@scarcrow scarcrow schrieb:tja, diese Entwicklung ist halt aber da, hat es immer gegeben und gibt es hoffentlich immer. Der Islam und Moslem gehören für mich seit min. 30 Jahren zu Deutschland und sind ein Teil davon.
Dann gehören auch Rechtsradikalismus, Pädophilie, Mörder, die Maffia, Korruption und... und... und... zu Deutschland. Das ist eine völlig andere Perspektive. Der Islam und Moslems gehören für mich nicht zu Deutschland und sind ganz bestimmt kein Teil davon.
scarcrow schrieb:naja, aber wenn man von "gehört nicht zur Deutschen Kultur" spricht, dann frage ich halt -> was ist den heute überhaupt noch "deutsche Kultur". von mir auch aus Abendländisch (was die definition noch schwieriger macht).
Der Islam gehört sicher nicht dazu. Im Prinzip gehören zu Deutschland und der hier gelebten Kultur gerade die gegenteiligen Werte, die der Islam vertritt.
scarcrow schrieb:strange: Bei den Vorträgen der Pegida kam schon sehr deutlich rüber wie sehr die christliche Kultur geschützt werden muß. Stichwort: WEihnachtsmärkte, Feiertage, Kirche und Moscheen.
Das ist alles kein Hauptanliegen der Pegida und schlägt sich dementsprechend auch nicht in deren Positionspapier nieder.
scarcrow schrieb:Ach du kannst mich ruhig kultiviert blatt machen, das tangiert mich nicht - aber pass auf das du nicht zu lange überlegen muß, was deutsche Kultur für dich ist.
Wie ich schon sagte... eine "deutsche Kultur" ist wohl schwer greifbar, weshalb ich in dem Zusammenhang von westlichen Werten sprach.
scarcrow schrieb:Es ist also aus deiner Sicht (du hast es ja negiert) in Ordnung zu sagen: Kleidung ist Kultur, Essen nicht? -> hier auch mal wieder der Verweis auf Pegida -> Tobender Applaus erntete die Bachmannthese: Er hat Angst das er mit seinen Kindern keinen Christstollen mehr essen kann weil der Islamismus uns diesen weg nimmt (zu hören Abschlussrede 5.12).
Es geht nicht um Essen oder Kleidung, wobei letzeres durchaus eine Rolle spielt (---> Burka und die Frage eines Verbotes der selbigen). Es geht u. a. darum, wofür der Islam steht und es geht darum, dass Ausdrucksformen unserer Identität aus "Kultursensibilität" zurückgenommen werden.
scarcrow schrieb:aber auch nicht das Gegenteil oder?
Welche Religion wurde den das letzte mal als "nicht-Deutsch" titulliert?
Hinduismus, Buddhismus, Maoismus... daran besteht ebenso wenig Zweifel, dass diese "nicht-Deutsch" sind.
scarcrow schrieb:Die Bibel auch nicht.
Viele Werte des Christentums haben sich im römischen Recht niedergeschlagen, das seinerseits wiederum unser Recht maßgeblich beeinflusst hat.
scarcrow schrieb:Welche Werteordnung des Korans (ich gehe davon aus das du ihn dann gelesen hast) stimmen den nicht mit den unseren Werteordnungen überein?
So ziemlich alle! Das geht schon damit los, dass der Islam nicht von Politik und Staat zu trennen ist und es bedarf noch nichtmal einer fundamentalistischen Auslegung des Korans - selbst ein traditionelles Verständnis steht in einem massiven Spannungsverhältnis zu unserer Werteordnung. Koran und die Hadithe sind nicht nur religiöse Sichtweisen, sondern Rechtsquellen!
scarcrow schrieb:30 Jahre friedliches Zusammenleben in Deutschland zeigt das die Werte der meisten Moslems genauso anständig sind als jene der Abendenländischen Religion oder Kultur.
Und dieses friedliche Zusammenleben verabschiedet sich zunehmend mit der steigenden Anzahl an Moslems in diesem Land und europaweit. Vor 30 Jahren hatten wir noch unter 2 Mio Muslime hier. Gegenwärtig sind es mehr als doppelt soviele. Viele Moslems haben ziemlich heftige Ansichten. Ich empfehle dir dazu mal die Studie des Innenministeriums "Lebenswelten junger Muslime in Deutschland". Das liest sich nicht "genauso anständig"
;)scarcrow schrieb:Fakt ist das der Staat dafür Sorgen muß das alle nach einem Recht handeln.
Die Werteordnung die in den Zeitungen auftauchen, sind relegiöse Hardliner denen Einhalt nach deutschem Recht geboten werden muß. Ganz klar.
Erdogan hat es mit seiner Feststellung auf den Punkt gebracht: "Es gibt keinen Islam und Islamismus. Es gibt nur einen Islam. Wer etwas anderes sagt, beleidigt den Islam."
scarcrow schrieb:Nun den so sei es, damit gehen auch die Behlerungsversuche von Pegida nach hinten, den geht es nach dem Orgateam der Pegida (es heißt übrigens Pegida und nicht Pigeda) sollten wir so sprechen wie Göthe oder unsere alten Dichter.
Pegida ist keine Partei, die ein festes Parteiprogramm verfolgt. Pegida ist ein Ausdruck an Unzufriedenheit mit der gegenwärtigen Politik in verschiedenen Belangen, die überwiegend aus der bürgerlichen Mitte kommt. Entsprechend unscharf formuliert sind deren Standpunkte. Dennoch halte ich diese Bewegung für äußerst wichtig, da sie Anlass für eine Diskussion gibt, die ansonsten nicht stattfinden würde.
Nebenbei: ich weiß, dass es Pegida und nicht Pigeda heißt. Aber wenn dir daran liegt, können wir unsere Diskussion natürlich auch auf gegenseitige Tipp- und Flüchtigkeitsfehlerkorrektur ausweiten ;-)
scarcrow schrieb:wie gesagt, mit billiger Polemik bekommt man 20.000 zum Spaziergang zusammen. Scheint also bei der normalen mittelschicht zu genügen.
Du verwechselst Polemik mit diffus formulierter Unzufriedenheit. Übrigens lässt sich ja auch die Gegenseite mit gleicher Plattheit mobilisieren. Da reicht es schon aus, von Nazis und Rechtsradikalen und Rechtspopulisten zu reden um Tausende zur Gegendemo zu bewegen. Gleiches Mittel versucht man ja auch gegen die AfD einzusetzen. Kritik an der israelischen Politik oder gegen deren Wunsch, legal beschneiden zu dürfen wird ganz einfach als Antisemitismus instrumentalisiert und unser werter Innenminister hat versucht, die lautstarke Kritik an dem regierungsseitig laschen Umgang mit der NSA-Affäre mit "Antiamerikanismus" zum Schweigen zu bringen.
Du siehst... was das Phänomen der Oberflächlichkeit und Plattheit betrifft, nimmt sich keine Seite etwas - weder pro, noch kontra.
scarcrow schrieb:Das dies Polemik als Polemik rüber kommt, liegt vielleicht auch daran das hier und auf den Demos ständig von deutscher Kultur und Sprache erzählt wird. ich aber immer noch nicht weiß was für jemanden deutsche Kultur oder Sprache ist... man sehe es mir nach.
Du lebst in Deutschland und weißt nicht, welche Werte hier vorherrschen?