Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

@Narrenschiffer

Wenn du Selbstversorger bist, solltest Du das mit einkalkulieren und dich kundig machen, wo es einen Supermarkt einer Auslandskette gibt (Lidl oder Carrefour). Bei Lidl wirst du Lebensmittel etwas billiger bekommen, aber immer noch viel teuer als hier. Nimm Shampoo, Haargel etc von hier mit. Informiere dich auch, wo die wöchentliche Laiki ist, das ist der Wochenmarkt.



Ich schätze mal, das Du nicht in Athen Urlaub machen wirst. Wenn Du auf einer Insel bist oder an einer Küste, die beliebt ist bei Touris, sehe ich schwarz.

Ich stamme von einem beliebten Touri-Ort auf den Peleponnes. 120 km von Athen entfernt. In Athen bekommst du gemischtes Hack das Kilo für ca 6 €, bei uns kostet es 9 €. Rindfleisch in Athen ca 7-9 €, in meiner Stadt ca 17 €.

Bier und Wein solltest Du nie bei den besagten "Periptero" kaufen, das sind Kioksstände mitten auf dem Bürgersteig- hol das Bier in einem großen Supermarkt, das ist billiger.

Suche Dir Tavernen, wo Du viele Griechen siehst. Das ist ein Zeichen, das die Küche gut und noch einigermaßen günstig ist.


Souvlaki mit Pita ist auch eine Option :D


Darf ich fragen, wo genau du hinfährst?

@Narrenschiffer
Es fehlt die Konkurrenz das ist alles, kein Wettbewerb aber offensichtlich Absprachen. Gibt es in ganz Europa diese Kartelle.

@babykecks

Da fragst du am Besten mal bei Lidl nach.

Weiterhin sind Löhne, Steuern und Wirtschaftskraft erst einmal völlig egal da man lediglich wissen möchte was der Alltag kostet. Es geht nicht darum wer sich das mit welchem Lohn leisten kann sondern nur, was es letztlich kostet.

Wikipedia: Lebenshaltungskosten

Lebenshaltungskosten sind die Kosten, die von einem Haushalt aufgewandt werden müssen, um das Leben im Alltag zu bestreiten.

Als Kosten der Lebenshaltung gelten die gesamten Aufwendungen im In- und Ausland für:

Verpflegung

Unterkunft, meist Mietzins für eine Wohnung oder vorübergehend ein Übernachtungspreis bei Herbergen.
Bekleidung

Hygiene und Körperpflege

Bildung und Ausbildung

Unterhaltung, Vergnügen, Sport und Reisen

religiöse Fürsorge

für die Haltung von Tieren

für den Unterhalt und den Betrieb von Fahrzeugen, Schiffen und Flugzeugen usw.

Aufwendungen für Dienstboten.

Zur Ermittlung der Lebenshaltungskosten verwendet das Statistische Bundesamt einen so genannten Warenkorb. Dieser enthält die Konsumgewohnheiten eines Durchschnittshaushalts mit vier Personen. Da jedoch beispielsweise die Ausgaben für die (oft obligatorische) Krankenversicherung im Warenkorb fehlen, enthalten die Lebenshaltungskosten nicht alle Ausgaben für einen Haushalt. Neben den jeweiligen Gütern und deren Qualität sind auch die durchschnittlich in einem Zeitabschnitt (in der Regel einen Monat) gekauften Mengen wichtig (Wägungszahl). Aus den Gütern und mit ihren Mengen „gewogenen“ Güterpreisen (gewogener Durchschnitt der Güterpreise) werden die monatlichen Lebenshaltungskosten ermittelt. Um Vergleiche mit Vorjahren zu ermöglichen, wird auf den Lebenshaltungskostenindex zurückgegriffen.

munZouR schrieb:Wenn Du auf einer Insel bist oder an einer Küste

Nö. Ich komme vom Norden (Albanien): Vikos-Schlucht, Ioannina, Kalambaka/Meteora, Thessaloniki (könnte ich skippen, falls das mit Städten jetzt nicht so toll ist), irgendwo dann im Norden von Chalkidike, Ausreise Richtung Bulgarien.

@Hawkster
Auch diese Seite geht von geringeren Lebenshaltungskosten aus...
Bei den Lebenshaltungskosten ist halt alles dabei, einschließlich der Luxusgüter.
Man müsste mal nur Mieten/Nebenkostenund Nahrungsmittel nehmen.

