Zz-Jones schrieb:Ich wundere mich schon lange darüber, dass die russische Propaganda so derartig plump, primitiv und absolut unsympathisch ist.
Wenn es das ist, was der russischen Bevölkerung gefällt, ist Hopfen und Malz auf Generationen verloren. Da bräuchte man sich auch keinerlei Gedanken darüber zu machen, wie ein Russland nach Putin aussehen könnte. Dann kann es nur den eisernen Vorhang geben.
Propaganda in autoritären Regimen und Diktaturen muss niemanden überzeugen. Sie soll die allgemeine Marschrichtung bzw. Meinung vorgeben. Solche Regime haben ja ansonsten genug Zwangsmittel: Gefängnis- und sonstige Strafen, Benachteiligung im Alltag, auch Deportation oder Zwangsrekrutierung. Russische Propaganda muss und soll keinen Russen überzeugen oder bekehren. Sie soll dem einfachen Russen einfach nur klarmachen was er zumindest öffentlich zu denken und zu sagen hat. Und ihm auch klarmachen, was er eben nicht denken und sagen soll. Das kommt dann natürlich mit dem Holzhammer daher, damit es auch der letzte Depp kapiert.
Im Westen bzw. vom Westen muss Propaganda natürlich raffinierter und überzeugender sein. Propaganda von westlichen Staaten muss viel überzeugender sein, denn man kann hier ja keinen einsperren, wenn er der Propaganda widerspricht.
Fedaykin schrieb:... Also was erwartet man? Das Putin vernünftige Kompromisse anstrebt?
Ich denke in Teilen der SPD und wahrscheinlich auch der CDU erwartet bzw. erhofft man das wirklich. Das ist meiner Meinung nach eine Mischung aus Pazifismus und Naivität plus eine große Prise Hoffnung. Na ja, und weite Teile der Linken und der AfD sind sowieso immer gegen den Westen und die USA. Die machen sich vielleicht nicht mal Illusionen über Putins Ziele, sind aber schon aus Prinzip gegen den Westen.
Aber zum Glück haben wir noch die Grünen (hätte nie gedacht das ich das mal schreibe) und die FDP. Zudem sind ja auch nicht alle in der SPD komplett weltfremd.