unfair", bevor sie die Rechte kauften, wieso kaufen sie es dann also?

Solche Schiedssprüche können es wirklich nicht sein. Ecuador hat sich sicher was dabei gedacht, dieses Gesetz zu erlassen, und man kann es doch nicht einfach so kippen, weil es jemandem irgendwann als unfair erscheint. -auch noch nach Abschluss des Geschäftes mit Ecuador, also nach einer indirekten Zustimmung auch zu diesem Gesetz-


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def ehemaliges Mitglied

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04.05.2015 um 14:35
Zitat von dunkelbuntdunkelbunt schrieb:Das würde ich noch verstehen, denn wenn man Rechte kaufen kann, kann man sie auch verkaufen.. normalerweise.
Wie meinen? Es ging um Nutzungsrechte. Nennt sich hierzulande auch Pacht oder Miete.

Du "kaufst" das Recht Wohnraum zu nutzen... nennt sich Miete, und kannst dieses Recht Weiterverkaufen?
Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)

§ 540 Gebrauchsüberlassung an Dritte

(1) Der Mieter ist ohne die Erlaubnis des Vermieters nicht berechtigt, den Gebrauch der Mietsache einem Dritten zu überlassen, insbesondere sie weiter zu vermieten. Verweigert der Vermieter die Erlaubnis, so kann der Mieter das Mietverhältnis außerordentlich mit der gesetzlichen Frist kündigen, sofern nicht in der Person des Dritten ein wichtiger Grund vorliegt.

(2) Überlässt der Mieter den Gebrauch einem Dritten, so hat er ein dem Dritten bei dem Gebrauch zur Last fallendes Verschulden zu vertreten, auch wenn der Vermieter die Erlaubnis zur Überlassung erteilt hat.
Gleiches gilt übrigens für die Pacht.

http://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__540.html

Ich verpachte auch ein paar ha Land an die örtliche Genossenschaft... ich würde wahrscheinlich zur Schnecke machen, wenn die die Nutzungsrechte ungefragt an 3. weitergeben würden.


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04.05.2015 um 14:47
Zitat von defdef schrieb:Wir haben jetzt 1 Abkommen für alle Europäischen Staaten mit den USA. Das ist ein Novum
Tja, geht so, ist nicht das Erste Abkommen zwischen der EU und anderen Staaten die für alle Mitgliedländer gültig ist.
Zitat von defdef schrieb:Natürlich. Niedrige Wahlbeteiligung kann natürlich nur am stinkfaulen Wähler liegen und niemals daran, dass dieser sich nicht mit den Wahlmöglichkeiten identifiziert.
meist ist es so. Wenn er scih nicht identifiziert ist es Trotzdem Pflicht zu wählen. Wenn es ihn nicht passt, muss man eben selbst Aktiv werden, spätestens da wird dem Wähler die Demokratie zu anstrengend.
Zitat von defdef schrieb:Der "Aufschrei" ist nicht unreflektiert. Ich habe dir jetzt bereits 3 mal Google Links zur Verfügung gestellt die sehr deutlich machen, wie differenziert die Kritik am TTIP, respektive dem ISDS ist. Mehr kann ich da echt nimmer machen...
auch die waren nicht wirklich Differenziert. Geht auch dort eher um Dinge die es Bilateral seit über 40 Jahren gang und gebe sind.


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04.05.2015 um 14:48
Zitat von defdef schrieb:Das war der O-Ton
Tja, das ist so, vergiss aber nicht die Bedingungen. Wer keine Ahnung hat. Und die sind es komischerweise die am meisten Schreiern und Bauernfängerei betreiben. Siehe AFD, Pegida, sowas kommt dabei raus.


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04.05.2015 um 14:50
Zitat von defdef schrieb:Die braucht es sowieso nicht, würde man ein ordentliches Gericht mit echten Juristen dafür schaffen und keine Böcke zu Gärtnern machen.
oh Mann, was glaubst du warum es Schiedsgerichte gibt und warum die Beklagten Länder auch alle bestimmte Gemeinsamkeiten haben und warum Schiedsgerichter International sind?


