@Draiiipunkt0 Das klingt eigentlich ganz schön. Auf dem Papier. Für mich klingt es genau so formuliert aber wie Sozialromantik oder ähnliches. Das mag nun abwertend klingen, jedoch ist diese "Kein Mensch ist illegal" Mentalität für mich gerade auch nicht ganz nachvollziehbar bzw. wohl nicht realisierbar.
Wir sehen doch, dass es jetzt schon mit den Kapazitäten knapp wird und man da wieder umdenken oder nachhelfen muss, weil sehr viel mehr Anträge gestellt werden, vermutlich aber auch mehr Flüchtlinge oder Leute illegal einreisen. Der staatlich oder gesetzlich angestrebte Integrationsprozess (wie die Person damit umgeht ist dann was anderes, hier aber auch eher zweitrangig in der Frage) kostet auch irgendwo Geld, was ja auch irgendwo endlich ist.
Ich zitiere mal ganz grob oder frei Pispers, der den Satz sinngemäß mal beim Thema Kapitalismuskritik gebracht hat:
"Jeder einzelne kann es schaffen oder hat die Chance, ja. Aber nicht alle zusammen."
Das ist ja auch nachvollziehbar, wieso sollte überhaupt auch ein Staat alles schaffen müssen? Wir haben die EU, und das ist ja auch ein Thema, was die EU angeht. Man muss diese "Last" halt auch verteilen.
Schön wäre es natürlich, wenn man sich wirklich so ähnlich wie in Amerika, der als Staat oder Kontinent ja an sich schon historisch früh "gemischt" angefangen hat, gemeinsam nun auf eine nationale oder ggf. auch eine europäische Identität berufen kann, ganz gleich wo man herkommt.
Um zum Satz "Jeder einzelne ist eine Bereicherung" zurückzukommen: Fakt ist aber auch, dass einige Leute ihre Probleme mitnehmen und die dann "hardcoremäßig" hier durchziehen wollen. Damit meine ich nicht, dass man einfach seine "andere Identität" höher hält. Integration ist für mich erreicht, wenn die Leute hier angekommen sind, sich beteiligen und nicht Straftaten verüben oder gegen die westliche Welt plotten. Man muss dazu ja nicht übertrieben gesagt 50 Fahnen raushängen, Sauerkraut essen und Schlager hören, wie jemand das schon mal implizierte. Man darf es aber. Wir sind eine recht liberale offene Nation geworden. Ich denke, die meisten größeren EU-Länder sind es geworden, alá USA. Selbst das Grundgesetz unterstreicht diese Dinge ja, nicht einfach nur die Entwicklung der Migration.
Es gibt aber genug Leute die hier auch die Boni genießen, aber uns als Gesellschaft oder westliche Gesellschaft loswerden wollen. Beispielsweise religiöse Extremisten. Was ich eigentlich also sagen will: Nicht jeder hat hier meiner Ansicht nach einen Platz, ergo können auch nicht alle Menschen eine Bereicherung für "uns" oder "diesen Staat" sein, wenn sie diesen oder uns abschaffen wollen. Man darf nicht vergessen, dass andere Menschen diese Werte die hier viele ständig hochhalten, von denen viele profitieren, von denen wir gar Frieden haben abschaffen wollen. Mit Gewalt. Da wäre es mir schleierhaft, wie also manche "Kein Mensch ist illegal" (auch sinngemäß aber umformuliert) sagen können. Das würde ich bisher als "theoretisch gut, praktisch nicht ganz so gut umsetzbar" betiteln. Aber die Zeit wird zeigen was kommt.
Noch anmerkend zu solchen DebattenIch glaube, man kann so etwas einfach überwiegend nicht mehr vernünftig und sachlich auf breiter Ebene diskutieren. Ob nun öffentlich oder (besonders) in Foren usw.
Es wird dazu geneigt, zu stark zu polarisieren. Das sah man schon recht schnell zu Beginn des Threads oder ähnlichen. Die einen haben ggf. berechtigte oder auch unberechtigte Ängste oder schlechte Erfahrungen gemacht. Vielleicht übertreiben sie auch maßlos und glauben schnell, was andere darüber kritisch sagen. Wird es aber ganz gleich von der Intention geäußert, finden sich schnell kritische Äußerungen darüber, man macht sich vielleicht lustig oder drängt jemanden in eine Ecke.
Andersherum kann es natürlich auch passieren, dass man schnell als Romantiker betitelt wird, weil man eine "offenere Gesellschaft" oder was weiß ich ... Migrationspolitik fordert. Kurzum: Ich glaube man setzt hier generell oder pauschal ein Links/Rechts Denkmuster an. Ich würde die Mitte anstreben und versuchen, Dinge sachlich zu sehen, aber auch die Argumente der anderen.
Demnach kann es für mich keine Mentalität alá "Alle Ausländer (bzw. Flüchtlinge / Asylanten / etc) raus" noch "Alle Ausländer (bzw. Flüchtlinge / Asylanten / etc) rein" geben. Beide Seiten haben irgendwo zutreffende Kernpunkte, wenn man das Thema insgesamt betrachtet.