Die Lebenshaltungskosten in Griechenland sollten nicht unterschätzt werden. Obwohl diese im Vergleich zu Westeuropa und den USA immer noch günstig sind, sind sie doch im letzten Jahrzehnt stark angestiegen. In griechischen Großstädten, mit Ausnahme von Athen, sind die Lebenshaltungskosten etwa 30 % niedriger im Vergleich zum westeuropäischen Mittel. Im „Mercer Cost of Living Survey“ für März 2006 liegt Athen weltweit an 59. Stelle. Die teuerste Stadt ist Moskau, gefolgt von London. Wien liegt an 21. Stelle, München liegt auf Rang 65 und Berlin auf Rang 72. Die Kosten für Lebensmittel sind in etwa vergleichbar mit jenen in den USA – generell also niedriger als im Rest Europas. Luxusgüter wie Autos, Haushaltsgeräte, elektronische Geräte, Computer und photographisches Zubehör sollten aber besser im Ausland gekauft werden (z.B. übers Internet) – abgesehen von der Kostenersparnis bekommt man so auch eine grössere Auswahl geboten.

https://www.justlanded.com/deutsch/Griechenland/Landesfuehrer/Finanzen/Lebenshaltungskosten
@def

def schrieb:Dann werden doch aber im Rahmen der Freizügigkeit die die es können, dahin gehen wo die GruSi am höchsten ist.

Ich bin für überall gleiche GruSi aus einem EU Topf bezahlt. Wenn nun viele mit dieser GruSi in Länder gehen, in denen relativ niedrige Lebensstandards existieren (bsp. Rumänien) kurbelt das dort die Wirtschaft an und führt dort zu Entwicklung.

EU-Bürger erhalten hier zunächst keine Grundsicherung, wenn sie hier zur Arbeitssuche herziehen.

Da die Lebenshaltung nicht überall gleich ist, dürfte dies schwierig sein überall denselben Satz zu bezahlen.
Wichtiger wäre erstmal für alle Länder eine Grundsicherung einzuführen.

mayday schrieb:ist doch klar wenn ein Land billig wird zieht das Investoren an. Betr. Argar Handelsbillanz, guck dir Sinn an.

Nö, das ist nicht zwingend Notwendig. Oder warum wird so wenig in Afrika investiert?

Es ist nur ein Faktor, und man investiert eben dort wo man Rendite Bekommt. Blos ist auch hier wieder nicht der Faktor die Währung.

Und ich möchte nicht Sinn sehen, ich möchte die Handeslbilanz bzw Export Imporquote von Lebensmitteln sehen.

Oder war das nur so dahergesagt.

aseria23 schrieb:Welche Finanzmittel? Es ist ja nicht so als hätte sich die Lage in den letzten 5 Jahren verbessert. Also haut doch da irgendwas nicht hin, oder?

Na was sie jetzt machen verschlimmert es noch mehr, weil es Kapitalabfluss gibt, keine Liquidität für die laufenden Geschäfte gegeben ist.

Super Leistung

aseria23 schrieb:Du meinst jetzt die, die ihr Geld schon ins Ausland geschafft haben? Wie genau soll man da jetzt rankommen

Hätte man sich eben mal mehr Gedanken drum machen sollen als die EU Länder schief anzumachen.

Ihm wird ja schon was einfallen, kann ja auch versuchen sie zu erpressen...

EU-Bürger erhalten hier zunächst keine Grundsicherung, wenn sie hier zur Arbeitssuche ziehen.

Das LSG NRW hat das wohl anders gesehen.

Pressetext:

LSG Nordrhein-Westfalen: "Hartz IV" - Anspruch für Migranten Landessozialgericht billigt rumänischer Familie Grundsicherungsleistungen zu

Der 19. Senat des Landessozialgerichts NRW hat mit Urteil rumänischen Staatsangehörigen, die sich nach längerer objektiv aussichtsloser Arbeitsuche weiter im Bundesgebiet gewöhnlich aufhalten, einen Anspruch auf Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende (sog. "Hartz IV"-Leistungen) zuerkannt. Der Leistungsausschluss des § 7 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 SGB II, wonach Ausländerinnen und Ausländern, deren Aufenthaltsrecht sich allein aus dem Zweck der Arbeitsuche ergibt, keine Grundsicherungsleistungen erhalten, stehe dem nicht entgegen.

