cyberbeep schrieb:one of us one of us
:)Inv3rt schrieb:Ich glaube Zynismus musste niemand erfinden oder lernen.
Höchstens wofür dieser steht, muss man mal nachschlagen, wenn man es nicht gerade studiert.
Nicht sicher wieso dies auf reinen Zynismus zu beschränken ist - weil es halt mehr ist. Man schaue sich insgesamt die staatliche und halb-staatliche ukrainische Medienkommunikation auf Social Media an. Das ist ein Ansatz der moderne (westliche aber auch internationale) Internetkultur berücksichtigt - und halt ankommt.
Inv3rt schrieb:Das klingt vom Selbstvertrauen etwas drüber aber ok.
Ich denke wir haben ja alle unsere individuellen Stressbewältigungsmechanismen, um mit unseren Sorgen & Ängsten umzugehen. Der eine malt Portraits, der andere hört Metal, der nächste geht Sport machen. Ist ja flexibel gestaltbar.
Klingt fast so als hätte man ein Problem damit? Also als hättest du individuell ein Problem damit. Vielleicht ist es aber auch nur eine Anmerkung.
Ich kann zumindest nur sagen, dass das kein reiner "Selbsteindruck" ist sondern, dass das Feedback auch von anderen widergespielt wird. Sicherlich ist individuell in der Masse der Teilnehmer oder Tweets auch eine Stressbewältigung Teil davon; das heißt, Menschen partizipieren weil sie tätig werden wollen und nicht untätig sein wollen - und das auf ihre Art in der Kommunikation. Aber das negiert ja nicht den Nutzen oder den Erfolg der Maßnahmen.
Der wird mitunter so angedeutet oder anderweitig erfasst:
https://twitter.com/NovelSci/status/1571583379241594881?s=20&t=E5lTy3Ljjb25Wj4L8nLBPQ(Es wird für den Gesamtkontext auf den gesamten Twitter-Thread verwiesen)
Was ich eigentlich sagen will ist (und das eigene Schulterklopfen ist da eher ein Nebeneffekt): Es ist ein wichtiger "counter-trend", den Russen- und Kremlbots nicht das Feld da mit verzerrten Lügennarrativen zu überlassen. Im weiteren Sinne hat das neben dem Crowdfunding, also finanziellen und materiellen Spenden eben auch irgendwo Auswirkungen auf den Krieg, weil der auch auf der Ebene des "information warfare" geführt wird.
Der ersetzt nicht den konventionellen Kampf - er wirkt aber irgendwo mit Wechselwirkungen in diesen auch hinein. Ich habe jetzt keine Studie zur Hand aber ganz plakatives Beispiel ist das schon ein Unterschied wenn ich z.B. als russischer Mobilisierter jetzt an die Front muss und auch im Internet mitkriege wie schlecht es um den eigenen Fortschritt oder Zustand steht. Wenn trotz massiver Propaganda die Risse klar sind, ist das moralgefährdend.
Als Gegenbeispiel der an sich schon eher motivierte ukrainische Verteidiger, der im Netz dann noch grob mitkriegt wie gefühlt die halbe Welt hinter ihm steht und dies mit z.B. 'witzigen Memes' oder wie sinngemäß russischer Propaganda im Netz Einhalt geboten wird. Das kann individuell meines Erachtens auch moralsteigernd sein, in welchem geringen oder markanten Maßstab auch immer. Es schädigt zumindest die Moral nicht.
Es ist aber auch nicht nur auf die Kämpfer selbst zu beziehen: Diese Trends im Netz beeinflussen auch ein öffentliches Meinungsbild; sie generieren oder hemmen Unterstützung für eine jeweilige Seite. Daher kann man meines Erachtens in der Gesamtbetrachtung (der hybrid warfare) auch diese informationelle Ebene nie ganz ausklammern. Sie wirkt immer mit, mal mehr, mal weniger.
Ich nehme mich mal als Beispiel: Mich hat sie ja auch erfasst. Gerade als jemanden, der damals mal akuter der Ukraine helfen konnte, dann nicht mehr. Man fühlte sich ohnmächtig als es losging. Dann wurden die Spendenkampagnen (und sonstigen politischen Aufrufe) zur Unterstützung der Ukraine gestartet. Und dann kamen die weiteren Trends wie NAFO/Fellas (aber nicht nur die!).
Diese Trends haben, da bin ich sicher, mich und viele andere dazu bewogen ggf. mehr zu spenden als ohne den Trend. Fundraising das quasi Spaß macht bzw. Anreize setzt. Die dir Feedback geben weil du teilweise siehst was mit dem Geld gemacht wird, und das oft auch humoristisch umgesetzt.
Aber erst mal genug davon, ehe das ein (größerer) Aufsatz wird
:)