@McMurdo Und doch nützt das, mit Verweis auf den Post über diesem bzw. deinem Letzten, wenig, wenn uns dieses Europa, was nach vielen größeren Kriegen "zusammengewachsen" ist (auch wenn es an sich auch wieder für sich betrachtet sehr divers sein mag) und eine Weile Frieden kennt ... von Extremisten kaputtgemacht wird, aber nicht nur von Extremisten sondern von fast wie gelähmt wirkenden Akteuren und Relativierern, die es da draußen zu Genüge geben mag.
Auch wenn ich nicht jedes einzelne Argument teilen möge, den Tenor und den quasi greifbaren Frust der letzten Posts kann ich ganz gut nachvollziehen.
Man kann manchmal wirklich "neidvoll" auf manche anderen östlichen Gesellschaften schauen. Nicht, weil da "alles" besser wäre, nein nein. Mitnichten. So gesehen geht es uns in Deutschland an sich in vielerlei anderer Hinsicht gut oder besser.
Aber manche Probleme, die wir hier haben, haben diese anderen Nationen oder Gesellschaften weitaus weniger.
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Aber alles klagen und meckern oder vergleichen nützt wenig. Die Frage ist, wie gehen wir denn am besten damit um? Ich halte auch nichts von rechtsextremistsichen Lösungsansätzen.
Es wäre im Sinner einer von mir aus weiter gepriesenen 'diversen Gesellschaft', wie auch immer man sie genau definieren möge, lieb und schön, wenn man nicht mehr bei manchen Themen so "Duckmäuserisch" umherdruckst und so wie auf Rechtsextremismus mal 'doll auf den Islamismus' und natürlich abschiebefähige Straftäter haut. Mehr Bluttaten und empfundene "Schwäche" im System wird auf jeden Fall aber die Leute im Schnitt eher auf beiden Seiten radikalisieren.
Das riskiert im worst-case die jetzige Gesellschaft, die wir doch möglichst bewahren wollen. Es muss stärkere Abgrenzung geben, mehr Anreize dazu müssen gesetzt werden. Aber Deutschland wirkt manchmal wie gelähmt.
Noch kurz dazu, mal ein Blick in die relative FerneIch war mal eine Woche in London. Sicherlich kann man die englische Gesellschaft mittlerweile auch als relativ divers betrachten. Teils war sie das historisch schon durch Kolonien. Die Gurkhas, Pakistaner, Inder, etc. pp. Ich denke also, man kann diese vergleichsweise heranziehen. Mir fielen, und das war wie ein kleiner "Kulturschock", oft Plakate auf die im Tenor die Bevölkerung zur Wachsamkeit ermahnen. Mal zur Visualisierung:
Original anzeigen (1,1 MB)Original anzeigen (0,5 MB)Vom Flughafen, der Bahn, über die Tube bis hin in der Innenstadt verteilt. Natürlich nicht an jeder Ecke, aber man wird an öffentlichen Orten darauf aufmerksam. In DE? Ist mir unbekannt und ich komme immer durch öffentliche Orte. Selten mal an Bahnhöfen dezente Plakate, die auf DB Sicherheit oder die BPOL Hinweisen. In Regionalzügen ganz kleine "Plaketten" oder Sticker, fast in Visitenkartengröße, die auf die Nr. der BPOL hinweisen.
"Mehr" nicht, im Vergleich.
Dem einen geben solche Plakate wie oben natürlich direkt "Polizeistaat-Gefühle". Ich sehe das etwas anders, finde, dass man gesunde Appelle zur Wachsamkeit des Bürgers durchaus öffentlichkeitswirksam platzieren kann. Manchmal kann der beste Schutz der Bürger sein, weil nicht an jeder Ecke Polizisten stehen können oder Terroristen vorab finden können. Mehr Aufmerksamkeit (ohne Paranoia!) zu generieren kann abstrakt dafür sorgen, manchen Terroristen bzw. Extremisten (jedweder Coleur, aber themenbezogen eben auch Islamisten) auf die Spur zu kommen.
Ich fasse zusammen: Das generieren von mehr Aufmerksamkeit im Alltag kann helfen, einen Beitrag zur inneren Sicherheit zu leisten - so lange es eben notwendig ist, während man hoffentlich anderweitig (Legislative, Judikative, Gesamtgesellschaftlich) versucht, Ursachen langsam zu bekämpfen.
Dann droht auch bei weiterer Eskalation (die ja hoffentlich dann verhindert wird) quasi kein Polizeistaat, ob nun in die eine oder andere Richtung
Man kann natürlich sagen: "Das passt mir nicht, ich fühle mich unwohl!". Soweit nachvollziehbar. Aber das ist halt eine Reaktion auf Symptome. Ich würde im Idealfall auch mal allgemein gesprochen ohne Warnhinweise an allen möglichen öffentlichen Orten sowie Soldaten auf den Straßen auskommen.
Dafür muss das jeweilige Symptom dann aber weg bzw. klein genug sein, dass man so etwas nicht (mehr) benötigt. Arbeit und Kraftanstrengung kostet es also so oder so, in welchem Bereich auch immer.