Russland das Buhland... aber warum?

militarynerd schrieb:Eine Landbrücke zur Krim gegen eine NATO Mitgliedschaft der Ukraine könnte ein vernünftiger Deal sein, aber den gesamten Zugang zum Meer wird die Ukraine nicht aufgeben (Odessa) und Russland wird große Probleme bekommen, sollten sie versuchen Odessa einzunehmen.

Die Ukraine kann den Zugang zum Schwarzen Meer über Odessa nicht aufgeben. Der wird für den Export benötigt. Ohne einen Zugang zum schwarzen Meer hat die Ukraine ziemliche Probleme.

militarynerd schrieb:Eine Landbrücke zur Krim gegen eine NATO Mitgliedschaft der Ukraine könnte ein vernünftiger Deal sein, aber den gesamten Zugang zum Meer wird die Ukraine nicht aufgeben (Odessa) und Russland wird große Probleme bekommen, sollten sie versuchen Odessa einzunehmen.

Selenskyj geht ja davon aus, dass dieser Krieg noch bis Ende Jahr dauern wird. Rein geografisch gesehen bliebe die Ukraine weiterhin bedroht (gerade in der Küstenregion Odessa bis Moldau), wenn sie Russland auch nur ein Stück überlassen würden. Ich glaube, die Ukrainer werden kämpfen, bis sie sich alles zurückgeholt haben. Es könnte also noch länger dauern, sofern die Ukraine genug Wehrkraft besitzt. Ziel des Westens ist es, dass Russland derart geschwächt wird, dass sich die russische Armee zurückziehen MUSS.

Auweia schrieb:Der wird für den Export benötigt.

Gebe ich dir recht. Jedoch wird bereits an anderen wegen gearbeitet, wie die Sachen dennoch verfrachtet werden können:

Zu guter Letzt belegt der Blick auf die Weltkarte und die Liste der Hauptabnehmer: Die einzigen sinnvollen Routen für Getreide aus der Ukraine führen über das Schwarze Meer. Deshalb also doch Rumänien. Und dort ist der Wille nun da.

Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/weizen-ukraine-rumaenien-101.html

Ein interessanter Artikel. Damit dürfte man auch flexibler auf weitere Aggressionen Russlands aggieren können.

Kurzgefasst geht es im Artikel darum, das der Handel, erstmal nur für Weizen, zukünftig wohl per Schiene über Rumänien und von dort über das schwarze Meer erfolgen soll.
Halte ich für sehr klug sich hier eine weitere Option offen zu halten, selbst wenn Russland von Odessa ablässt.

Fellatix schrieb:Hm was freilich Kevin Kühnert damit meint, man müsse der Angst in der Bevölkerung Raum in der Politik geben

Ah ja..oder man geht faktisch sachlich auf Ängste ein.

Es ist einfach nur ekelhaft, wie die amerikansichen "Patrioten" unter jedem Video jedes amerikanischen Channels davon sprechen, dass ihnen die Ukraine egal ist und man sich lieber um die Probleme an der Südgrenze(illegale Migranten) kümmern soll, weil das ja genau so schlimm sei und die Europäer sich selber um ihre Probleme kümmern sollen.
Komplett ahnungslos oder verlogen, extrem ignorant und selbstsüchtig ohne Ende sowie einfach nur herzlos, wenn es sie Null berührt, dass in der Ukraine schon wieder eine Familie, inklusive eines drei Monate alten Babys, in Stücke gebombt worden ist.
Nein, stattdessen wird die Situation lieber ausgenutzt, um gegen Biden zu hetzen und behauptet, dass es unter Trump keinen Krieg mit Russland gegeben hätte.
Die Trump-Wähler, die sich so äußern, sind wirklich der Bodensatz der Gesellschaft.

Laura_Maelle schrieb:Selenskyj geht ja davon aus, dass dieser Krieg noch bis Ende Jahr dauern wird. Rein geografisch gesehen bliebe die Ukraine weiterhin bedroht (gerade in der Küstenregion Odessa bis Moldau), wenn sie Russland auch nur ein Stück überlassen würden. Ich glaube, die Ukrainer werden kämpfen, bis sie sich alles zurückgeholt haben. Es könnte also noch länger dauern, sofern die Ukraine genug Wehrkraft besitzt. Ziel des Westens ist es, dass Russland derart geschwächt wird, dass sich die russische Armee zurückziehen MUSS.