Die Kläger - eine Familie mit zwei Kindern - leben seit 2009 gemeinsam in Gelsenkirchen. Im streitigen Zeitraum lebten sie von Kindergeld und vom Verkauf von Obdachlosen-Zeitschriften. Einen am 11.10.2010 gestellten Antrag auf SGB II-Leistungen lehnte das beklagte Jobcenter ab, weil der Familienvater sich allein zum Zweck der Arbeitsuche in Deutschland aufhalten dürfe. Die hiergegen erhobene Klage hat das Sozialgericht Gelsenkirchen abgewiesen, weil die Kläger nach dem Freizügigkeitsgesetz/EU allenfalls ein Aufenthaltsrecht als Arbeitsuchende hätten, so dass der Leistungsausschluss gemäß § 7 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 SGB II für sie einschlägig sei.

Der 19. Senat des Landessozialgerichts NRW unter Vorsitz von Vorsitzendem Richter am Landessozialgericht Dr. Martin Kühl hat das Urteil des Sozialgerichts auf die Berufung der Kläger aufgehoben und das beklagte Jobcenter verurteilt, den Klägern Leistungen zu gewähren. Erwerbsfähige EU-Bürger, die ein Aufenthaltsrecht aus anderen Gründen als zur Arbeitsuche haben, seien nicht vom Leistungsausschluss des § 7 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 SGB II erfasst.

Dies gilt nach Auffassung des Senats auch für EU-Bürger ohne Aufenthaltsgrund im Sinne des gemeinschaftsrechtlichen Freizügigkeitsrechts. Da die Bemühungen der Kläger, eine Arbeitsstelle zu erhalten, zum Zeitpunkt der Antragstellung seit über einem Jahr erfolglos und auch für die Zukunft nicht erfolgversprechend gewesen seien, seien die Kläger nicht mehr zur Arbeitsuche freizügigkeitsberechtigt. Sie gehörten damit nicht zu dem ausgeschlossenen Personenkreis.

Auf die umstrittene und in den bisher hierzu vorliegenden Entscheidungen thematisierte Frage, ob der Leistungsausschluss insgesamt mit EU-Recht unvereinbar sei, komme es deshalb im konkret vom Senat zu entscheidenden Fall nicht an.

Es handelt sich um eine wesentliche Grundsatzfrage, die bundesweit etwa 130.000 Personen betrifft. Der Senat hat die Revision zugelassen.

LSG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 10.10.2013, Az.: L 19 AS 129/13

Pressemitteilung des LSG Nordrhein-Westfalen vom 11.10.2013

dunkelbunt schrieb:Nur wie willst du anders die Lohn/Preis Spirale nach unten drücken, ohne dass du die ganze Volkswirtschaft immer weiter austrocknest? Das ist doch die entscheidende Frage bis jetzt. Das ginge ansich nur mit einer Abwertung, im Euro geht das ja nicht so leicht, also wäre hier die eigene Währung eher die Lösung, denke ich.

Äh nochmal du Trocknest sie so oder so mit der Methode aus, wenn die Strukturen nicht passen.

Denn nochmal eine Abwertung bewirkt nichts anderes als das was schon bewirkt wurde. Lohn und Gehaltskürzungen.

@canales

Nachtrag:

Dazu wäre interessant, ab welchem Zeitraum man von "für die Zukunft nicht erfolgversprechend" sprechen kann.

@def
Ist schon wieder veraltet...
http://www.heise.de/tp/artikel/43/43300/1.html

@canales

Wenn ich aber jetzt mal die wenigen Zahlen von @munZouR nehme und mir anschaue, als Beispiel:

munZouR schrieb:bei uns kostet es 9 €. Rindfleisch in Athen ca 7-9 €

und dann schaue was Rinderhack bei mir, beim Metzger, kostet... etwa 10 Euro das Kilo, und dann vergleiche:
Durchschnittseinkommen GR: 23.900 Euro im Jahr (Quelle: Griechenland)
Durchschnittseinkommen D: 41.388 Euro im Jahr (Quelle: Deutschland ) , dann sieht das ganze wieder anders aus.