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04.05.2015 um 14:52
@def
Ja, ok.. wenn man das so sieht. Hab da eher an sowas wie einen Claim gedacht.


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04.05.2015 um 14:52
Das heißt, wenn mir einer ein Auto least und ich dieses Nutzungsrecht vertragswidrig weiterverkaufe bekomm ich auch noch Schadensersatz wenn mir der Leasingvertrag gekündigt wird? Sounds legit...t
Nein, gerade im Rechtangelegenheiten kann man einen Fall nicht einfach auf Andere Dinge unmünzen.

Da müssten wir schauen ob diese Auflagen für die Einheimischen Unternehmen auch gelten.


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04.05.2015 um 14:54
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Tja, geht so, ist nicht das Erste Abkommen zwischen der EU und anderen Staaten die für alle Mitgliedländer gültig ist.
Nochmal, es geht um ISDS... nicht um alle Abkommen die dir gerade einfallen... ISDS.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Wenn er scih nicht identifiziert ist es Trotzdem Pflicht zu wählen.
Na klar... wenn einem die etablierten nicht gefallen wählt man halt alternativ oder wie? Was muss denn dann der Wähler in seiner Pflichterfüllung wählen? NPD? AFD? APPD?

Wie hättest du es denn gern?
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:auch die waren nicht wirklich Differenziert. Geht auch dort eher um Dinge die es Bilateral seit über 40 Jahren gang und gebe sind.
Differenziert bedeutet nicht, sich nur mit Dingen auseinander zu setzen die neu sind. Es ist für die EU eben nicht "Gang und Gebe" ein ISDS mit den USA zu haben... dann gäbe es gar keinen Grund das jetzt ins TTIP aufzunehmen...
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Siehe AFD, Pegida, sowas kommt dabei raus.
Falsch. Sowas kommt dabei:
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Wenn es ihn nicht passt, muss man eben selbst Aktiv werden, spätestens da wird dem Wähler die Demokratie zu anstrengend.
raus...


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04.05.2015 um 14:54
Pacht und Mieter ist zweierlei.

Weswegen man auch nicht wirklich endlicher Rohstoffadern Pachtet.


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04.05.2015 um 14:55
Zitat von dunkelbuntdunkelbunt schrieb:Hab da eher an sowas wie einen Claim gedacht.
Auch da bist du nur Pächter. Das ist ja Sinn der Pacht... das Recht an den Bodenschätzen bzw. Früchten des Bodens zu haben. Das bedeutet längst nicht, dass du dieses Recht an diesem Stück Land einfach so weiterreichen darfst schließlich hast du zwar den Besitz aber keinerlei Eigentum an diesem Land.


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04.05.2015 um 14:56
Zitat von defdef schrieb:Nochmal, es geht um ISDS... nicht um alle Abkommen die dir gerade einfallen... ISDS.
jaja, aber deswegen ist es kein Ultimatives Novum bzgl Rechtverbindlichkeiten die durch die EU als Institution erfolgten.
Na klar... wenn einem die etablierten nicht gefallen wählt man halt alternativ oder wie? Was muss denn ann der Wähler in seiner Pflichterfüllung wählen? NPD? AFD? APPD?
Wie hättest du es denn gern?
Du gibt soviele Parteie, wie erwähnt soll er seine eigene Interssengruppe aufmachen. Leichter denn je, wer sein Wahlrecht nicht nutzt soll, na du weißt schon...
Zitat von defdef schrieb:Es ist für die EU eben nicht "Gang und Gebe" ein ISDS mit den USA zu haben... dann gäbe es gar keinen Grund das jetzt ins TTIP aufzunehmen...
Ja für die EU als Intistution schon, aber nicht für die Mitgliedländer und damit eigentlich die Aktiven der Institution EU.


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