Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?
13.07.2015 um 17:16Ich bin ja kein Fan von Don Alphonso, aber über seinen aktuellen Blog-Eintrag bei der FAZ sollte man nachdenken:
http://blogs.faz.net/stuetzen/
Kleiner Auszug:
Und Du siehst es nicht als Verlust der Selbstbestimmung an, wenn man als Vorraussetzung für weitere Gespräche Gesetzentwürfe aus Brüssel innerhalb von 3 Tagen durch das Parlament jagen muss? tsss....
http://blogs.faz.net/stuetzen/
Kleiner Auszug:
Jetzt hat eine Boulevardzeitung Merkel mit einer Pickelhaube gekrönt und das europäische Volk lernt gerade, was „die heimliche Herrscherin Europas“ in der Realität bedeutet: Ultimaten, um überhaupt in Verhandlungen einzusteigen und Gesetze, die in Brüssel geschrieben werden, und in drei Tagen durch das Parlament der Griechen gebracht werden sollen. Nur um „Vertrauen herzustellen“. Wie demütigend die Verhandlungen dann selbst ausgehen, ist unklar.@kleinundgrün
Für geschichtsbewusste Deutsche ist es diesmal schwierig, eine formschöne Antwort zu finden, wenn andere Länder morgen Begriffe wie „Kanonenbootpolitik“ verwenden. Oder „Münchner Abkommen“. Oder daran erinnern, dass Anweisungen für zu erlassende Gesetze in anderen Ländern zumindest in Westeuropa aus gutem Grund nach 1945 nicht mehr üblich sind. Auslieferung von Vermögenswerten, Eingriffe in die Tarifautonomie und Sozialgesetzgebung sind, wenn ich an dieser Stelle daran erinnern darf, durch die Europapolitik der deutschen Besatzer nicht minder historisch kontaminiert. Natürlich geht es hier nicht um eine militärische Besatzung, sondern um die Rettung einer Gemeinschaftswährung, und es treten nicht nur die Deutschen brutal auf, sondern auch die Regierungen der früher auch nicht gerade deutschfeindlichen Finnen und Litauer. Und natürlich kann der Zweck in den Augen von Technokraten sogar solche Pickelhauben-Mittel für das grosse Ziel des Euro heiligen. Trotzdem: „Vertraut uns“, war das Credo der deutschen Europapolitik der letzten 70 Jahre. „Befolgt unsere Anweisungen, wenn ihr wollt, dass wir euch vertrauen“, ist das neue Motto, und leider ähnelt es dem, was davor unter dem Joch der Deutschen in Konflikten üblich war.
Und Du siehst es nicht als Verlust der Selbstbestimmung an, wenn man als Vorraussetzung für weitere Gespräche Gesetzentwürfe aus Brüssel innerhalb von 3 Tagen durch das Parlament jagen muss? tsss....