Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

Fichtenmoped schrieb:Man kann wohl kurbeln:

Das mußte ich mal bei der Bundeswehr machen.
Da machten wir eine Probefahrt mit dem Leo, im selben Gelände, wo das Panzerbataillon gerade eine Übung durchführte. Auf einmal hieß es, wir sollten aus einer versteckten Parkposition heraus die Kanone in eine bestimmte Richtung drehen. Das Problem war, dass die Hydraulik zum Turmdrehen an unserem Leo kaputt war und dies dann nur noch manuell ging.
Das war vielleicht ein Scheiss...da habe ich mir echt einen Wolf gekurbelt. Für ~120° Drehung mußte ich bestimmt 15 Minuten Vollgas geben, danach war ich fix und fertig.
Diese Notlösung ist im Gefecht absolut nicht zu gebrauchen.

Naja, solange es die ihm zugedachte Aufgabe erfüllt...
Ist halt aber auch ein Armutszeugnis für eine Nation, welche sich als Großmacht u. Gegenpol zu den USA sieht, im größeren Stil MadMax Technicals aufs Feld zu werfen.

Zz-Jones schrieb:Werden sollche Geschütztürme auf Schiffen nicht üblicherweise dann per Hydraulik gedreht?
Wenn man sich diese "Konstruktion" so anschaut, würde ich annehmen, dass der "unauffällige" Turm wohl nur eine Position kennt.

Manuell kurbeln, würd ich mal sagen. Obwohl der Turmaufbau auch groß genug für einen Motor wäre.

StUffz schrieb:Ja hatte ich hier auch schon verlinkt.

Ah, ok. Das hatte ich dann leider übersehen.

StUffz schrieb:Würde mich interessieren, wie sich das Ding wohl fährt. Mit dem Gasfuß muss man wohl vorsichtig sein, sonst sitzt das Ding aufm Arsch.

Ja, der dürfte ziemlich hecklastig sein. Auch das Zielen stelle ich mir problematisch vor. Andererseits sind das zwei 25mm Kanonen. Das ist schon ordentlich Feuerkraft. Fragt sich nur, wie man mit solchen Dingern nahe genug an den Feind herankommen will, ohne direkt abgeschossen zu werden. Aber ok, vielleicht nehmen die Russen noch ein paar BTR-50 zur Unterstützung mit.

Gibt es eigentlich noch irgendwelches Zeug aus dem WWI das man mal schnell zusammenschweißen könnte um die Nazi-Satanisten zu besiegen? :D

Ahmose schrieb:Gibt es eigentlich noch irgendwelches Zeug aus dem WWI das man mal schnell zusammenschweißen könnte um die Nazi-Satanisten zu besiegen? :D

Ukrainische Kräfte haben zumindest Zeitweise das PM 1910 verwendet, ein MG aus der Zarenzeit.
https://www.rnd.de/politik/im-kampf-gegen-die-russischen-besatzer-ukraine-setzt-maschinengewehre-aus-der-zarenzeit-ein-M27ALUJRFJDVNKFO4IIJC3QDGQ.html

Ahmose schrieb:Ja, der dürfte ziemlich hecklastig sein. Auch das Zielen stelle ich mir problematisch vor. Andererseits sind das zwei 25mm Kanonen. Das ist schon ordentlich Feuerkraft. Fragt sich nur, wie man mit solchen Dingern nahe genug an den Feind herankommen will, ohne direkt abgeschossen zu werden. Aber ok, vielleicht nehmen die Russen noch ein paar BTR-50 zur Unterstützung mit.

Die Feuerleitung stellle ich mir ziemlich schwach vor auf den Schiffen wurden die Dinger über das Schiffsradar gerichtet , in den Türmen dürfte es nur eine optische Zielerfassung geben , höchstwahrscheinliche ohne jeden Vorhalterechner , damit braucht man davon schon ziemlich viele um nur Sperrfeuer zu schiessen .

querdenkerSZ schrieb:Die Feuerleitung stellle ich mir ziemlich schwach vor auf den Schiffen wurden die Dinger über das Schiffsradar gerichtet , in den Türmen dürfte es nur eine optische Zielerfassung geben , höchstwahrscheinliche ohne jeden Vorhalterechner , damit braucht man davon schon ziemlich viele um nur Sperrfeuer zu schiessen .

Laut https://weaponsystems.net/system/474-25mm+2M-3 haben diese Geschütze nur eine lokale Feuerleitung - sprich der Soldat im Turm übernimmt das richten selbst. Diese Geschütze wurden 1945 herum entwickelt, erste Tests fanden 1949 statt und die Ausrüstung von Schiffen begann 1953.
http://www.navweaps.com/Weapons/WNRussian_25mm-79_2m-3.php

@StUffz

Kam u. kommt sicher noch auch bei den DPR u. LNR Milizen zum Einsatz, die benutzen ja auch noch Mosin Nagants.
Wir haben auch SSh-68 Helme gesehen oder Wagner, welche Artillerie aus dem 2. Weltkrieg nutzt.

