Russland das Buhland... aber warum?

@LudwigPömmel
Ich glaube, ich hoffe, dass diese Menschen nur ausgesprochen haben was ohnehin die Mehrheit der Russen denkt. Ich glaube und hoffe weiterhin, dass die Russen in der Mehrzahl auch nichts anderes wollen, als in Frieden, Freiheit und einem gewissen Wohlstand zu leben. So wie eigentlich fast jeder Mensch. Hoffen wir das dies nur der Anfang ist.

@paxito

Ich denke wie meine Lehrerin sagt, viele Menschen wollen Frieden. Und Freiheit haben. Und ich hoffe sehr das man Putin irgendwo fallen kann. Damit man wieder friedlicher leben kann. Kriege gibt's ja schon immer. Aber jeder Krieg ist unnötig. Und wenn ich lese das Herr Putin das ganze eine Operation nennt, daran merkt man ja schon das der voll abgedreht ist. Der verdreht da irgendwie die Tatsachen. Hoffe nur das man diese Lokalpolitiker nicht noch den gar aus macht. Aber es ist gut wenn Menschen aus dem eigenen Land sich erheben und etwas sagen.

U

@paxito

Stimmt das wenn man auf Telegramm lesen tut also das dass Gefährlich ist ? Da gibt's nämlich Videos und Beiträge. Zu Russland.

paxito schrieb:Es sind nur ein paar Lokalpolitiker die das fordern. Aber das ist die erste realistische Putinkritik die ich seit langem aus Russland höre, sonst kam da eher ultranationalistischer Bullshit gegen den Putin wie ein Friedensengel wirkte (was vermutlich auch gewollt war). Das ist hier nicht der Fall.
Das stürzt Putin nicht über Nacht, aber es zeigt das die russische Propaganda und Indoktrination nicht so umfassend ist, wie man manchmal denken könnte. Es gibt sie, die vernünftigen Russen und das sogar bei Politfunktionären. Das macht - mir - Hoffnung.
Denn nur so kann dieser furchtbare Konflikt ein Ende finden. Durch die Russen.

Es gibt auch erste Stimmen im russischen Fernsehen, die die Spezialoperation für einen Fehler halten, eine Niederlage der Ukraine unwahrscheinlich ist und dass die beste Lösung nicht Mobilmachung, sondern Friedensschluss heißt.
https://twitter.com/shaunwalker7/status/1569085348176592898 (Archiv-Version vom 13.09.2022)

Original anzeigen (1,7 MB)

Inzwischen wird auch nach Schuldigen an dem ganzen Schlamassel gesucht

Ich schreib das mal hier rein da es doch mit Russland zu tun hat
Aserbaidschan beschießt anscheinend grade die Grenze zu Armenien. Anscheinend haben die sich jetzt gedacht da Russland beschäftigt und geschwächt ist könne man sich die 1991 verlorenen Gebiete an Armenien wieder holen.
Das sowas passiert in der Art passiert war eigentlich seit dem ersten Problemen der Russen in der Ukraine zu erwarten. Russland ist immer noch eine Regionalmacht und hat die Kontrolle über manche naheliegenden Staaten. Man erinnere sich nur an Belarus wo russische Truppen ihre Marionette Lukaschenko gehalten haben.




https://twitter.com/ANCA_DC/status/1569425908276072449 (Archiv-Version vom 12.09.2022)

Es geht hier nicht um "zurückholen", gerade läuft eine Invasion auf souveränes armenisches Territorium. Und für alle die meinen Armenien = Russland, Aserbaidschan und Russland haben ihre Beziehungen einen Tag vor der russischen Invasion der Ukraine auf das Level einer "Allianz" angehoben.
https://eurasianet.org/ahead-of-ukraine-invasion-azerbaijan-and-russia-cement-alliance

KIAFIDF schrieb:Es geht hier nicht um "zurückholen", gerade läuft eine Invasion auf souveränes armenisches Territorium. Und für alle die meinen Armenien = Russland, Aserbaidschan und Russland haben ihre Beziehungen einen Tag vor der russischen Invasion der Ukraine auf das Level einer "Allianz" angehoben.

Schauen wir mal, was die „Allianz“ Wert ist. Denn Russland hat Armenien bereits 2020 in der Luft hängen gelassen…
https://www.dw.com/de/armenien-bittet-russland-um-unterstützung/a-55459299

Fichtenmoped schrieb:Denn Russland hat Armenien bereits 2020 in der Luft hängen gelassen…

2020 ging es um Arzach (ehemals Bergkarabach). Das hat sich 1991 für unabhängig erklärt und wurde daraufhin zusammen mit einigen angrenzenden Gebieten von Armenien besetzt. Aus völkerrechtlicher Sicht, die auch Russland teilt, ist Arzach weiterhin aserbaidschanisches Territorium. Auch Armenien selbst hat Arzach bisher offiziell weder als unabhängig anerkannt noch als eigenes Gebiet beansprucht. Insofern gab es 2020 keine Grundlage für ein russisches Eingreifen, da Armenien selbst ja nicht von Aserbaidschan angegriffen wurde.

