Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

babykecks schrieb:Varo der Blender droht nun eine Anklage wegen Hochverrat. Beobachter sprachen ja von Putsch, man wollte eine Diktatur errichten, zum Glück unterstützte Putin diesen Wahnsinn nicht.

Unsinn, was du alles dazu dichtest!? Griechische Oppositionelle haben die Anklage gegen Varo initiert, einzig und allein weil es denen selbst hilft an die Macht zu kommen..und es war vorerst auch nur eine Ausarbeitung eines Grexit Notfallplanes (Plan-B), den varo nicht aktivieren wollte wie er sagte.

@mayday
@babykecks

Vor allem hat Tsipras öffentlich erklärt dass er selber Varoufakis kurz nach Amtsantritt beauftragt hat einen eventuellen Plan B für den Fall der Fälle auszuarbeiten,was auch völlig legitim ist.
Es wird keine Anklage geben, vor allem der Putschvorwurf ist absurd.

Tripane schrieb:rgendwann mußte das "Der Kapitalismus ist daran schuld, dass im Nichtkapitalismus nichts funktioniert" -Bäuerchen auch diesen Strang erreichen. Es bleibt aber die nicht nur die dümmste, sondern auch eine der aggressivsten und destruktivsten aller Verschwörungstheorien, denn es sind nun mal die Überschüsse der Starken, die die Schwachen retten.

sry aber ich glaube du hast mein post völlig missverstanden

Fedaykin schrieb:Warum sollte Deutschland sein Angebot senken? Es liegt doch am Konsumenten im Importland ob er den Vorteile durch Handel nutzt oder lieber eben seinen Nutzen senkt/Unverändert lässt um seine Eigenen Produkte zu kaufen.

Mit anderen Worten für eine Kleine Gruppe will man den Volkswirtschaftlichen Nutzengewinn minimieren.

die Motivation der europäischen Gemeinschaft war doch neben der Währungsunion vor allem gemeinsame Standards zu schaffen damit es grundlegende Spielregeln gibt die einen fairen Wettbewerb in der Binnenwirtschaft garantieren.Deutschland wurde Export Weltmeister nicht primär wegen dem "made in germany" qualitätsiegel sondern weil sie billig produzieren können und die die südlichen länder und sogar auch frankreich mit discounter überschwemmten was zur folge hatte das dort die inländische produktionen zum erlegen kamen.das impliziert gut geführte traditionsbetriebe . Frankreich war führend in der schweinezucht mit hoher qualität ganze regionen sind nun eingebrochen . Deutschland hat mit dumpinglöhnen und wanderarbeiter aus ärmeren EU Regionen einen preisvorteil genommen durch tiefe lohnstückkosten alle anderen zu importeuren gemacht weil sie da nicht mithalten konnten .

aus deutscher sicht wird ja halbherzig angesprochen das diejenigen sich dem wettbewerb anpassen sollen was bedeutet die löhne und weitere soziale standards zu senken . Es ist Deutschland dass sich von allen anderen abhebt also ist die gretchen frage sollen sich alle nach unten bewegen oder Deutschland nach oben? in Brüssel wurde das problem längst erkannt und auch zigmal angesprochen "Deutschland muss den Export zurückfahren " aber die lobbys sind nunmal immer für kostensenkung und gewinnoptimierungen und dh . ist der deutsche weg der bevorzugte dem man weiter folgt als folge dessen wächst die arbeitslosigkeit in Europa weil man selbst bei einem mitmachen bei der abwärtspirale nicht einfach deutschland konkurenz bieten kann da sie den markt bereits gut besetzt haben und sich auch nicht so leicht verdrängen lassen.

das traurigste daran ist das Deutschland voreiter war in der sozialen marktwirtschaft und damit der ausbreitung des englischen kapitalismus verhinderte .jetzt ist eine andere generation am werk die der neoliberalen schule entspringt und als berater für entscheidungsträger in der politik sich gut da platzierten. der weg führt nur dazu das die schere innerhalb Europas weiter auseinanderfällt ...national und sozial und Deutschland wird praktisch damit die EU zerstören weil sich nach griechenland bald andere darüber nachdenken ob ein exit die einzige lösung ist um noch entgegenzuwirken.

@smokingun
@Fedaykin
Könntet ihr bitte euren Privatkrieg bezüglich der wirtschaftlichen Theorien per PN austragen?

Danke

@smokingun
Nur kurz...die Mindestlöhne in Frankreich und der BRD unterscheiden sich aber nicht groß...zudem gibt es in Frankreich noch staatliche Hilfen für Geringqualifizierte...

smokingun schrieb:aus deutscher sicht wird ja halbherzig angesprochen das diejenigen sich dem wettbewerb anpassen sollen was bedeutet die löhne und weitere soziale standards zu senken . Es ist Deutschland dass sich von allen anderen abhebt also ist die gretchen frage sollen sich alle nach unten bewegen oder Deutschland nach oben?

