Geisonik schrieb:Wenn dann kommt wohl keine Rückeroberung im rein militärisch klassischen Sinn in Betracht, sondern eher eine Mischung aus eben diesen Nadelstichen und dem "Zerfall" der russischen Armee in den Kriegsgebieten.
Sinkende Moral, wenig Ausrüstung, schlechte Versorgung usw.
Man erwartet teilweise, dass die Ukraine Russland wohl in einer großen Feldschlacht besiegen muss und ukrainische Panzer zum Schluss über den roten Platz fahren.
So weit wird und muss es für einen ukrainischen Sieg nicht kommen! Es reicht, wenn Russland die Fähigkeit die „Spezialoperation“ durchzuführen verliert - sei es durch Personal- und Materialmangel oder Probleme an der „Heimatfront“, weil die Bevölkerung meutert.
Die Ukraine wird einen Verhandlungsfrieden anstreben - und da ist aktuell als Mindestziel der totale Rückzug Russlands auf die Grenzen vor dem 24.02.2022! Und nach aktuellem Stand (Schläge weit bis hinter die Front, die russischen Truppen bei Cherson haben ein Versorgungsproblem und die Front ist seit Wochen eine Patt-Situation) ist das eine legitime Forderung.
Die Maximalforderung ist ein Rückzug Russlands aus der kompletten Ukraine in den Grenzen, die Russland im Jahr 1994 im Budapester Memorandum garantiert hat. Dazu sehe ich im Moment keine Verhandlungsbasis, denn dazu ist Russland noch zu stark, wirtschaftlich und militärisch. Aber das kann ganz schnell kippen - ein Beispiel ist der erste Weltkrieg, wo Russland
1917 wegen wirtschaftlicher Probleme und dadurch ausgelösten Unruhen zusammen geklappt ist.
Auch die russische Bevölkerung wird sich irgendwann fragen, ob die „Spezialoperation“ diesen Preis wert ist, den Russland bereits jetzt (Inflation, Wirtschaftskrise, Boykott von ausländischen, auch chinesischen, Firmen, Verluste an Soldaten und Material, usw.) zahlen muß und wie das erst in X Monaten oder sogar Jahren sein wird.