Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?
24.02.2015 um 20:36@Aldaris
@Phantomeloi
Um wieder on topic zu kommen, noch was hinterher. Wo wir gerade so schön von BlackRock sprachen... Was macht der schwarze Fels denn in Griechenland so?
Syriza hat da wohl viel zu tun...http://blog.attac.de/blockupy-und-die-aktuelle-lage-in-griechenland/
@Phantomeloi
Wie du siehst, gibt es Bemühungen, die Banken in Griechenland und Europa zu regulieren. Nämlich von BlackRock.
@Phantomeloi
Um wieder on topic zu kommen, noch was hinterher. Wo wir gerade so schön von BlackRock sprachen... Was macht der schwarze Fels denn in Griechenland so?
Trotz der Tatsache, dass die BlackRock jüngst in einem hauseigenen Bericht warnte, Griechenland drohe wegen der politischen Instabilität der Bankrott, übt ihre Tochtergesellschaft Artume SA Druck zwecks Beschleunigung der Verfahren zur Errichtung eines 5,5 ha großen Einkaufszentrums in dem Athener Bezirk “Akadimia Platonos” (Plato-Academy) aus, und zwar obendrein, ohne die ihr entsprechenden Steuern zu entrichten.http://www.griechenland-blog.gr/2014/08/warum-investiert-blackrock-im-pleite-griechenland/990238/
Es handelt sich augenscheinlich um einen klassischen Fall wirtschaftlicher Killer: zur selben Stunde, wo sie ein Land bankrott machen, reißen sie fast umsonst und mittels Gefälligkeitsakten an sich, was verblieben ist.
Syriza hat da wohl viel zu tun...
An vierter Stelle wird die öffentliche Kontrolle der Banken gefordert und die Veröffentlichung einer Untersuchung, die BlackRock kürzlich zum Zustand des griechischen Bankensektors durchgeführt hat. Diese Untersuchung wurde von der griechischen Zentralbank beauftragt. Sie ist wichtige Berechnungsgrundlage für die Staatshilfen, die die griechischen Großbanken gerade erhalten. Die Mittel dafür stammen aus den Krediten, die verbürgt von europäischen SteuerzahlerInnen und zu Lasten der griechischen Regierung vom EFSF aufgenommen werden. Von den 130 Mrd. Euro, die die griechische Regierung laut zweitem Memorandum noch erhalten soll, sind bis zu 50 Mrd. Euro für die griechischen Großbanken reserviert. Davon wurden 25 Mrd. Euro bereits kurz vor der Wahl ausgezahlt, der Rest sollte eigentlich kurz danach folgen. Echtes Mitspracherecht soll die Regierung dafür in den Banken aber nicht erhalten. Denn das Memorandum schreibt auch die Verabschiedung eines Gesetzes vor, das für den Fall, dass der Staat im Gegenzug für seine Zahlungen Aktien erhalten sollte, deren Stimmrechte beschneidet. Das Bankensystem soll auf jeden Fall privat bleiben. Deshalb ist im Memorandum auch geregelt, dass der Staat, je nach Höhe seiner Anteile, diese nach spätestens zwei, vier oder fünf Jahren wieder verkaufen muss. Ob er dabei dann ein gutes oder schlechtes Geschäft macht, ist der Troika egal. Schließlich geht es ja auch nur um eine Summe, die in etwa den Einnahmen eines kompletten griechisches Staatshaushalts entspricht und sollte dabei etwas schief gehen, gibt es ja auch noch die Bürgschaften der anderen Eurostaaten und des IWF.
Und wer ist BlackRock? Laut einem Artikel im Handelsblatt vom Juni letzten Jahres ist das mit einem verwalteten Vermögen von 3,65 Billionen Dollar der mittlerweile größte Vermögensverwalter der Welt. Zum Vergleich: Das Bruttoinlandsprodukt von Deutschland betrug 2011 gerade einmal 3,28 Billionen Dollar. Da den von BlackRock verwalteten Fonds auch signifikante Teile aller 30 im deutschen Aktienindex DAX notierten Firmen gehören, bezeichnet das Blatt den Finanzkonzern auch als den heimlichen Herrn des Dax. Die Deutsche Bank gibt zum Beispiel auf ihrer Hoempage an, dass Ende 2011 5,14% ihres Kapitals von BlackRock gehalten werden. Bei der Commerzbank waren es zum selben Zeitpunkt mehr als 3%. Auch in Griechenland ist BlackRock einer der größten ausländischen Investoren, wie IPREO für 2010 berichtet. Allein BlackRock Fund Advisor soll in diesem Jahr in Griechenland mit mehr als 150 Mrd. Dollar investiert gewesen sein.
Die New York Times berichtete in einem Artikel, unter welch konspirativen Umständen das Gutachten über das griechische Bankensystem zu Stande kam. Demnach tarnte BlackRock das Büro, das es für seinen griechischen Auftrag nutzte, als Solarfirma. Wie dabei mit Interessenkonflikten umgegangen wurde, die sicher zahlreich vorhanden sind, wenn der größte Vermögensverwalter der Welt die Kreditportfolios zahlreicher Großbanken durchforstet, bleibt hingegen im Dunkeln. Und dabei war der Auftrag in Griechenland, für den BlackRock, wie der Artikel ebenfalls erwähnt, 17 Mio. Dollar kassiert haben soll, bei weitem nicht der einzige seiner Art. Neben den USA war BlackRock in derartiger Mission auch schon in Irland aktiv. Dort soll es die Zahlengrundlage für das Rettungspaket der irischen Banken geliefert haben, wegen dem sich dann auch Irland dem Diktat der Troika beugen musste. Die spanischen Tageszeitung El Mundo berichtete vor kurzem, dass schon über ein weiteren Auftrag in Spanien verhandelt wird.
Dieses Vorgehen wirft auch die Frage auf, in welchem Zustand sich die europäische Bankenaufsicht befindet. Würde die nämlich funktionieren, müsste sie eigentlich selbst wissen, wie es um die Bankensysteme der Krisenstaaten bestellt ist. Aufträge im zweistelligen Millionenbereich an einen Finanzkonzern wie BlackRock wären dann überflüssig.
@Phantomeloi
Wie du siehst, gibt es Bemühungen, die Banken in Griechenland und Europa zu regulieren. Nämlich von BlackRock.
Blackrock hat neben dem Anlagegeschäft eine mächtige Risikokontrolleinheit aufgebaut. Die dort arbeitenden Experten beraten ihre Auftraggeber, wie sie komplexe Wertpapiere gefahrlos kaufen oder verkaufen können. Seit 2008 gibt es kaum eine größere Rettungsaktion in der Finanzbranche, an der Blackrock nicht beteiligt war. Zu den Auftraggebern gehörten die amerikanische Notenbank genauso wie die Zentralbanken von Irland und Griechenland.http://www.welt.de/wirtschaft/article133298047/Draghis-gefaehrlicher-Pakt-mit-der-Investmentfirma.html