Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

Und Du siehst es nicht als Verlust der Selbstbestimmung an, wenn man als Vorraussetzung für weitere Gespräche Gesetzentwürfe aus Brüssel innerhalb von 3 Tagen durch das Parlament jagen muss?

Nicht in Anbetracht der Vorgeschichte.

aseria23 schrieb:Deutschland, das große Vorbild.

Hast Du das wenigstens gegengeprüft oder einfach mal unreflektiert gepostet, weil es ja so schön gegen Deutschland schiesst? Erkundige dich erst einmal nach den Bedingungen für dieses "steuerfrei erben".... und dann: Deutschland kümmerst sich schon um seine Reformen.. kann man daran sehen, das der Bundesfinanzhof dieses "Steuergeschenk" für verfassungswidrig hält und dies durch das BVerG geprüft werden soll. Blöd ist nur, das sowas dauert... uU Jahre....

@Foss Die Wahrscheinlichkeit das es eine Einigung mit den Gläubigern gibt, bei einer Rückkehr zur Drachme, ist ziemlich hoch. Bei der jetzigen Situation dürfte das Gegenteil der Fall sein, in 1-2 Jahren dürfte Griechenland nur mehr Schulden haben ohne das wir einen Schritt gemacht haben.

@z3001x
@kleinundgrün



man wollte die griechen - als geburtsstätte der europäischen kultur - im euro haben. das war kohl. Die griechen haben bilanzen und statistiken gefälscht - und mal hat es zugelassen. Sie haben reformen zugesagt und nie durchgeführt. Sie haben fördergelder erschlichen und veruntreut. Sie haben schulden aufgenommen und nicht zurückgezahlt. Und GENAU SO wird es weiterhin sein. Die nun zugesagten reformen werden so gut es geht verhindert werden. Weil ALLE am verhandlungstisch das sehr genau wissen, versucht man die griechen so gut es geht zu kontrollieren bzw. teilweise zu entmündigen. Das wird nicht klappen. Griechenland ist so etwas wie ein wirtschaftliches afghanistan. man kann denen keine westliche buchhaltung aufdrücken, weil sie das gar nicht wollen.

Aus ökonomischer sicht gibt es keinerlei geschäftsgrundlage mehr. Aus politischer sicht will Mutti nicht als totengräberin des EURO o.ä. in die geschichtsbücher eingehen. NUR und NUR deshalb gibt es keinen GREXIT.

armleuchter schrieb:NUR und NUR deshalb gibt es keinen GREXIT.

Ich denke, es liegt eher an der fatalen Signalwirkung, die ein Grexit für andere Länder haben würde.
Momentan ist es noch so, dass jedes europäische Land sich darauf verlassen kann, dass der Rest von Europa einiges an Anstrengungen unternimmt, dass es zu keiner Abspaltung kommt. Also auch dann, wenn es einzelnen Ländern wirtschaftlich sehr schlecht geht.

Dieses Vertrauen ist wichtig und würde - nachdem es durch die letzten Wochen und Monate erschüttert wurde - bei einem Grexit vollends zerstört. Warum sollten Länder harte Maßnahmen ergreifen, wenn im Zweifel doch der Ausstieg droht.

Europa ist auch eine Solidargemeinschaft. Aber eine, mit Rechten und Pflichten auf allen Seiten. Und dieser Umstand kommt in diesen Diskussionen oft zu kurz. Die einen schließen eine Verpflichtung der reicheren Länder eher aus, denn es wurde schon genug gezahlt, die anderen schließen eine Mitwirkung ärmerer Länder eher aus, denn das würde ja deren Freiheit beschneiden.

Es ist ein "normales" Problem in (heterogenen) Gemeinschaften. Die einen wollen X und die anderen wollen X nicht.
Wenn es zu keiner Einigung zu dieser Frage kommt, dann müssen die Beteiligten getrennte Wege gehen. Nur ist das im Falle eines Konstruktes wie Europa nicht so einfach, wie vielleicht in einer Ehe oder bei einem Joint-Venture.

Die Briten wären nicht mal mit einer Milliarde € dabei. Man fand deutliche Worte, wie es scheint: Das geplante Hilfsprogramm für Griechenland könnte Großbritannien eine Milliarde Euro kosten. Doch die Regierung in London wehrt sich gegen eine Beteiligung. Aus dem Finanzministerium heißt es: "Das ist ein Rohrkrepierer."

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/griechenland-grossbritannien-lehnt-efsm-beteiligung-ab-a-1043511.html

.. dieser Formulierung bin ich nicht ganz abgeneigt.

@kleinundgrün


ich sehe da kein problem. Es gbt viele europäische staaten die nicht am euro teilnehmen, aus den unterschiedlichsten gründen. GR wäre halt ein land mehr.

Die signalwirkung fände ich übrigens auch nicht schlecht: Wer sich auf dauer nicht an die regeln der gruppe hält , kann nicht mehr teil der gruppe sein. Und dass es GR als ausgeschiedenem mitglied so gut gehen würde, dass Portugal und spanien gleich folgen möchten glaube ich auch nicht^^.

@armleuchter

richtig! Das versteh ich ja nun auch immer nicht.
Dänemark, Schweden, Norwegen, GB...alle nicht im Euro. Wollen sie auch gar nicht. Soll man doch endlich mal klar Schiff machen, Griechenland raus aus dem Euro, und weiterhin ein normales Mitglied der EU und der Nato, so wie genannte Länder eben.
Natürlich muss man alles klar regeln und keine vorschnellen Entscheidungen treffen. Wie bei ner Ehescheidung halt

kann man nur noch mit dem Kopf schütteln....

armleuchter schrieb:ich sehe da kein problem. Es gbt viele europäische staaten die nicht am euro teilnehmen, aus den unterschiedlichsten gründen. GR wäre halt ein land mehr.