Ich warte immer noch ungeduldig auf den Einsatz des T-34.

StUffz schrieb:Ukrainische Kräfte haben zumindest Zeitweise das PM 1910 verwendet, ein MG aus der Zarenzeit.

In gewissen Situationen, z.B. stationäre Verteidigung, kann ich mir solche alten MGs als nützlich vorstellen. Zudem muss die Ukraine alles Material nutzen, was sie hat, weil sie nicht aus dem Vollen schöpfen können. Russland aber sollte doch eigentlich genug Material in ihren Depots haben um auf solche improvisierten Waffensysteme verzichten zu können.

querdenkerSZ schrieb:Die Feuerleitung stellle ich mir ziemlich schwach vor auf den Schiffen wurden die Dinger über das Schiffsradar gerichtet , in den Türmen dürfte es nur eine optische Zielerfassung geben , höchstwahrscheinliche ohne jeden Vorhalterechner , damit braucht man davon schon ziemlich viele um nur Sperrfeuer zu schiessen .

Ja, das dachte ich mir. Vielleicht sollen die Besatzungen auch einfach nur frontal auf den Gegner zufahren und dabei aus allen Rohren feuern. Keine Ahnung wie man solche Vehikel sinnvoll auf dem Gefechtsfeld einsetzen will. Vielleicht zur Drohnenabwehr hinter der Front oder so. Aber dann würden die Ukrainer ja keine erbeuten.

https://www.tagesspiegel.de/internationales/bis-zu-500-mann-pro-tag-kiew-beobachtet-enorm-hohe-russische-verluste-in-bachmut-9454673.html

"bis zu". Aber selbst wenn es "nur" 250 am Tag wären das kann doch nicht wahr sein. Wenn das im Mittel die letzten Monate (oder wielange in Bachmut schon gekämpft wird) wären das pro Monat 7.500 Soldaten. Sowas kann doch im Landesinneren nie länger funktionieren "geheim zu halten". Man kann es sich kaum vorstellen

MrOchmoneck schrieb:"bis zu". Aber selbst wenn es "nur" 250 am Tag wären das kann doch nicht wahr sein. Wenn das im Mittel die letzten Monate (oder wielange in Bachmut schon gekämpft wird) wären das pro Monat 7.500 Soldaten. Sowas kann doch im Landesinneren nie länger funktionieren "geheim zu halten". Man kann es sich kaum vorstellen

@MrOchmoneck
In der Zeit, in dieser Woche ist ein Artikel mit dem russischen Wagner-Kämpfer abgedruckt, der nach Norwegen geflüchtet ist und dort Asyl bekommt.

Der erzählt, dass die gefallenen russischen Soldaten nicht registriert werden. Für die Gefallenen müsste den Hinterbliebenen eine Rente bezahlt werden. Das wird umgangen, in dem die Toten "totgeschwiegen" werden.
Ich denke, das funktioniert, solange die Bevölkerung nicht über die wahren Gefallenzahlen informiert wird. Solange man an die siegreiche Armee glaubt, denkt man, der Sohn/Ehemann/Bruder/Enkel versieht seinen Dienst in der Ukraine.

Ahmose schrieb:Vielleicht zur Drohnenabwehr hinter der Front oder so. Aber dann würden die Ukrainer ja keine erbeuten

Drohnenabwehr Stelle ich mir spannend vor mit dieser Art Geschütz. Gerichtet von Hand, ohne Anaherungszünder.

MrOchmoneck schrieb:"bis zu". Aber selbst wenn es "nur" 250 am Tag wären das kann doch nicht wahr sein. Wenn das im Mittel die letzten Monate (oder wielange in Bachmut schon gekämpft wird) wären das pro Monat 7.500 Soldaten.

Die Schlacht um Stalingrad war schneller entschieden, in Bachmut wird nun schon gut 1,5 Monate länger gekämpft.

Wikipedia: Schlacht von Stalingrad
Wikipedia: Schlacht um Bachmut

MrOchmoneck schrieb:"bis zu". Aber selbst wenn es "nur" 250 am Tag wären das kann doch nicht wahr sein. Wenn das im Mittel die letzten Monate (oder wielange in Bachmut schon gekämpft wird) wären das pro Monat 7.500 Soldaten. Sowas kann doch im Landesinneren nie länger funktionieren "geheim zu halten". Man kann es sich kaum vorstellen

Das ist zumindest teilweise bekannt. Die Milblogger regen sich regelmäßig bei schweren Verlusten auf. Und die haben schon eine ziemlich hohe Reichweite in Russland und darüber hinaus. Auch Verwandte von Vermissten bekommen etwas mit, wie etwa beim Untergang der Moskwa.