Die Antwort ist ganz einfach. Kein Land kann dazu gezwungen werden! Wenn Deutschland meint, mit der Wirtschaft so fortzufahren, dann ist es deren Ding. Andere Länder, wie Frankreich z.B. müssen sich nicht anpassen. Die können versuchen ihr Ding zu machen. Wenn die Menschen aber lieber auf das günstigere Angebot von Deutschland zugreifen, dann ist es halt deren Wahl.

@canales
Deutschland
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/mindestlohn-7-40-euro-fuer-erntehelfer-a-982814.html

Frankreich
Der Lohn in der Landwirtschaft beträgt mindestens 8,27 € pro Stunde. Die Abzüge für soziale Sicherheit und zusätzliche Renten betragen für die Arbeitnehmer 25,5 % vom Lohn und für die Arbeitgeber 43,15 % auf den Lohn. Die Lohnsteuer beträgt mindestens 15 %.

Die Mehrheit der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte erhält den gesetzlichen Mindestlohn. Saisonarbeitskräfte können zusätzliche Leistungen erhalten, bis zum 1,5-fachen des Mindestlohnes.

Denke die Gesamtkosten in Frankreich sind letztens deutlich höher und es liegt eventuell auch daran (nur Spekulation), dass DE etwas effizienter arbeitet wie Frankreich und vielleicht auch an Steuern die ein Betrieb zahlen muss. Ist wohl so der Mix aus verschiedenem, was es am Ende ausmacht und die Wettbewerbsfähigkeit mindert.
http://www.agri-info.eu/deutsch/c_fr.php (Archiv-Version vom 18.01.2015)

@SouthBalkan

das ist doch kein krieg sondern nur ansichtsache ,ich habe respekt vor @Fedaykin und schätze ihn als user hier sehr. und diese ursachen betreffen nach meiner einschätzung auch die probleme griechenlands


@canales

Nahles hat doch den mindestlohn erst eingeführt (für das sie viel zuwenig lob bekommt) und dafür wird sie jetzt heftigst torpediert und sie scheint bereits den druck nachzugeben.. Frankreich hat soziale höhere etablierte standards die sie bereits 1950 eingeführt haben die sind umfassender und flexibel im sinne dessen das sie nach oben angehoben werden wenn die wirtschft steigt.Ausnahmeregeln gelten da auch aber die bedeuten das bspw studenten 9.50 euro bekommen was ja über dem deutschen mindestlohn schon da sich setzt , dessen ausnahmeregeln ja mehr gruppen erschliessen und bedeutet dass es dort ja gar kein mindestlohn gibt.

@mayday
Dafür gibt es in Frankriech...

Der Staat unterstützt Unternehmen zudem bei der Einstellung von Geringqualifizierten durch eine Entlastung der Arbeitgeber bei den Sozialabgaben.

http://www.ambafrance-de.org/Modalitaten-des-Mindestlohns-in (Archiv-Version vom 03.04.2016)

Denke das gleicht die Lohnunterschiede weitgehend aus...

Foss schrieb:Andere Länder, wie Frankreich z.B. müssen sich nicht anpassen.

doch sie werden gezwungen da sie sich in der EU binnenwirtschaft befinden und den euro haben

@smokingun
O.k.

Das Problem ist anscheinend doch auch der Euro und die unterschiedlichen Wirtschaften innerhalb der Eurozone,französische Bauern protestieren gegen die deutschen Bestimmungen und Verordnungen,die Eurozone braucht dringend allgemeingeltende Gesetze,Steuersätze,Mindestlöhne usw,ansonsten fliegt uns allen die Währungsunion um die Ohren.

smokingun schrieb:doch sie werden gezwungen da sie sich in der EU binnenwirtschaft befinden und den euro haben

Sie müssen es machen um mitzuhalten, sie können es aber auch bleiben lassen.

SouthBalkan schrieb:Gerne, der Artikel vom 09.02.15 in der Zeit zitiert die OECD,demnach ist Griechenland reformfreudig und Deutschland reformmüde.

Na klar, ein Dicker Mann kann auch schneller Gewicht verlieren als ein Dünner. Das ist eben ein Catch Up Effekt.


Na wenn Griechenland so toll reformiert dann dürfte es ja diesmal Klappen. Witzigerweise hat Syriza das ganze mal wieder um ein halbes Jahr reduziert.

Vollendete Reformen habe ich auch noch keine Gesehen.

SouthBalkan schrieb:Ich kritisiere durchaus viele Dinge an Griechenland, Griechenland wurde über jahrzehnte beschissen regiert,darin sind wir uns doch alle einig

und wird es immer noch.....

