Auch wenn nun viel seltener in Medien, Griechenland's Probleme haben sich nicht in Luft aufgelöst, die Schulden sich nicht pulverisiert..im Gegenteil, ich denke in 1-2 Jahren, spätestens wenn das dritte Hilfpaket ausgelaufen ist, werden wir wieder Politiker mir roten Köpfen sehen.
Tsipras setzt die Forderungen der Geldgeber um.
Griechenland hat zum Ziel, noch vor Ende des laufenden Jahres 14 lokale Flughäfen zu verpachten und den Verkauf der Mehrheit der Aktien des Hafens von Piräus einzuleiten, da die Regierung sich bemüht, die Veräußerungen von Vermögenselementen zu beschleunigen, bei denen es wiederholt misslang, den Erwartungen mittels der stetigen Rettungen zu entsprechen. Für das kommende Jahr (2016) zielen die Amtsträger in Athen auf 3,5 Milliarden Euro aus Verkäufen und Überlassungen öffentlicher Vermögenswert ab, also so viel, wie das Land in den vergangenen Jahren insgesamt zusammenbrachte.
http://www.griechenland-blog.gr/2015/11/griechenland-privatisierungen-und-die-naechste-tranche/2136227/Damit geht entweder griechisches Eigentum in aussländische Hand über, oder das "Sagen" geht durch Verpachtungen an andere. Was jedoch noch folgen soll, ist eine ganze Reihe an Forderungen u.a.
Während das Ziel für 2016 einen grundsätzlichen Schritt für den bisherigen Fortschritt des Landes darstellt, ist dies jedoch nur ein Teil davon, was erforderlich ist. Die Gläubiger beharren darauf, dass Griechenland innerhalb der drei Jahre des letzten Hilfsprogramms für das Land 50 Milliarden Euro aus einem „signifikant aufgewerteten Privatisierungsprogramm“ generieren muss. Weitere Vermögenswerte umfassen die Telefongesellschaft OTE, die Hellenic Oil und den staatlichen Erdgasanbieter DEPA sowie 17% der Öffentlichen Elektrizitätsgesellschaft (DEI), erklärte Herr Pitsiolas und meinte, Die Lage des Landes an den Energie-Trassen des Balkans präsentiert „eine Gelegenheit, die wir nicht verlieren dürfen„.
Insgesamt 48 Massnahmen muss Tsipras umsetzen und eine davon tut besonders dem Mittelstand weh. Angesichts der mehrfachen Renten+Lohnkürzungen und Entlassungen, scheint es auf den ersten Blick erstaunlich, dass Armut auf griechenlands Strassen nicht stäker zu sehen ist.
Beim genaueren hinsehen aber, hat dies zwei Hauptursachen; mit (teils noch immer überhöhten) Staatsrenten, werden auch noch arbeitslose Verwandte und Bekannte durchgefüttert. Griechenland hat kein Auffangnetz wie in DE mit Hartz4, deswegen sind auch diese Renten+Löhne essentieller als anderswo. Die Löhne in der Privatwirtschaft sind gemessen an der Kaufkraft im Land mitlerweile bereits auf niedrigem Niveau..ich habe gehört, dass z.B. Ärzte unter 1500 Euro verdienen (korrigieren falls ich falsch liege) und bei nicht studierten und Aushilfskräften sieht es sicherlich nochmals ganz anders aus.
Der zweite Faktor weshalb Regierungsgebäude in Griechenland noch nicht brennen; die Eigenheimrate! In Griechenland ist diese mit 70% sehr hoch. So ist es möglich wenig Geld zu verdienen und doch noch über die Runden zu kommen, weil der Staat, im Falle dass Raten nicht mehr ganz bezahlt werden können, hilft mitfinanzieren, damit die Besitzer ihr Eigenheim nicht gleich verlieren.
Das mag uns als Luxus erscheinen, ist es vielleicht auch unter normalen Bedingungen. Dazu muss man aber auch erwähnen, wer mehr wie ein Eigenheim hat, nicht darin lebt, keine Zuschüsse kriegt. Das Gesetzt wurde gemacht als es ihnen noch gut ging. Es handelt sich also da um ein soziales System das primär dem Mittelstand zugute kommt. Die Forderungen der Geldgeber ist aber nun, dass auch da gekürzt werden soll...und das vermutlich massiv.
Anders als bei Verpachtungen von Flughäfen und dergleichen, in Kombination mit Arbeitslosigkeit und stetig sinkenden Löhnen+Renten, ist dies ein möglicher Brandherd für grosse Unruhen im Land...dann wenn hunderttausende ihren Wohnraum verlieren und das, je nachdem wie viel gekürzt werden wird, könnte schon bald passieren.
Doch das Eigenheim ist für viele Griechen die letzte Sicherheit, die ihnen in der Krise geblieben ist und die sie vor der Obdachlosigkeit bewahrt, selbst wenn sie ihren Job verlieren. Denn Arbeitslosengeld wird in Griechenland nur für ein Jahr gewährt und eine soziale Absicherung darüber hinaus gibt es nicht. Dass bisher nicht viel mehr griechische Familien auf der Straße gelandet sind, liegt auch an der vergleichsweise hohen Eigentumsquote von 70 Prozent im Land.
http://www.zeit.de/2015/44/griechenland-alexis-tsipras-immobilienOpfer müssen Griechen bringen, wenn sie über ihre Verhältnisse lebten, die Frage ist, ob das Sparen ein Enden haebn wird. Die reichen Griechen, welche auch besonders vom anfänglichen Euroboom profitierten, haben ihr Vermögen schon längst ins Ausland geparkt.
Angenommen all die Sparmassnahmen führen zu keinem Aufschwung wie erhofft, wird es den Griechen schlechter gehen als je zuvor..und der Schzuldenturm 400 Milliarden betragen. Vielleicht sehe ich das zu pessimistisch, aber ich denke man hat keine Probleme gelöst, sondern nur verschoben, der Schuldenschnitt wird noch kommen..
Wie seht ihr das?