Aber die erste Gruppe sind Ultra-Nationalisten, die bei aller Kritik das System nicht wirklich in Frage stellen. Und die anderen sind Einzelpersonen die der gesammelten Macht des Staats- und Sicherheitsapparates chancenlos gegenüberstehen.

Außerdem achtet der Kreml schon darauf, das vor allem Söldner, Kämpfer von LNR und DNR sowie Angehörige von Minderheiten verheizt werden. Der Kreml ist sich schon bewusst, das hohe Verluste zu sinkenden Zustimmungswerten und Unruhe innerhalb der Bevölkerung führen können.

https://www.merkur.de/politik/ukraine-krieg-putin-propaganda-gesunkenen-schiff-moskwa-angehoerige-suche-91592766.html

https://www.n-tv.de/politik/Russische-Kriegsblogger-und-Politiker-kritisieren-Militaerfuehrung-nach-Tod-von-mindestens-63-Soldaten-article23818977.html

Fedaykin schrieb:Drohnenabwehr Stelle ich mir spannend vor mit dieser Art Geschütz. Gerichtet von Hand, ohne Anaherungszünder.

Ja, mein Gott, dann muss man halt schnell kurbeln und nachladen.

Ich weiß auch nicht was diese versteckte Kritik immer soll. Da wird nun endlich die Macht der glorreichen russischen Marine gegen die Nazi-Satanisten eingesetzt und promt meckern wieder welche rum. ;) :D ;)

StUffz schrieb:Würde mich interessieren, wie sich das Ding wohl fährt. Mit dem Gasfuß muss man wohl vorsichtig sein, sonst sitzt das Ding aufm Arsch.

Habe aufgeschnappt, dass diese Gefährte zur Küstenverteidigung der Krim dienen sollen und an den Krim-Stränden Schützengräben ausgehoben werden, weiß dazu jemand Näheres?

Die Ukraine wird wohl kaum eine amphibische Landung auf der Krim durchziehen, wozu dann das, sollte es so stimmen?

@militarynerd

War da nicht letztes Jahr genau so eine Meldung, dass Amphibische aus den USA geliefert werden?
Da war doch was.

Swiffer25 schrieb:War da nicht letztes Jahr genau so eine Meldung, dass Amphibische aus den USA geliefert werden?
Da war doch was.

Selbst wenn, würde man wohl nicht D-Day mäßig auf der Krim landen.

Aber wenn wir beim Thema sind, wie erfolgreich könnten heute Lastensegler noch sein um damit im größeren Stil Fallschirmjäger abzusetzen? Immerhin hätte die keine Wärmesignatur, aber durch radargelenkte Raketen dann wohl einfache Beute? Oder könnte man quasi Stealth Lastensegler (aus Holz) bauen?

Zur Objektverteidigung gegen Bodenziele können die Teile schon echt böse sein. Ist jetzt nicht die modernste Taktik aber wenn nix anderes mehr da ist....bin gespannt wie die gegen die kleinen Drohnen mir den kleinen Granaten klar kommen....

militarynerd schrieb:Habe aufgeschnappt, dass diese Gefährte zur Küstenverteidigung der Krim dienen sollen und an den Krim-Stränden Schützengräben ausgehoben werden, weiß dazu jemand Näheres?

Die Strandsaison auf der Krim dürfte 2023 beengt sein.
Ich kann mir eine amphibische Landung der Ukraine aber nicht wirklich vorstellen.

Original anzeigen (0,3 MB)
https://twitter.com/Biz_Ukraine_Mag/status/1631778467711729672 (Archiv-Version vom 15.03.2023)


Original anzeigen (0,3 MB)
https://twitter.com/BenDoBrown/status/1631693388507381761 (Archiv-Version vom 15.03.2023)

militarynerd schrieb:weiß dazu jemand Näheres?

Es handelt sich dabei wohl um ein ca. 11 km langes Netzwerk an Gräben und "Support-Buildings" außerdem wurde ein neues SAM System gesichtet.

Satellite Imagery Shows Russia Building Trenches Along Crimean Coast + A New SAM Site in Crimea

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Danke euch beiden, aber wozu, erwartet man ernsthaft eine amphibische Landung? Ich denke das würde die Fähigkeiten der Ukrainer um Welten überschreiten, oder ist das eine Art Propaganda PSYOP für Genosse Gobnik?

Und nochmal die ernsthafte Frage, könnte man heute noch effektiv Lastensegler nutzen um in großer Zahl Fallschirmjäger hinter den feindlichen Linien einzusetzen?