Ich denke, das ist das wahrscheinlichste Szenario, das ist so in den dystopischen Büchern von Wladimir Sorokin beschrieben und die Dystopie wird gerade Realität.Fedaykin schrieb:Sie kaufen es momentan einfach auf.
Kommt darauf an, wenn in Russland ein Bürgerkrieg ausbricht, was gar nicht so unwahrscheinlich ist, dann sieht es aber deutlich anders aus. Ich schrieb ja von Gelegenheit, ein stabiles Russland ist jetzt nicht gerade eine Gelegenheit und eine Regierung in Moskau hilft auch nur solange Moskau die Kontrolle über die Gebiete hat. Irgendwann wird Putin wegbrechen und dann ist fraglich wie gut Russland den Übergang zu einer neuen Führungsebene gelingt.Quiron schrieb:Wieso sollten sie gewaltsam Land besetzen oder gar annektieren? Das macht einen schlechten Eindruck. Nein, es genügt, wenn in Moskau eine Regierung sitzt, die vollkommen von China abhängig ist, und mehr oder weniger alles tut, was China von ihnen verlangt.
Briefe zeigen Wut vieler Russen auf eigenes MilitärQuelle: https://www.n-tv.de/politik/Briefe-zeigen-Wut-vieler-Russen-auf-eigenes-Militaer-article23521640.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Erzwungene Verträge, schlechte Versorgung, Falschaussagen und Plünderungen: Die Wut und Verzweiflung über den Ukraine-Krieg ist bei russischen Soldaten und ihren Angehörigen offenbar groß. Dies zeigen Briefe, die Investigativplattformen nun veröffentlichen.
Wie es russischen Soldaten ergeht, die im Ukraine-Krieg kämpfen, ist in Zeiten einer massiven Zensur nur schwer zu beurteilen. Journalisten der Investigativplattformen "The Insider" und Bellingcat haben nun allerdings Zugang zu einem Archiv mit Beschwerden zum Ukraine-Krieg erhalten. Die Schreiben wurden von russischen Soldaten, ihren Angehörigen und Zivilisten aus Kriegsgebieten bei der russischen Militärstaatsanwaltschaft eingereicht und zeigen eine von Wut und Verzweiflung geprägte Stimmung.
Aber war das denn in der Vergangenheit schon mal so in Russland? Glaubst Du, dass es eine Art Graswurzelbewgung gibt? Von namhaften Russlandkennern oder Korrespondenten habe ich bisher eigentlich immer Gegenteiliges vernommen, also dass der weit überwiegende Teil der Bevölkerung, auf dem Land, aber auch in der Stadt, Putins Krieg nicht in Frage stellt. Leider.Wurstsaten schrieb:Russen können zwar viel Leid ertragen, aber wenn die merken, dass sie betrogen, und ihre Söhne sinnlos verheizt werden, machen die auch Revolution und die Wut entlädt sich in brachialer Gewalt.
Mehrmals.
Russen sind eigentlich nicht arrogant, aber sehr eigensinnig und machtgeil, die andere Seite ist halt Kriecherei, die von den Alphatierchen erwartet wird, nach oben buckeln und nach unten treten ist sehr verbreitet
Ich dachte, das sei mehr der Vorwurf gegenüber dem "Westen"? Hies doch immer "der arrogante, dekadente Westen, der Russland nicht auf Augenhöhe betrachtet".
Ich vermute, dass genau da der Hund begraben liegt: Russland WILL ernst genommen werden. Und die russische Seele leidet darunter, wenn das nicht so ist.
So werden wir wahrgenommen, das sollte uns klar sein, vor allem auch Deutschland kam in der Vergangenheit immer so rüber. Nicht nur in Russland.
Verstehe...und als Handelspartner alleine, der in Europa eingebunden ist, fühlt man sich nicht genug ernst genommen?
Man nimmt Russland ja ernst - aber nicht so, wie Russland will, weil es übersteigerte Erwartungen hat.
Bisher konnte Putin mit seiner Propaganda weite Teile seiner Bevölkerung chloroformieren, aber das böse Erwachen deutet sich schon an. Dass Urlauber Hals über Kopf von der Krim fliehen mussten, haben mehr Russen mitbekommen, als es dem Zaren in den Kram passt, und dass bei den Verlusten massiv geschummelt wurde, lässt sich auch nicht mehr unter den Teppich kehren.
Oder "die russische Seele leidet darunter, nicht ernst genommen zu werden", oder so ähnlich.
Wie gesagt: Zu glauben das sich unsere Feinde quasi selber und/oder gegenseitig vernichtet ist nur Wunschdenken. Das wird nicht passieren. Russland ist nicht halb so morsch wie sich das hier Einige anscheinend wünschen. Die Realität ist auch keine Dystopie. Man kann Russland stoppen, indem wir standhaft bleiben und durchhalten. Aber man braucht sich nicht einzureden das dieses Problem von allein verschwinden wird.
Es geht auch gar nicht um einen WWIII oder so. Aber China hat keine anderen nennenswerten Verbündeten. Ohne Russland stehen sie der der militärischen, politischen und wirtschaftlichen Übermacht des Westens völlig allein gegenüber. Und das sollen sie riskieren, nur um dann etwas Land am Amur oder Baikalsee zu bekommen? Macht doch gar keinen Sinn. China wird Russland nicht fallenlassen. Sie haben zig Möglichkeiten Moskau zu unterstützen und müssen dazu keinen heißen Krieg mit dem Westen vom Zaun brechen.parabol schrieb:China braucht den Westen als Wirtschaftspartner, deshalb kann es sich höchstens eine neutrale Haltung zum Westen leisten. Die russische Regierung tut aber so, als wäre die neutrale Haltung Chinas eine pro-russische.
Japan wäre im 2. Weltkrieg nicht als Bündnispartner Nazi-Deitschlands geeignet gewesen, wenn Japan im 2. Weltkrieg an intensiven Handelskontakten mit den USA interessiert gewesen wäre.
Man muss Russland stoppen, aber auch mit den Konsequenzen rechnen.
Es kommen so einige absurde Ideen auf hier, in der letzten Zeit.
Die Konsequenz wäre, das China eben dieses "Zerbrechen" gar nichts erst zulässt. Alles andere wäre unlogisch, da es sich China aktuell nicht leisten kann einen Verbündeten wie Russland zu verlieren. Denn egal wie schwach und pleite Russland ist, keine andere Großmacht und auch keine mittlere Macht nähert sich aktuell China an.
Eine Konsequenz könnte sein, dass die Russische Föderation zerbricht und sich China Einfluss über einen großen Teil der Bruchstücke sichert.
Jupp. Aber das ist normal. Wenn sich unsere Feinde gegenseitig umbringen würden, dann wären wir ja schön aus dem Schneider und müssten nix mehr tun. Aber so läuft es auf jahrelangen Krieg und noch viel längere Sanktionen hinaus. Aber gut, da müssen wir jetzt durch. Es wird sowieso Zeit das der Westen mal etwas Durchhaltewillen zeigt.
Die USA sind für einen größeren Konflikt mit China gewappnet. So haben sie z.B. den "US Chips Act" verabschiedet, um sich von der chinesischen Chip-Industrie unabhängig zu machen.
Ja, selbstverständlich. Genau darum gehts hier doch. China kann Russland nicht fallenlassen oder gar selber Russland angreifen.
