Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

@SouthBalkan
Abgestimmt hieße eine Übergangsfinanzierung...also wo liegt da der Unterschied?
Und dann haben wir das Problem, dass das Land auch politisch ins Nirwana trudeln kann.
Also ich seh im Grexit das größere Risiko, wohlgemerkt für Griechenland, nicht für die EU.
Man hätte dies bereits vor 5 Jahren machen sollen, jetzt bedeutet es für die Bevölkerung eine wesentlich höhere Belastung.
Und die Perspektiven sind überhaupt nicht einzuschätzen...also wer da meint Griechenland erhebt sich wie ein Phönix aus der Asche...ist m.E. reines Wunschdenken.

@canales
Hab es glaube ich 2x verlinkt gehabt. Falls man dieser Grafik von Goldman Sachs/Ifo glaubt, klappt die Wettbewerbs-Schere zwischen DE und den "Problemländern" gewaltig! Am rechten Rand ist dort wo man hin muss (DE 31% teurer werden, andere 30% billiger) damit alle gleiche Spiesse haben. Da hilft alles "kann nicht sein, die haben doch nicht höhere Löhne usw." sinnlos, es ist nunmal Tatsache. Welche Faktoren alle rein spielen, kann ich jetzt nicht gleich nennen, aber Löhne sind jedenfalls nicht alleinig für Wettbewerbsfähigkeit massgebend.
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@canales
Wenigstens läuft der Tourismus nach wie vor auf Rekordniveau weiter,dieses Jahr werden wieder wie in der vorherigen Rekordsaison 25 Millionen Touristen in Ellas erwartet,bei einer Bevölkerung von knapp 11 Millionen ist das enorm .

@canales
Wobei erwähnt werden muss dass der innergriechische Tourismus zusammengebrochen ist,die Städte Athen und Saloniki sind nach wie vor voll,normalerweise verreisen die Griechen der Großstädte um diese Jahreszeit,diesen Sommer jedoch kann oder will sich kaum eine griechische Familie den Sommerurlaub leisten,stattdessen werden die stadtnahen Strände rund um Athen und Saloniki von Einheimischen überflutet.

Ist doch super. Dann bleibt die Kohle Konjunktur-freundlich in Griechenland.

griechenland muss den euro verlassen!
vor dem eurobeitritt hat griechenland ca. 25% zinsen auf kredite gezahlt.
und die kredite mussten sie sich auf den finanzmärkten dieser welt selbst
besorgen. durch einführung des euro zahlten die griechen nur noch 5% zinsen
diese kredite mussten sie sich ebenfalls auf dem freien märkten organisieren.
gespeist wird dieser finanzmarkt von reichen leuten aus der ganzen welt die
dadurch gewollt zu gläubigern griechenlands wurden.
seit 2010 ist griechenland pleite und zahlungsunfähig .
die logische und auch gerechte folge wäre ein staatsbankrott griechenlands
gewesen.das wiederum wollten merkel,junker und schulz nicht zulassen.
in bester insolvenzverschleppung wurden die schulden der griechen umgewandelt
in staatsanleihen der eurostaatenmitglieder.
das bedeutet dass jetzt die steuerzahler der eurostaaten die gläubiger griechenlands
sind, und das ungewollt denn es wurde niemand gefragt ob er das überhaupt will.
da ich deutscher steuerzahler bin und nie griechische anleihen kaufen wollte und will
kann die antwort nur lauten:griechenland muss den euro verlassen.
oben genannte umstände legitimieren mich dazu. ferner muss so schnell wie möglich
eine griechenlandsteuer in deutschland eingeführt werden. sonst haben wir
bald den gleichen mwst-satz wie die griechen: 23%
um noch auf die eingangsfrage einzugehn. für deutschland wirds eine
tragödie, die uns steuerzahlern über 100 milliarden kosten wird.
für griechenland ist es ein heldenepos. 330 milliarden haben sie sich seit
euro einführung schon erschlichen.mein gefühl sagt mir aber dass sie damit
noch nicht zufrieden sind. sie wollen 500 milliarden. das wäre 50 000 euro pro kopf.
vom hellenischen kleinkind bis zum griechischen millionär.
wer glaubt dass die griechen davon auch nur einen einzigen euro zurückzahlen werden der
glaubt auch an den weihnachtsmann.

@egaht
Ich stimme zu in einigen Punkten. "griechenland muss den Euro verlassen!" ja auch weil ich denke, dass es für die Griechen langfristig besser ist. Die hohen Zinsen vor dem Euro Beitritt ist richtig und auch, dass die Verschuldung zunahm als die Kredite billig wurden im Euro, es waren Boomjahre auf Pump.

Skandal finde ich, dass diese privaten Schulden nun in öffentlichen Händen sind, wieder einmal mehr. Daran ist jedoch nicht Griechenland primär Schuld, in der EU hat dies Modellcharakter, das wurde leider auch schon in der Krise 2007 praktiziert.

