Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine
23.02.2023 um 19:44UnreaI schrieb:Nur scheint es ja eher auf eine dauerhafte Teilung hinauszulaufen?!Es gibt mehrere möglich Kriegsausgänge:
Ich glaube nicht das die russische Arme bis hinter die Grenzen zurückgedrängt werden könnten und eine freiwillige Aufgabe der Staatsgebietes der Ukraine halte ich für ausgeschlossen.
a) totale Niederlage der Ukraine, damit eine totale Unterwerfung
b) eine Niederlage der Ukraine und Durchsetzung der russischen Ziele „Oblasten Kherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk ins Reich“
c) Pattsituation mit Grenzverlauf ähnlich wie jetzt der Frontverlauf ist
d) ein Sieg der Ukraine mit Grenzverlauf von Anfang 2022
e) ein Sieg der Ukraine mit Grenzverlauf von Anfang 2014
Da Putin am 30. September 2022 die Oblasten Kherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk annektiert hat, stellt b) damit das russische Mindestziel dar, weil eine Abgabe von russischem Territorium eigentlich strafbewehrt ist. Gleichzeitig hat Russland keine der vier Oblasten unter vollständiger Kontrolle, am weitesten ist (bzw. war) man da in Luhansk.
Damit kann c) für Russland unter keinem Fall in Frage kommen, sondern nur a) oder b) - gleichzeitig weiß Russland, dass jeder Frieden ohne a) am Ende die NATO in der Ukraine als berechtigte Sicherheitsgarantie bedeutet.
Auf der anderen Seite schafft es Russland aktuell gerade c) zu halten, von a) und b) ist man noch weit weg. Jetzt kommt die Frage, ob Russland in der Lage ist, noch größere Offensiven zu starten um dieses Patt aufzulösen. Und nein, eine Eroberung Bachmuts würde das Patt nicht dauerhaft lösen.
In der aktuellen Lage ist noch alles möglich - aber wenn man sich so verschiedene Berichte von der Front anschaut, dann kann das Kriegsglück sich wohl für die Ukraine wenden.
- Munitionsmangel (Wagner beklagt unzureichenden Munitionsnachschub, Kadyrow erklärt dass Wagner genau das bekommt was andere Einheiten auch bekommen, dazu Bilder von gelieferter Munition, die ziemlich verrostet sind)
- Führungsschwäche (man fährt nacheinander in ein Minenfeld, keiner kommt auf die Idee zum Rückzug)
- Anzeichen für Machtkämpfe innerhalb der Armee, Wagner und Kadyrow (so gab es eine Anweisung, Wagner nicht mehr in Berichten zu erwähnen)