SouthBalkan schrieb:, über das extrem dumme und kontraproduktive Spardiktat sind wir uns nicht einig, es ist grandios gescheitert in den letzten 5 Jahren, aber es wird aus purer Sturheit weiter geführt in noch verschaerfterer Form, so eine Politik können doch nur Wahnsinnige betreiben.

Ja, weil man jetzt weiss das man Griechenland kein Geld geben kann, es kommt am Ende nix dabei rum.

SouthBalkan schrieb:Du bist liberal? Was sagen denn die liberalen Ökonomen??Die liberalen Ökonomen halten gar nichts vom Sparen während einer Wirtschaftskrise, sie plädieren eher dafür die Konjutur zum Laufen zu bringen und nicht durch Sparen abzuwürgen.

Das schöne ist Liberalismus setzt keine zwanghafte Meinung vor. Die Konjunktur in Griechenland bekommt man eben nicht in Gange in dem man einfach Mehr Geld setzt. Da stimmen die Voraussetzungen noch gar nicht, vor allem wenn das Geld davon auch noch von Außerhalb kommen soll.

Wo sind die Mrd Kredite ab 2002 geblieben? Wenn der Motor falsch zusammengesetz ist, oder Löchrig bringt es nix Benzin einzuspritzen.

smokingun schrieb:die Motivation der europäischen Gemeinschaft war doch neben der Währungsunion vor allem gemeinsame Standards zu schaffen damit es grundlegende Spielregeln gibt die einen fairen Wettbewerb in der Binnenwirtschaft garantieren.Deutschland wurde Export Weltmeister nicht primär wegen dem "made in germany" qualitätsiegel sondern weil sie billig produzieren können und die die südlichen länder und sogar auch frankreich mit discounter überschwemmten was zur folge hatte das dort die inländische produktionen zum erlegen kamen.

Und wo ist da jetz was Regelkonform? Weil man in Deutschland nicht die Löhen übermäßig über die Produktivität gesetzt hat.

Und ja MAde in Germany bzw Qualität ist ein Entscheidener Faktor des Deutschen Export. Sieht man wenn man sich die Güterklassen anschaut. Wir reden nicht über Nippes und Massenware.





die These passt also nicht so ganz.

Es ist schlicht so ein FIAT ist kein VW.

@smokingun
für einige Branchen gibt es eine Übergangsregelung, das ist richtig...u.A. auch für die Fleischindustrie.
Und wir haben den Zuzug aus anderen Ländern der EU, die auch bereit sind für geringere Löhne zu arbeiten.
Nur, die Löhne in Polen z.B. oder den baltischen Ländern sind ja noch niedriger.
Diese Probleme wird die EU noch weiterhin haben...wie soll man dies reglementieren?
Man kann ja nicht verordnen, dass alle soviel bezahlen wie in Frankreich?

smokingun schrieb:das ist doch kein krieg sondern nur ansichtsache ,ich habe respekt vor @Fedaykin und schätze ihn als user hier sehr. und diese ursachen betreffen nach meiner einschätzung auch die probleme griechenlands

Das ist doch kein Krieg? ES ist selten diese Themen mal ohne Polemik und co zu diskutieren.

@Foss

Einzige Alternative wären früher Zölle und co gewesen.

Allerdings würde man damit eben einen groß der Franzöischen Bevölkerung einen Wirtschafltichen Vorteil vorenthalten.

@Fedaykin
Ich versteh dich nicht, Griechenland braucht keine neue Schulden.

Griechenland muss pleite gehen,eine eigene Währung einführen,durch harte Zeiten gehen(was ohnehin auch schon passiert) und von Neuem beginnen,die notwendingen und nötigen Reformen werden dann notgedrungen automatisch erfolgen.

Und ich bin mir sicher dass Griechenland dann in 24-36 Monaten besser dastehen wird wie jetzt,dass die Arbeitslosenquote deutlich gesenkt wird und das private internationale Investoren wieder in Griechenland investieren.

Der von dir geschätzte Herr Sinn sieht es genau so.

Diese Insolvenzverschleppung muss endlich aufhören.

@SouthBalkan
Ich denke Du unterschätzt die Auswirkungen eines Ausstiegs in Griechenland...
Das Land dürfte ernste Versorgungsschwierigkeiten erhalten, die Wirtschaft dürfte zusammen brechen, die Drachme würde so weit abgewertet werden, dass sie kaum noch Kaufkraft hätte.
Also wenn Griechenland das will...?

@canales
Die Auswirkungen die du beschreibst treffen sicherlich für die ersten Monate zu,daher muss der Grexit auch geplant und mit den Partnern abgestimmt erfolgen, die mittel und langfristigen wirtschaftlichen Perspektiven sind jedoch positiv und fuer Griechenland erstrebendswert.