Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

@ornis
In diesem Fall waren die Durchbruchsversuche Rückzugsgefechte ohne Landgewinn, denn man wollte ja den Kessel verlassen und nicht erweitern.

@alle,

mal ein Danke für den sachlichen Stiel hier, die Diskussion ist so sehr angenehm, haben doch alle was von, wenn es so läuft.

@canales

Nein. Vorher wollte man Debalzewo halten und natürlich alles bis zur russischen Grenze "befreien".

@ornis
girkin hats ja erklärt wie er triumphal von einem dorf zum nächsten gelaufen ist und befreit hat mit seine 300 .
das land war weiträumig , nirgendswo ukrainische kompetenz zu sehen . mit der 25ten brigade sind sie dann in slawansk eingefahren

@ornis
Wenn wir jetzt die Aussagen vergleichen kommen wir nicht weiter, denn die Sepas wollen ja auch Novorussia "befreien".
Der Kessel war eindeutig ein Abwehrkampf...aber vielleicht gibt es ja den einen oder anderen Offizier der RF, der das als Offensive der Ukrainer bezeichnet.

@Jedimindtricks

Ich nehme mal an, die Zentralregierung und der regionale Gouverneur haben sich im Umfang der separatistischen Bestrebungen gehörig geirrt.

@ornis
Sah nie anders aus. Die waren (die UA) immer in der Defensive. Immer den Gegner unterschätzt. Kein Wunder.
Ich hab noch den Post von "Babushka" vor Augen, der schrieb im Dezember, die Donezker "Befreiungsarmee" sei richtig Sauer, weil die UA "immer" Donezk bombardiere. Da war man noch Live drauf. Am Vorabend habe ich noch mit @Jedimindtricks die Geduld der UA bewundert, die sich wochenlang aus Wohngebieten beschossen hat lassen., ohne großartig zurück zu schießen.
Da startete die Großoffensive von den Terroristen. Als der Airport genommen war, rollte alles nach Mariupol, mit bekanntem Ergebnis.

@canales

canales schrieb:Der Kessel war eindeutig ein Abwehrkampf...aber vielleicht gibt es ja den einen oder anderen Offizier der RF, der das als Offensive der Ukrainer bezeichnet.

Das Gebiet war vor Beginn der ATO aber durch die Separatisten "befreit" worden. Dann erfolgte die Rückgewinnung durch die Regierungstruppen und eine schrittweise Rück-Rückgewinnung durch die Separatisten. Erst als die Stellungen in und um Debalzewo nicht mehr zu halten waren, entwickelte es sich zum Abwehrkampf.

@ornis
Ja, im Juli/August erfolgte die letzte große Offensive der Ukrainer mit der Einnahme von Slavjansk und dem Vorstoß bis Debaltseve. Anschließend gab es "Stellungskrieg" bis die Sepas im Dezember/Januar an allen Fronten angriffen...

spätestens mit dem antritt von lentsov ( jccc ) war der airport weg , aber sowas von .
vorher alles bisschen pr für givi und motorola . motorola kann vielleicht noch was , aber givi ist ne pfeife .
ja , ich bin ehrlich gesagt gespannt auf ein neues sat bild vom airport im vergleich zu september . da wird man dann mal sehen wer hier wo in der offensive war . man kann das dann ja mit der innenstadt von donetsk abgleichen

@Hape1238

Hape1238 schrieb:Am Vorabend habe ich noch mit @Jedimindtricks die Geduld der UA bewundert, die sich wochenlang aus Wohngebieten beschossen hat lassen., ohne großartig zurück zu schießen.

Sieh Dir die Berichte der SMM aus dieser Zeit an: da haben beide Seiten auf die Bevölkerung keine Rücksicht genommen und immer drauf gehalten. Ist natürlich auch schwierig, wenn die eine Seite im Umland bzw. den Vororten und die andere Seite mitten in der Stadt sitzt. Da sind zivile Opfer vorprogrammiert. An der Stelle bin ich mehr für's "Altdeutsche": die Anführer beider Seiten sollten sich mal treffen, sich ordentlich auf die Fresse hauen und anschließend einen trinken und einen Kompromiss aushandeln. Hatte einer der Separatisten doch in Bezug auf sich und Poroschenko vorgeschlagen, wenn ich mich recht erinnere.