Für Griechenland ist es jedoch kein Heldenepos..wie du ja bereits auch schon festgestellt hast, hat die Mehrheit nicht profitiert, kein Geld gesehen..gut für die reichen Griechen war es ein Gewinn, aber das sind nicht "die Griechen"..Geld fliesst dort hin, wo es bereits viel hat, besonders in Krisen. Bei "dass sie damit nicht zufreiden sind" ist wiederum pauschalisiert. Denke es ist vermessen in heutiger Situation die gr. Bevölkerung als Gierig abzustempeln..die müssen gerade argh unten durch. Eine Folge dieses Desasters, die Eintrat weil es offensichtlich keine Rettung gab.

egaht schrieb:wer glaubt, dass die Griechen davon auch nur einen einzigen euro zurückzahlen werden der
glaubt auch an den weihnachtsmann.

Ja das Geld ist weg, Merkel soll das endlich kapieren. Besser nun ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Schulden erlassen und geplanter abgefederter Grexit machen.

Es git auch eine Kehrseite, die leider selten erwähnt wird: Geldregen für Deutschland - dank Euro-Krise
http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/oekonomie/wissenswert/niedrige-zinsen-geldregen-fuer-deutschland-dank-euro-krise/6993884.html

Zuletzt gelang es dem Staat gleich mehrfach, Geld zu negativen Zinsen geliehen zu bekommen.

wtf! Mit meiner Bank funktioniert das leider nicht ;)

http://www.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/nach-fuenf-wochen-wieder-geoeffnet-griechische-boerse-stuerzt-um-23-prozent-ab_id_4855448.html
Wie war das? Das Vertrauen in einer Regierung misst sich unter anderem in der Bereitschaft, in das jeweilige Land zu investieren? Na ja, ich habe mal eine typische Situation in einer griechischen Bank als Trickfilm visualisieren lassen...

South Park - "...and it's gone"

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Falls jemand eine griechische insel kaufen möchte^^ :


http://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/euro-krise-diese-griechischen-inseln-stehen-zum-verkauf/12064850.html (Archiv-Version vom 10.08.2015)

Ich will keine griechische Insel und kann mir auch keine leisten. Aber sogar wenn es diese beiden Argumente nicht gäbe, würde ich keine kaufen, weil ich dieser griechischen Regierung nicht traue. Heute kauft man eine Insel, morgen wird man "ganz demokratisch" enteignet. Keine Lust auf solche Spielchen.

@Tripane


ich denke aber dass du eine kleine chance hättest in den nächsten 100 jahren eine vorläufige baugenehmigung zu erhalten. Könnte eine der bedingungen bei der vergabe des 23ten hilfspacketes werden^^.

Angeblich sollen die Inseln welche zum Verkauf stehen mehrheitlich private Verkäufe sein und welche die dem Staate gehören wird ein riesiger bürokratischer Aufwand betrieben, so dass die Inseln nicht verkauft werden können..weil der Staat die Inseln nicht verkaufen will, der tut nur so.

Euro im Sinkflug

Die Gläubiger hatten gerade erst nach einer Marathonsitzung in Brüssel beschlossen, wieder mit der griechischen Regierung über ein drittes Rettungspaket zu verhandeln, da fiel die Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar um fast vier Cent - von knapp 1,12 auf 1,08 US-Dollar. Auf diesem Niveau steht er auch aktuell.

Dieser schnelle Absturz wirft Fragen auf: Verkommt der Euro zur Weichwährung? Wird Europa nun zu einer Transferunion mit schwachem Wirtschaftswachstum aller Mitgliedsländer und einer Währung, die kontinuierlich schwächelt? Griechenland gerettet, Euro tot - dieser Eindruck drängt sich auf.

Experten wie der Chefökonom der US-Investmentbank Goldman Sachs, Jan Hatzius, rechneten bereits im April dieses Jahres fest damit, dass die Euro-Dollar-Parität noch 2015 erreicht wird. Auch Andrew Bosomworth, Ökonom bei der Allianz-Tochter Pimco, hielt im Juni einen Wechselkurs Euro/Dollar im Verhältnis 1:1 noch dieses Jahr für möglich.

http://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/devisen-rohstoffe/unruhe-auf-dem-devisenmarkt-griechenland-gerettet-zerbroeselt-der-euro/12083736.html (Archiv-Version vom 07.08.2015)

@mayday
Besorgniserregende Entwicklung. Dabei hat man doch lange Zeit die Stärke des Euros gegenüber dem Dollar dafür angeführt, dass der Euro keine wirklichen inflationären Tendenzen besitzen würde und eine stabile und starke Währung sei. Seltsamerweise hat man aber gleichzeitig darauf beharrt, dass der Euro ein Plus für die deutsche Exportwirtschaft durch seine Weichheit sei. Nur beides stellt sich zunehmend in Frage, denn meines Wissens hat man 2014 gar ein Minus in den Exporten verzeichnet und wie wir sehen das trotzdessen, dass der Euro doch noch weicher zu werden scheint.