Deswegen muss die Ukraine in die NATO, sonst droht alle paar Jahre eine neue Invasion, vll. sogar vor allem dann, wenn sie die Russen heute vernichtend schlagen.

militarynerd schrieb:sonst droht alle paar Jahre eine neue Invasion,

das glaube ich weniger. Putin weiß doch jetzt wie es nach einer "militärischen Spezialoperation" für ihn läuft - nämlich sehr schlecht.
Also ich meine, es läuft für ihn und seine Wirtschaft schlecht, egal ob er in der Ukraine siegen würde oder nicht.

Optimist schrieb:das glaube ich weniger. Putin weiß doch jetzt wie es nach einer "militärischen Spezialoperation" für ihn läuft - nämlich sehr schlecht.

Ich denke auch eher schon an Putins Nachfolger, der sich für den verlorenen Krieg rächen will, ähnlich Hitler wie nach dem 1. Weltkrieg, deswegen bin ich fast dafür, Russland einen vergifteten Sieg zu lassen. Man darf nicht vergessen, Russland ist mit zu wenigen Soldaten in die Ukraine rein, mit einer Generalmobilmachung und meinetwegen einer Million Soldaten hätte das auch anders laufen können.

Redan schrieb:Komplett ahnungslos oder verlogen, extrem ignorant und selbstsüchtig ohne Ende sowie einfach nur herzlos, wenn es sie Null berührt, dass in der Ukraine schon wieder eine Familie, inklusive eines drei Monate alten Babys, in Stücke gebombt worden ist.

Man könnte meinen die hätten sich was angeschaut bei Scholz. :troll:

militarynerd schrieb:Russland ist mit zu wenigen Soldaten in die Ukraine rein, mit einer Generalmobilmachung und meinetwegen einer Million Soldaten hätte das auch anders laufen können.

Hätte man denn das einfach dirchhekrieg? Etwas Schwerer zu verkaufen bei rossia1

militarynerd schrieb:deswegen bin ich fast dafür, Russland einen vergifteten Sieg zu lassen

der Sieg wäre doch mMn derzeit schon vergiftet, Putin ist doch sowas von beschädigt.
Deshalb machte ich dann noch diesen Zusatz:

Optimist schrieb:Also ich meine, es läuft für ihn und seine Wirtschaft schlecht, egal ob er in der Ukraine siegen würde oder nicht.

militarynerd schrieb:Deswegen muss die Ukraine in die NATO, sonst droht alle paar Jahre eine neue Invasion, vll. sogar vor allem dann, wenn sie die Russen heute vernichtend schlagen.

Ja, das sehe ich auch so und das wurde gerade von der Ukraine auch so kommuniziert, dass sie dieses nun doch nicht aufgeben wollen. Auch die NATO ist offen dafür, auch das wurde so kommuniziert.

Biden hat doch eigentlich schon angedeutet, wie es laufen wird. Dieser Krieg wird mehrere Jahre schwelen.

In der Region Belgorod brennt ein Munitionslager.

Original anzeigen (0,7 MB)

https://twitter.com/mhmck/status/1519171663916683265?t=mUdoKROqSo2w68plo-9WCw&s=19

Außerdem gab es Explosionen in der Region Voronezh die wohl auf Luftabwehr zurückzuführen sind.

Original anzeigen (0,9 MB)

https://twitter.com/IntelDoge/status/1519182059335471108?t=2BkY37gjn3r9XYtncDdGkQ&s=19

Original anzeigen (0,7 MB)

https://twitter.com/IntelDoge/status/1519182393730637824?t=Gl8ZUiEVH9CMbp5kd-g6gA&s=19

Nicht das die Russen meinen, sie könnten munter das Nachbarland zerbomben und bei ihnen kommt davon nichts an.

Laura_Maelle schrieb:Ziel des Westens ist es, dass Russland derart geschwächt wird, dass sich die russische Armee zurückziehen MUSS.

GB, Polen, Balten, Kanada und die USA sind sich da seit Wochen einig, weitere Länder konnten überzeugt werden, nun der öffentliche Zusammenschluß der 40 Nationen. Das ist ein klares Zeichen an Russland und auch an andere Länder (China zB).
Das Ziel ist der Ukraine zu helfen, dass die die russische Armee komplett aus dem Land bekommen.