Damit wäre das Kilo Rinderhack nicht ganz doppelt so teuer wie bei mir. Das ist schon heftig. Ob man das jetzt auf alle Waren (Lebensmittel) so 1:1 umlegen kann, weiss ich nicht. Aber in dem Fall wird klar, wie die mit mickrigem Einkommen zu kämpfen haben.

@Narrenschiffer

Also Selbstversorger. In den Städten solltest du dann immer in den Nebengassen schauen, es gibt geniale Tavernen, die meistens günstiger sind als auf den Hauptstraßen, wo sich die Touris tummeln.
Für Frühstück solltest du in die Bäckerei oder Pitaständen.

Da gibt es verschiedene Sorten Pita mit Käse, Schinken, Spinat, und kleine Pizzen. Die kosten zwischen 1,50 und 2 €.

Wenn Du ein Mann bist, dann brauchst Du 2 davon.

Solltest du an irgendeiner Strandbar morgens anfangen Bier oder Ouzo zu trinken, gibt es Tapasplatten. "Mezé"-
der Preis schwankt da sehr und die Größe auch.

Bei glühender Sonne und Alkohol ist der Preis dann aber relativ schnell egal :D

Ist es das erste mal Griechenland für dich? Wenn ja, wirst Du angenehm überrascht über unsere Gastfreundlichkeit sein.


Zünde ein Kerzchen auf Meteora für die Griechen an, damit sie schnell aus dieser miesen Situation kommen.

canales schrieb:Das ist ne durchaus interessante Diskussion...Ziel einer Annäherung der EU sollte eigentlich auch sein in allen Ländern eine Grundsicherung wie hier in der BRD zu ermöglichen, wohl nicht in der Höhe, aber angepasst an die jeweilige Wirtschaftsleistung.

Das ist ja der Haken, das Lohn Preisnivau steht in keinem Verhältnis zur Wirtschaftleistung. Das müsste eher so auf Türksichem Niveau liegen.

@babykecks

Naja wenn es Hausmarken sind wird er für Griechenland eben anders Kalkulieren bzgl Transport (Das ist ja auch so eine Korruptonsgeschichte dort) und die Schmiergelder für die Behörden usw.

und naja scheinbar gibt es keine Griechische Lebensmittelfirmen die Billiger anbieten können. Wie das wohl kommt.

Ist ne blöde Spirale in die sich Griechenland befindetn, nur ohne Kapital von Außen kommen sie da auch nicht raus, und das Gegenteil wurde Bewirkt.

Die Liquidität ist futsch und die Bürger haben Angst das ihre Geld auf den Banken gegen "Spielgeld" eingetauscht wird. Na wozu führt das? Eben... du weißt es ja.

@Hawkster
ich vermute mal das hat mit Importwaren zu tun...
Was in Griechenland hergestellt wird dürfte angepasst sein an die Einkommensentwicklung, was impotiert wird dürfte preislich sich im Rahmen der EU-Staaten bewegen.

Hier mal die Grundsicherungssätze in Europa...was Zypern betrifft bin ich jetzt durchaus erstaunt.
Stand 2010!
https://www.flickr.com/photos/regelsatz_info/5259231779

munZouR schrieb:Ist es das erste mal Griechenland für dich?

Nö, das vierte Mal. Auf Kreta bzw. Chios und auf dem mittleren Finger von Chalkidike (das ist aber schon lange her) war ich schon. Jetzt ist der Nordwesten dran (da wollte ich schon immer mal hin). Also nicht der klassische Badeurlaub.

An den Tipp mit den Nebengassen werde ich denken ;)

Ein Kerzchen werde ich anzünden.

Fedaykin schrieb:Das müsste eher so auf Türksichem Niveau liegen.

Und die türkische Wirtschaftsleistung ist ja bekannt dafür das sie jährlich vor dem Kollaps liegt und die türkischen Bürger immer ärmer werden. -.-

TexDurchschnittseinkommen D: 41.388 Euro im Jahr (Quelle: Deutschland ) , dann sieht das ganze wieder anders aus.

Na nettes Zahlenspiel. Ich bezweifel das viele Deutsche bei 40000 Brutto im Jahr liegen. Zumal wir auch dann wieder die Abgaben sehen müssen.

Also wäre eher das verfügbare Netto als Vergleich gültig.