Welche Ursachen (Außer der Euro-Krise) könnte es dafür noch geben?

libertarian schrieb:denn meines Wissens hat man 2014 gar ein Minus in den Exporten verzeichnet

Scheint so nicht ganz richtig zu sein.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/exporte-neuer-rekord-im-jahr-2014-a-1017416.html

Für den deutschen Außenhandel war 2014 ein Rekordjahr: Sowohl die Ausfuhren als auch die Einfuhren hätten im vergangenen Jahr so hoch wie noch nie gelegen, teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit.

Insgesamt wurden Waren im Wert von 1133,6 Milliarden Euro ausgeführt und Waren im Wert von 916,5 Milliarden Euro eingeführt. Die bisherigen Rekordwerte aus dem Jahr 2012 wurden übertroffen.

Verglichen mit 2013 stiegen die Exporte um 3,7 Prozent, die Importe lagen 2,0 Prozent höher. Besonders stark wuchs der Außenhandel mit Ländern aus der Europäischen Union, die nicht der Eurozone angehören.

@libertarian
Nebst Griechenlandkrise, die primär psychologisch bedingt den Euro schwächt, ist es auch das billige Geld von EZB Chef Mario Draghi. Die eine Billion zuätzlich welche ins System gepumpt wird..mit der die EZB auch unratet zweifelhafte Wertpapiere, Staatsanleihen hoch verschuldeter Länder kauft.

Ich frage mich was bei mir hier in der Schweiz passiert, ein noch viel schwächerer Euro wäre für den schweizer Export ein Desaster. Die Nationalbank wird dann wohl wieder mit Euros und Dollars Aktien und Anleihen aufkaufen um den CHF zu stützen.

@JoschiX
@mayday
Das mit den absoluten Zahlen ist Trickserei, da die absoluten Werte eigentlich kontinuierlich steigen, auch wenn es etwa nur ein Plus von 0.1 % Wachstum gäbe. Aber ich habe tatsächlich 2013 und 2014 vertauscht. 2013 sind die Exporte geschrumpft (-0.2%) und 2014 sind sie wieder gestiegen (+3.7%). Prozentual gesehen ist das aber bestimmt kein Rekord in der deutschen Exportgeschichte. 1951 etwa gab es ein Plus von 74.3% in den Ausfuhren und der Euro hat die durchschnittlichen Export-Werte (Prozentuales Wachstum) nicht mehr überboten, auch wenn es kurz nach seiner Einführung ein Plus 17.1% gab. Was dann wieder rasant auf 6.8% im gleich nächsten Jahr und dann auf 2% fiel für die darauf folgenden zwei Jahre.

Die Zahlen sind hier einzusehen:
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/Aussenhandel/Gesamtentwicklung/Tabellen/GesamtentwicklungAussenhandel.pdf;jsessionid=AD35E6C21986A9C065AEDA25A8289660.cae2?__blob=publicationFile

@mayday

Interpretiere ich deine gepostete Grafik richtig:

Die Deutschen haben lohntechnisch verzichtet und könnten jetzt eigentlich die Früchte des Verzichts in Form höherer Löhne ernten, während die anderen Euro-Länder erst verzichten müssen?

libertarian schrieb:Nur beides stellt sich zunehmend in Frage, denn meines Wissens hat man 2014 gar ein Minus in den Exporten verzeichnet und wie wir sehen das trotzdessen, dass der Euro doch noch weicher zu werden scheint.

???

Dein wissen hinkt.


http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/exporte-neuer-rekord-im-jahr-2014-a-1017416.html


Nun eine Weichwährung wird der Euro deswegen noch lange nicht. Auch bei Dollar Parität. Zumal der Dollar parallel sowiso am erstarken war.

Auch lässt isch am Außenwert zum Dollar noch gar nicht so sehr eine Inflation abschätzen (Sektoren wie Öl sind natürlich betroffen)

libertarian schrieb:1951 etwa gab es ein Plus von 74.3% in den Ausfuhren und der Euro hat die durchschnittlichen Export-Werte (Prozentuales Wachstum) nicht mehr überboten, auch wenn es kurz nach seiner Einführung ein Plus 17.1% gab. Was dann wieder rasant auf 6.8% im gleich nächsten Jahr und dann auf 2% fiel für die darauf folgenden zwei Jahre.

mhh du weiß schon das du Realtive Wachstumsraten nimmst? Ich glaube das ist noch mehr irreführend als die Absoluten Zahlen.

@Comguard2

ja das Trifft es. Versuche ich hier auch schon seit Ewigkeiten mal den Leuten zu vermitteln das das Lohn Preisniveau entscheident ist, nicht die Währung.