parabol schrieb:Einen Teilerfolg kann Putin verbuchen - er hat die Landverbindung zur Krim erobert, das war immer eines der Hauptziele russischer Nationalisten, der Preis für Russland ist aber ziemlich hoch
Kann er diese Landverbindung aber auch dauerhaft halten? Wir sehen nach den Anfangserfolgen Russlands, die hauptsächlich auf Verrat und Überraschung basierten, seit Monaten einen fast vollständigen Stillstand an der Front. Beide Seiten haben seit dem Rückzug Russlands von Kiew immer nur kleine Geländegewinne (Russland: Luhansk und Donezk, Ukraine in Kharkiv und Kherson), in der Summe hat die Ukraine insgesamt mehr Gelände zurückgewonnen wie Russland erobert hat.
Gleichzeitig sehen wir, dass die Russische Strategie mit der Feuerwalze durch HIMARS zerbröselt wurde. Nachdem die Strategie der „schnellen Eroberung“ vor Kiew wegen Personalmangel (es fehlte die 2. Welle zur Sicherung, weswegen der Nachschub angreifbar wurde und an der Front der Treibstoff ausging) gescheitert ist, hat Russland auf Materialüberlegenheit bei Artillerie und Munition gesetzt. Da grätscht HIMARS rein und zerstört Logistik-Knotenpunkte hinter der Front und dezimiert Munitionslager, so dass die Strategie auch nicht mehr aufgeht.
Nächste Baustelle: die russische Luftabwehr, die der ukrainischen Luftwaffe Aktionen verwehrt. Da ist das nächste Werkzeug schon in der Ukraine eingetroffen:
HARM.
Und so wie die Fluchtbewegung der russischen Urlauber nach dem „Unfall“ auf der Basis los ging, scheint den Urlaubern zu dämmern, dass die „Spezialoperation“ doch nicht so toll sein wird und läuft. Weiß jemand, ob die Urlauber zur Heimfahrt auch über die „Landbrücke“ gelassen werden? Das wäre ein noch größerer Schock. Denn diese Urlauber sind hauptsächlich aus dem „reicheren“ Teil Russlands wie St. Petersburg und Moskau bzw. deren Oblasten.
Damit wurde der Krieg auch in deren Bewusstsein hinein getragen - und die werden es zu Hause bestimmt auch den Freunden und Bekannten erzählen, dass die Krim nicht sicher ist.