Africanus schrieb:Das dehe ich als kein großes Problem an. Der Westen ist reich genug, um beides zu leisten.
Ich denke, dass wir diese leicht überhebliche Sichtweise aus verschiedenen Gründen mal ablegen sollten. Geld mag da genug vorhanden sein, aber die einzelnen Ressourcen sind beschränkt und es ist aus meiner Sicht wichtig, das auch mal zu verinnerlichen. Mit Geld alleine kann man keine Probleme lösen.
Insbesondere kurzfristig können wir eben nicht Dinge herzaubern, da hilft es auch nichts, dass im Discounter Spargel, Erdbeeren, Südfrüchte und allerlei Raffinessen wie Schokotrüffel, Tiramisu und Sushi massenhaft in den Regalen liegen und ggf. sogar täglich entsorgt werden, wenn halt kein Getreide für den Export da ist. Einfach mal ein Schiff voll machen und nach "Afrika" schicken, damit ist es nicht getan, denn zur Verteilung an die wirklich Bedürftigen benötigt man auch viel Logistik, Sicherheit und politische Einflussnahme.
Was der reiche Westen bzw. die reichen Industrienationen bisher gut konnten, war ein höchstoptimiertes und komplexes System von Handels- und Liefer- und Finanztransaktionen aufzubauen und sich lange einspielen zu lassen, so dass der bisher gewohnte Lebensstandard erreicht werden konnte. Aber dieses System ist anfällig, wie wir alle bemerkt haben. Klopapier mag noch eher eine seltsame Stilblüte gewesen sein, aber die Knappheit an Baumaterial, an High-Tech usw. das lässt sich nicht mal eben so einfach lösen, wenn es zu großen Nachfrage- und Angebotsverschiebungen kommt.