Im Grunde gibt es hier eine ähnliche Situation wie in der Ukraine, allerdings mit umgekehrten Vorzeichen. Armenien hält aserbaidschanisches Territorium besetzt und Aserbaidschan versucht, dieses zurückzuerobern. Da aber Aberbaidschan eine Autokratie ist und Armenien ein halbwegs demokratischer Staat, ist die westliche Öffentlichkeit in diesem Fall eher auf der Seite der Besatzer.

Fairerweise muss man natürlich sagen, dass die Situation in Arzach ein wenig komplizierter war als in der Ukraine. Der Unabhängigkeitserklärung waren mehrere tatsächliche Pogrome an Armeniern in Aserbaidschan vorangegangen und keine erfundenen wie auf der Krim oder im Donbas. Auch waren beide Staaten ab 2000 grundsätzlich zu einer friedlichen Beilegung des Konflikts bereit. Es gab 2020 also keinen unmittelbaren Grund für eine militärische Eskalation.

Auch wenn es Russland vll. weiter schwächt ist es nicht gut, die Armenier können einem Leid tun, wahrscheinlich wird niemand ihnen helfen, die Türkei unterstützt Aserbaidschan, außerdem war kurzem erst in den Medien, dass die EU mehr Gas von Aserbaidschan beziehen will:

https://www.n-tv.de/ticker/Aserbaidschan-erhoeht-Energielieferungen-nach-Europa-deutlich-article23584087.html

Da stimmt aber vieles nicht.

Zum Ursprung des "Konflikts". (Sowjet-)Aserbaidschan begann alle Menschen armenischer Herkunft von seinem Territorium zu vertreiben (Stichwort Sumgait und Baku). Die Nagorno Karabach Autonome Oblast war zu mehr als 80% von Armeniern bewohnt, aber auch dort häuften sich die Attacken aserbaidschanischer Bürger und Sicherheitskräfte gegen Armenier. Russland stand damals übrigens auf der Seite Aserbaidschans (Stichwort Operation Ring). Es kam zu einem Unabhängigkeitsreferendum, aber Aserbaidschan lehnte das Ergebnis ab und führte den Krieg gegen Armenier noch blutiger fort. Welche Auffassung man auch immer hier verfolgt, wobei es natürlich nur einen wahren Ablauf gegeben haben kann, so steht das Selbstbestimmungsrecht über der territorialen Integrität. Und ja, auch seitens Armeniens gab es Kriegsverbrechen usw., aber es zeigt sich mit jeder neuen Eskalation, dass der östliche Nachbar weitaus barbarischer unterwegs ist. 2001 stand eine Einigung übrigens unmittelbar bevor, aber im letzten Moment torpedierte die Türkei die sogenannten Key West Verhandlungen. Mit dem Machtwechsel in Aserbaidschan änderte sich dann alles. Aliyev junior gestand im letzten Jahr, dass ihm nie eine diplomatische Lösung vorschwebte, man nur aus Anstand an Verhandlungen teilnahm und Armenien bluten müsse.

Diese Vorgeschichte spielt aktuell allerdings keine Rolle, da es nicht um dieses Gebiet geht. Diktator Aliyev beansprucht neuerdings Jerewan, Sewan und Syunik als "Aserbaidschanisches Kernland" (1 (Archiv-Version vom 13.09.2022)) (2 (Archiv-Version vom 13.09.2022)2) (3)(4). Untermauert wird es dadurch, dass derzeit alle Angriffe im südlichen Teil Armenines stattfinden. Grundlage für russisches bzw. CSTO Eingreifen gab es übrigens bereits in 2020 nach dem Waffenstillstand, als Aserbaidschan mehr und mehr von international anerkanntem armenischen Staatsgebiet besetzte und dann noch mal im November 2021. CSTO hat sich Armeniens Gesuch nicht einmal angehört und Putin gab Pashinyan zu verstehen, dass er nicht das bilaterale Verteidigungsbündnis einfordern solle. Also bereits lange vor der Ukraine war Russland nicht der Partner für Armenien, für den man ihn verkaufen möchte.

Scheinbar hat Russland jetzt, gemäß aktuellem Bericht der britischen Geheimdienste, im Zuge der ukrainischen Gegenoffensive seine 1st Guards Tank Army nun so weit geschrottet, dass es Jahre dauern wird bis diese wieder ihre alten Kapazitäten aufgebaut hat.



https://twitter.com/DefenceHQ/status/1569550041194405890?t=IjlEW-i93DWSJNo_3UOksw&s=19

Das ist DIE Armee, die Moskau verteidigen und in einem Krieg gegen die NATO die Gegenangriffe führen sollte.

Jetzt hat schon der Krieg in der Ukraine gereicht, um diese quasi kampfunfähig zu machen.

Kann man sich vorstellen wie die untergehen würde, müsste sie tatsächlich gegen USA/NATO Truppen ins Gefecht ziehen.

Larry08 schrieb:Jetzt hat schon der Krieg in der Ukraine gereicht, um diese quasi kampfunfähig zu machen.