Seridan schrieb:Gebe ich dir recht. Jedoch wird bereits an anderen wegen gearbeitet, wie die Sachen dennoch verfrachtet werden können:

Seridan schrieb:Halte ich für sehr klug sich hier eine weitere Option offen zu halten, selbst wenn Russland von Odessa ablässt.

Das ist für die Ukraine nur eine kurzfristige Lösung, die Mengen an Weizen und Mais darüber abzuwickeln ist dauerhaft nicht einfach oder in Betracht zu ziehen. Die Wirtschaftssaison geht beim Export ja auch zu Ende, die Masse wird bis zum Februar ja bereits verkauft gewesen sein.
Odessa und auch der Donbass sind wichtig für die gesamte Wirtschaft der Ukraine, Weizenregion und die Industrie sitzen dort.

Ich hoffe auf die ganze Artillerie, die nach und nach in der Ukraine zum Einsatz kommen wird. Der US Raketenwerfen hat eine Reichweite von 500km, damit ließe sich die Krimbrücke in Visier nehmen.

Das neue "Rüstungsprogramm" der Amis läuft ja auch erst im Mai an, da könnte es vielleicht einige neue Ansätze zusätzlich geben.

Redan schrieb:Es ist einfach nur ekelhaft, wie die amerikansichen "Patrioten" unter jedem Video jedes amerikanischen Channels davon sprechen, dass ihnen die Ukraine egal ist und man sich lieber um die Probleme an der Südgrenze

Bedauerlich aber auch nicht ganz unverständlich. Die EU hat weit mehr Bevölkerung wie die USA und die USA muss uns seit Jahrzehnten militärisch die Probleme lösen. Was denen wiederum anschließend auch viele neue Probleme und Hass gebracht hat. Wie sah denn selbst ein Teil der politischen Ansichten aus? Die USA kommen da nicht gut weg. Teile in D regen sich über einen Botschafter mit forschen Forderungen auf, den Amis wird seit Jahrzehnten von hier laufend schlimmeres an den Kopf geworfen.

Redan schrieb:Nein, stattdessen wird die Situation lieber ausgenutzt, um gegen Biden zu hetzen und behauptet, dass es unter Trump keinen Krieg mit Russland gegeben hätte.

Die drehen sich halt alles hin, wie das ganze unter Trump ausgesehen hätte, möchte ich mir nicht vorstellen,
von egal bis zu wir bombardieren Militärplätze in Russland, währe wohl alles möglich.

10:16 Uhr
Tansnistrien meldet Beschuss

Das Innenministerium von Moldawiens pro-russischer abtrünniger Region Transnistrien teilte mit, dass in der Nacht Schüsse vom Territorium der Ukraine aus auf ein Dorf abgefeuert worden sein sollen, in dem sich auch ein großes Munitionsdepot befindet. Weiterhin hieß es, es seien Drohnen entdeckt worden, die angeblich aus der Ukraine gestartet seien.

Quelle: https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-115.html

Also auch hier wieder, wie die Dörfer und Städte in Russland...Warum zum Teufel sollte die Ukraine diese beschießen?
Es macht doch aus Sicht der Ukraine null Sinn eine weitere Front zu eröffnen.
Aber auch für Russland macht es doch keinen Sinn aktuell da eine weitere Front zu haben? Die sind doch aktuell noch gut bedient im Osten und Süden der Ukraine.
Klar, man könnte einen Vorwand schaffen um auch dort (mehr) Truppen zu stationieren, aber wozu? Das kann man doch auch machen wenn man dann bis zu dieser Region vorgestoßen ist.
Oder möchte man Odessa von zwei Seiten angreifen? Aber dann muss man doch damit rechnen das die Ukraine hier von Nord angreifen wird?!

militarynerd schrieb:Man darf nicht vergessen, Russland ist mit zu wenigen Soldaten in die Ukraine rein, mit einer Generalmobilmachung und meinetwegen einer Million Soldaten hätte das auch anders laufen können.

