Russland das Buhland... aber warum?
18.02.2023 um 11:22militarynerd schrieb:Ich glaube nicht, dass die Russen noch vor haben die ganze Ukraine zu erobern, mit Donbas und Landbrücke zur Krim wäre man inzwischen wohl zufrieden.Aktuell ist das Mindestmaß von Russland die Kontrolle der annektierten Oblasten Donezk, Luhansk, Saporischschja und Kherson.
Alle vier Oblasten werden nicht vollständig von Russland kontrolliert.
Eigentlich hat sich Putin bzw. die oberste Armeeführung strafbar gemacht, als sie den Rückzug aus Kherson befohlen haben - denn man hat russisches Territorium aufgegeben.
Eine Rückeroberung Khersons ist aktuell unwahrscheinlich, da Russland dazu entweder über Saporischschja oder eine amphibische Operation bei Odessa starten muß.
Bleibt als momentanes erreichbares Maximalziel der aktuelle Stand der Front, im besten Falle die kompletten Oblasten Donezk und Luhansk und der Landkorridor zur Krim.
Die russische Armee grindet sich seit Anfang August 2022 an Bachmut ab, das sind jetzt bald 7 Monate! Mit horrenden Verlusten.
Nachdem bereits im Dezember der Fall von Bachmut erwartet wurde, scheint man dem Ziel langsam näher zu kommen.
Allerdings wird sich die Ukraine auch auf den Fall von Bachmut vorbereiten und die nächste Verteidigungslinien aufbauen.
Quiron schrieb:Aber wenn bis dahin die Ukraine kein Mitglied der NATO geworden ist, geht es in ein paar Jahren wieder los. Dann aber wird die russische Armee besser vorbereitet sein.Das ist auch der Punkt, der gerne bei „Frieden um jeden Preis“ vergessen wird: die Zeit nach dem Krieg. Es wird nicht mehr so wie vor 2014 bzw. 2022, je nach Betrachtungsweise. Das Tischtuch zwischen „dem Westen“, der Ukraine und Russland ist endgültig zerschnitten.
Friedensverhandlungen beinhalten nun zwangsweise Garantien für die Ukraine - Russland hat sich mehrfach als unzuverlässiger Partner heraus gestellt. Ein Schutzschirm wird notwendig sein - entweder in Form von Friedenstruppen (ohne russische Beteiligung!), einer bevorzugten NATO- oder EU-Mitgliedschaft oder einem anderen Verteidigungsbündnis mit EU u./o. NATO.
Kohlhaas schrieb:Darum geht es weniger, sondern darum, erstens Putin keinen Grund bzw. keine Rechtfertigung zu geben, militärische Angriffe außerhalb der Ukraine auf NATO-Gebiet zu starten, und zweitens vor der Weltgemeinschaft nicht als Aggressor dazustehen und Sympathien zu verlieren. Russland hat immerhin weltweit einige Einflussgebiete und Sympathisanten.Putin braucht keinen Grund oder eine Rechtfertigung. Die ganze „wir fühlen uns bedroht“-Rhetorik von Russland hatte nur den Zweck Zweifel zu sähen, während man „sein Ding“ durchzieht um Zeit zu gewinnen um seinen eigenen Machtbereich auszudehnen.
Russland steht eh schon als Aggressor da und selbst seine treuesten Verbündeten erkennen die Krim, den Donbass und Luhansk weiterhin als ukrainisch an.