Ja, aber die Ukraine hat ja auch NATO-Waffen bekommen und die kämpfen unter NATO-Kommando. Wenn die 1st Guards aber gegen die NATO antreten, dann.... oh Moment...

Also da fehlt mir vielleicht Kontext, aber wo oder wie Kämpfen Ukrainer unter NATO Kommando?

Larry08 schrieb:Jetzt hat schon der Krieg in der Ukraine gereicht, um diese quasi kampfunfähig zu machen.

Kann man sich vorstellen wie die untergehen würde, müsste sie tatsächlich gegen USA/NATO Truppen ins Gefecht ziehen.

Ich hatte grad vor 2 oder 3 Wochen ne hitzige Diskussion wesshalb denn Russland keine Lufthoheit in der Ukraine hat. Der Gesprächspartner meinte, es läge an der Hightech Luftabwehr der Ukraine und auch vorallem an den Drohnen. Ich konterte das es an der Menge, der Qualität und der Führung der Luftwaffer der Russen liegt. Und genauso sieht es auch bei den Bodentruppen aus. Die Russische Armee ist seit Jahren ein Papiertiger.

JoschiX schrieb:Ja, aber die Ukraine hat ja auch NATO-Waffen bekommen

hää? du willst also behaupten das es das gleiche ist wenn die Ukrainische Armee mit Waffen aus Nato Ländern, Aufklärung und Ausbildung unterstützt wird (wohlbemerkt meist Waffen die noch aus Sovjet beständen stammen) oder wenn die Nato Länder Militärisch eingreifen??? Also wenn man sieht was die Russische Armee bisher geleistet hat bin ich sicher die Nato hätte da innert weniger Wochen aufgeräumt. Mittlerweile denk ich sogar das wär die weitaus bessere Lösung gewesen. Würde es das Internet bzw Social Media nicht geben, ich bin sicher das wäre so passiert

Wasserbüffel schrieb:Also da fehlt mir vielleicht Kontext, aber wo oder wie Kämpfen Ukrainer unter NATO Kommando?

Das sind Anschuldigungen von russischer Seite, die jüngst im Zuge der ukrainischen Gegenoffensive aus dem Kreml verlautbart wurden. Weil kann ja nicht sein das die mächtige, unbesiegbare Rote Armee von billigen Ukrainern den Arsch versohlt bekommt.

JoschiX schrieb:Das sind Anschuldigungen von russischer Seite, die jüngst im Zuge der ukrainischen Gegenoffensive aus dem Kreml verlautbart wurden. Weil kann ja nicht sein das die mächtige, unbesiegbare Rote Armee von billigen Ukrainern den Arsch versohlt bekommt.

Wobei ich davon ausgehe, dass US und/oder UK Spezialisten sehr intensiv in die Planung eingreifen, sodass die Ukraine so vorgeht wie es die NATO oder USA auch tun würden.

Roesti schrieb:hää?

Nein, ich will damit zum Ausdruck bringen wie billig die russische Propaganda und deren Anhänger hier gestrickt sind.
Einerseits wird die russische Armee propagandistisch als unbesiegbar und der NATO haushoch überlegen dargestellt, anderseits wischen 1000 NATO Soldaten und 22 HIMARS Systeme gerade den Boden in der Ukraine feucht durch mit eben dieser russischen Armee.

Ich muss mir angewöhnen mehr Zwinkersmileys zu setzen.

@Fichtenmoped

Fichtenmoped schrieb:Es gibt auch erste Stimmen im russischen Fernsehen, die die Spezialoperation für einen Fehler halten, eine Niederlage der Ukraine unwahrscheinlich ist und dass die beste Lösung nicht Mobilmachung, sondern Friedensschluss heißt.

Solche Aussagen von Experten kommen nicht von ungefähr, wenn man solche Aussagen im Fernsehen zulässt dann nur zu einem bestimmten Zweck. Das ist eine Art Testballon um die Stimmung in der Bevölkerung einschätzen zu können. Gleichzeitig gibt es nämlich auch Kommentatoren die eine totale Zerstörung der Ukrainischen Infrastruktur fordern.

@Larry08
@militarynerd
@JoschiX


Wenn ich mich richtig erinnere hat der US General der für die Ausbildungshilfe der Ukrainer verantwortlich war ein Buch darüber geschrieben wie man die russischen Battalion tactical groups am besten vernichtet und somit der russischen Armee das Rückgrat bricht. Und die Ukrainer haben diese Buch wohl sehr genau gelesen

robert-capa schrieb:Wenn ich mich richtig erinnere hat der US General der für die Ausbildungshilfe der Ukrainer verantwortlich war ein Buch darüber geschrieben wie man die russischen Battalion tactical groups am besten vernichtet und somit der russischen Armee das Rückgrat bricht. Und die Ukrainer haben diese Buch wohl sehr genau gelesen

Ja es ist schön zu sehen das die Ausbildung der ukrainischen Streitkräfte im Westen jetzt Erfolg zeigt.