Aber im Gegensatz zu den anderen Ländern war es schon mal "drin" und ist gescheitert. Das ist etwas anderes, als gar nicht erst dabei gewesen zu sein.

armleuchter schrieb:dass Portugal und spanien gleich folgen möchten glaube ich auch nicht

Die Frage ist, wie rational darüber entschieden werden würde. Objektiv wäre es für das griechische Volk nicht gerade angenehm, den Euro zu verlassen. Wobei es jetzt in einer sehr schlechten Situation ist, in der es nur die Wahl des kleineren Übels hat. Belastende und möglicherweise sinnlose Reformen stehen einem Verlassen des Euros gegenüber. Fast eine losse-loose-Situation.

Der Rest Europas müsste - wenn man es rational betrachten würde - die Vergangenheit vergessen und die griechischen Schulden weitestgehend erlassen, um so einen Neustart zu ermöglichen. Nach dem Motto, wir haben es versucht, es ist teilweise gescheitert, fangen wir noch mal an.

Das Problem daran ist aber, dass die Emotionalität eine große Rolle spielt. Manche Länder haben harte Maßnahmen ergriffen und die fragen sich nun, warum mussten wir und die Griechen müssen nicht. Aus deren Sicht wäre ein Schuldenschnitt ungerecht. Nicht zu vergessen ist sicherlich auch, dass man wenig flexibel wird, wenn man mit Massenmördern gleich gesetzt wird.

Der Fehler war vermutlich, dass den meisten Menschen nicht ausreichend klar gemacht wurde, wo die Risiken liegen und dass es Rückschläge geben wird.

Nicht schlecht, Griechenland liegt schon 1 Woche Flach.

Finde ich beeindruckend wie die Politiker an Selbstüberschätzung leiden.

Wenn man sich mal frühere Aussagen durchliest..... :D

@armleuchter

wie kommen alle drauf das der Euro an Griechenland zerbricht? Oder das der Euro als Währung das Problem darstellt?

Griechenland und sein Staatswesen ala Banana ist das Problem

kleinundgrün schrieb:er Rest Europas müsste - wenn man es rational betrachten würde - die Vergangenheit vergessen und die griechischen Schulden weitestgehend erlassen, um so einen Neustart zu ermöglichen. Nach dem Motto, wir haben es versucht, es ist teilweise gescheitert, fangen wir noch mal an.

Das Problem daran ist aber, dass die Emotionalität eine große Rolle spielt.

Das große problem ist, dass nichts darauf hindeutet dass GR nach einem schuldenschnitt seriös wirtschaften würde und wir nicht in ein paar jahren wieder vor den gleichen problemen stehen. Das ist DAS PROBLEM ^^.


@Fedaykin

exakt

@armleuchter
@Fedaykin

Das kann alles so einfach sein. Maßgebende Institutionen haben zwar schon ihre Mitschuld zugegeben, aber egal. Das faule Griechenland ist Schuld! BILD hat Recht!!!1!

aseria23 schrieb:Maßgebende Institutionen haben zwar schon ihre Mitschuld zugegeben

Die mitschuld besteht darin, dass man das ausmaß der griechischen misswirtschaft und den reformunwillen unterschätzt hat - das ist wahr.

aseria23 schrieb:Das kann alles so einfach sein. Maßgebende Institutionen haben zwar schon ihre Mitschuld zugegeben, aber egal. Das faule Griechenland ist Schuld! BILD hat Recht!!!1!

Dass andere Mist bauen, ändert ja nichts am grundsätzlichen Problem, ohne das es nie soweit gekommen wäre. Und das ist nunmal:

Fedaykin schrieb:Griechenland und sein Staatswesen ala Banana ist das Problem

Deine Polemik nützt nix.

ist doch Tatsache das dort nix Läuft und Referendum hin, auf Deutschland und den Rest schimpfen her.

Griechenland ist nen Fall über Externe Insolvenzverwalter.

PS

NA, wer hat mir denn letzte Woche mal was von den "Hilfgeldern" aus Russland und China erzählt?

Was ist damit?

armleuchter schrieb:Die mitschuld besteht darin, dass man das ausmaß der griechischen misswirtschaft und den reformunwillen unterschätzt hat - das ist wahr.

exakt, zu gutgläubig.

@Fedaykin

Fedaykin schrieb:NA, wer hat mir denn letzte Woche mal was von den "Hilfgeldern" aus Russland und China erzählt?

Was ist damit?

Ähm..ich nicht?!

@whiplash
Eine Haftung für die Schulden eines anderen EU-Staates ist - de jure - tatsächlich ausgeschlossen. Faktisch sieht es anders aus.

armleuchter schrieb:Das große problem ist, dass nichts darauf hindeutet dass GR nach einem schuldenschnitt seriös wirtschaften würde und wir nicht in ein paar jahren wieder vor den gleichen problemen stehen. Das ist DAS PROBLEM

Das auch, da hast Du recht. Hier liegt es an der griechischen Regierung, zu beweisen, dass die Fehler der Vergangenheit erkannt wurden und dass Griechenland geeignete Maßnahmen ergreifen kann und auch möchte, diese Fehler nicht zu wiederholen.