def schrieb:Da hast du völlig recht.
Aber die Scheiße des Westen fängt mächtig an zu stinken, wenn er einerseits den Russen dafür verurteilt, mit dem Saudi aber das nächste Geschäft abgeschlossen wird.
Aber gut, das willst du ja nicht hören... immer schön ausblenden den Doppelstandard.
Doch, genau das will ich in ungefähr hören. Das eine ist, dass ich erst jetzt wieder mit lesen auf Seite 9 angelangt bin. Das andere, dass ich diesen Doppelstandart eben nicht ausblende. Ich persönlich bin auch nicht dafür Staaten mit Miltärtechnik zu versorgen, bei denen offensichtlich ist, was damit geschieht. Das die Amis die Saudis nicht über Gebühr kritisieren (und das Level ist da extrem niederschwellig für das über Gebühr), weil sie am Ölhahn hängen, das ist mir auch klar.
Denn genau diese Doppelbödigkeit habe ich ja auch thematisiert. Im Prinzip musst Du Dir auch bewusst machen, dass Du ja nicht der in erster Linie angesporchene warst. Ich hab, so glaube ich zumindest, versucht sehr allgemein zu formulieren und Tendenzen anzusprechen. Mein Kritikpunkt an den Diskussionsführungen war ja, dass in meiner bisweilen auch subjektiv geprägter Wahrnehmung nicht nur in diesem Thread sehr viel relativiert wird. Dieses realtivieren ist eben Ausdruck der selben Doppelmoral. Und das geht ja auf den Sack. Ich beziehe mich da nicht aleine auf diesen Thread, und nicht nur auf heute. Die Ukraine und Russland Threads bestehen nun ja auch schon eine Weile.
Was Du aber in meinen Ausführungen nicht finden wirst ist, dass ich pro Nato oder pro Westen in vorauseilendem blindem Gehorsam argumentiere. Auch in anderen Threads. Kannst Du zwar nicht wissen, aber meine Haltung ist, dass die EU schon weit vor der Krim-Krise schwere Fehler gemacht hat. Und dass der Westen sehr wohl gemachte Zusagen aus dem vergangenen Jahrhundert nicht eingehalten hat, als es um die Wiedervereinigung und die Osterweiterung der EU ging.
Will man einen Vergleich ziehen, dann eignet sich allenfalls der Israel-Palästina-Konflikt. Auch da nützt es wenig in den 60ern bis 80ern nach den Ursachen zu suchen. Man muss auch die Rolle der Engländer betrachten, als sie damals aus ureigensten Interessen verschiedenen Parteien verschiedenen Zusagen machten, die sie so später nicht mehr einhalten konnten, weil sie alles in allem zu viel versprochen haben.
Wenn ich den Threadtitel lese: Russland das Buhland, aber warum?, dann halte ich eben fest, dass ich nicht Russland und die Russen für bescheuert halte, aber letztendlich Putin einen an der Waffel hat. Genauso wie ich persönlich der Meinung bin, dass die Israelische Regierung seit langer Zeit, meistens dann, wenn die Falken an der Macht sind, gravierende Fehler macht, die eine Auflösung de sKoflikts in immer weitere Ferne rücken lassen. Und es ist mehr als offensichtlich, dass dabei nicht alle Israelis mit in der Kritik stehen können und bei weitem auch nicht alle Juden, die sich auf die ganze Welt verteilen.
Und ich denke, in den Punkten sind wir auch gar nicht so weit voneinander entfernt. Was aber hier untergeht bei meiner Kritik an der Relativierung, dass ich zu keinem Zeitpunkt die Rolle des Westens im Gegenzug irgendwie positiv hervorgehoben habe. Auch habe ich die Haltung des Westens nicht in irgendeiner Form verteidigt, noch nicht mal geäussert, ob ich die Blockadepolitik für sinnvoll halte oder nicht. Insofern solle man deshalb auch berücksichtigen, dass es müssig ist jeden Beirag von mir auf den kleinsten Fehler abzusuchen, nur weil ich mich ganz allgemein kritisch äussere, vor allem an der Diskussionsführung in einem ersten Schritt. Das kann man aber gerne auch weiter ausbauen und ich kann mich auch gerne dezidierter zu der Russischen Politik äussern, nur ist als Reaktion absehbar, dass dies dann wiederum von einigen Usern als Sakrileg betrachtet wird.