ornis schrieb:Sieh Dir die Berichte der SMM aus dieser Zeit an: da haben beide Seiten auf die Bevölkerung keine Rücksicht genommen und immer drauf gehalten. Ist natürlich auch schwierig, wenn die eine Seite im Umland bzw. den Vororten und die andere Seite mitten in der Stadt sitzt. Da sind zivile Opfer vorprogrammiert.

es ging rein um das airport gebiet und die viertel / dörfer drumrum .
die rebellen standen mit ihrer artillerie tiefer in der stadt drin , die ua hatte am airport keine

@Jedimindtricks

Jedimindtricks schrieb:die ua hatte am airport keine

So ein Artilleriegeschütz hat ja auch eine gewisse Reichweite, da kommen die Vororte und das Umland ins Spiel. Die Separatisten konnten wohl nur aus der Stadt heraus schiessen - Donezk ist recht groß.

@ornis
ja , wiegesagt . die rebellen hatten andere prioritäten .
erstma debaltseve befreien , soweit bis es komplett zerstört ist . war ja schon ne schlagkräftige truppe die das in gut 4 wochen bewerkstelligt hat

@Jedimindtricks

Da haben sicherlich strategische Aspekte eine übergeordnete Rolle gespielt. Und wenn sich der Gegner da "eingegraben" hat muß man ihn da halt irgendwie rauskriegen.

@ornis
ja gut , wäre ja parAdox gewesen wenn in dieser zeit die ua in donetsk ne offensive gestartet hätte wie du vorhin meintest .

Interview mit einer russischen Politologin...

Die russische Politologin Lilija Schewzowa wirft Europa Naivität gegenüber Russland vor. Ausgerechnet Deutschland sei der Schlüssel dazu gewesen, dass Putin sein Machtsystem ausbauen konnte. Im Interview mit FOCUS Online erklärt sie, warum der politische Todeskampf des russischen Präsidenten bereits begonnen habe.

„Deutschland hat sich von Russland benutzen lassen.“
„Putin hat sich auf einen Todeskampf mit seiner eigenen Macht eingelassen.“
„Wer den Kreml nicht rechtzeitig verlässt, wird in den Flammen untergehen.“

http://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/ihr-wart-so-naiv-russische-politologin-schewzowa-deutschland-hat-sich-von-putin-benutzen-lassen_id_4517681.html

Da ist m.E. auch der Wunsch der Vater mancher Gedanken, aber dennoch interessant.

@canales
Interessant auch hier:

Das ist falsch. Was im letzten Jahr in der Ukraine passiert ist, hat gezeigt, dass es eine militärische Option gibt. Und Russland hat durch seine Invasion bereits eine militärische Option gewählt. Dass die westlichen Führer nun behaupten, es gebe keine militärische Option, ist bizarr.
Können Sie sich eine direkte militärische Konfrontation zwischen dem Westen und Russland vorstellen?
Vor einem Jahr hätten wir uns niemals vorstellen können, dass die Krim annektiert wird. Wir waren naiv und lagen falsch. Deshalb sollten wir das nicht wiederholen. Wir können nichts mehr ausschließen, weil es keine Spielregeln mehr gibt. Wir haben eine abweichende Welt betreten und Europa muss das verstehen.

Indem man eine Möglichkeit ausschließt, amputiert man seine Optionen und stärkt den Gegner. Mein Reden.

ornis schrieb:Der Aufmarsch entfällt, da die Ukies nie abgezogen sind. Luftwaffe scheidet aus bekannten Gründen aus.

Die haben gar nicht die Mittel zur Offensive. Und momentan ziehen sie genauso ab wie die Sepas, alles nach eigenen Angaben.

Ohne OSCE haben wir bestenfalls Truppenbewegungen.

ornis schrieb:Nun, wenn der Kessel fast geschlossen ist, hat man das Gebiet entsprechend vorher verloren. Um den Kessel aufzubrechen und den "Brückenkopf" stabilisieren will, muß man also dieses Land zurückgewinnen...

Einen Kessel zu halten bzw OFfen zu halten ist keine Offensive. Eine Defensiveaktion verbietet ja keine Offensiven Handlungen auf Taktischer Ebene.

@Fedaykin

Fedaykin schrieb:Und momentan ziehen sie genauso ab wie die Sepas, alles nach eigenen Angaben.

Es gab Berichte der SMM, daß einige Kolonnen der Separatisten durch sie "gemonitort" wurden. Etwas ähnliches habe ich über die Ukrainischen Gerätschaften nicht gelesen.