Mit einer anderen Strategie hätte es anders laufen können, den Westen der Ukraine abschneiden. Von Belarus an bis nach Moldau das Land einnehmen und Versorgungswege abschneiden.
Noch mehr Soldaten hätte zu wesentlich mehr Problemen der Logistik geführt, dieses Problem lösen die heute noch nicht mit weit kürzeren Versorgungswegen im Osten.
1 Million Soldaten sind allein rund 2 bis 3 Kilo Lebensmittel (Essen und Wasser) am Tag, die wollen transportiert werden.
Munition kommt in einer ganz anderen Dimension dazu.

Fedaykin schrieb:Hätte man denn das einfach dirchhekrieg? Etwas Schwerer zu verkaufen bei rossia1

Keine Ahnung, man scheut sich ja jetzt noch davor, dabei sollen 80% hinter Putin stehen? Ich hätte nicht gedacht, dass die russische Bevölkerung einen Krieg gegen die Ukraine mitträgt, aber mittlerweile erscheinen die mir gehirngewaschen zu sein.

Röhrich schrieb:Die drehen sich halt alles hin, wie das ganze unter Trump ausgesehen hätte, möchte ich mir nicht vorstellen,
von egal bis zu wir bombardieren Militärplätze in Russland, währe wohl alles möglich.

Gerade Trumps Unberechenbarkeit hätte den Krieg vll. verhindert, ich weiß nicht wieso er irgendwie als Putinfreund gelten soll, er war von Anfang an gegen Nordstream 2, in Russland oder China war man wohl gegen Ende seiner Amtszeit nicht sehr glücklich über ihn, er hat sich auch gut mit den Saudis verstanden, da wäre OPEC-mäßig vll. auch was gegangen um Putin auszubooten. Erdogan und Trump konnten meine ich auch nicht gut miteinander. Ich finde man tut Trump und Boris Johnson ein wenig unrecht wie man sie darstellt, gerade Johnson passt überhaupt ins gängige Narrativ "böser" Populisten; Le Pen wäre eine tatsächliche Bedrohung für den Westen gewesen.

Seridan schrieb:Also auch hier wieder, wie die Dörfer und Städte in Russland...Warum zum Teufel sollte die Ukraine diese beschießen?
Es macht doch aus Sicht der Ukraine null Sinn eine weitere Front zu eröffnen.
Aber auch für Russland macht es doch keinen Sinn aktuell da eine weitere Front zu haben? Die sind doch aktuell noch gut bedient im Osten und Süden der Ukraine.

Wenn die Ukraine gerade die Oberhand gewinnt, würde es militärisch evtl. schon Sinn machen eine weitere Front zu eröffnen, diplomatisch vll. eher nicht.

Seridan schrieb:Warum zum Teufel sollte die Ukraine diese beschießen?
Es macht doch aus Sicht der Ukraine null Sinn eine weitere Front zu eröffnen.

Ist das so? Wie stark ist die Bewaffnung der Russen dort überhaupt?
Sollte Moldau und die Ukraine dort die Russen angreifen wären die eventuell schnell besiegt und man hat den Rücken frei.
Ist eben die Frage, wie viele Russen sind dort und wie viel Militär hat die Ukraine dafür frei.
Eventuell schafft man sich auch mehr freien Luftraum.

Aber auch für Russland macht es doch keinen Sinn aktuell da eine weitere Front zu haben? Die sind doch aktuell noch gut bedient im Osten und Süden der Ukraine.
Klar, man könnte einen Vorwand schaffen um auch dort (mehr) Truppen zu stationieren, aber wozu? Das kann man doch auch machen wenn man dann bis zu dieser Region vorgestoßen ist.

Eventuell ein Minimalziel erreichen? Die Rückführung Moldawiens, deren Armee ist ja nun nicht wirklich groß.
Und dann kann man behaupten, die Spezialoperation in der Ukraine war ein Ablenkungsmanöver.

militarynerd schrieb:Man darf nicht vergessen, Russland ist mit zu wenigen Soldaten in die Ukraine rein, mit einer Generalmobilmachung und meinetwegen einer Million Soldaten hätte das auch anders laufen können.

Die sind ganz sicher nicht mit zu wenig Soldaten reingegangen, sondern vollkommen dilettantisch organisiert.

Es ist so, wie es neulich einer der Top-Oligarchen im Exil ausgedrückt hat:

Putin hat eine "Scheiß-Armee" und die ganze Welt weiß es jetzt.

- Vollkommen unvorbereitete und unwissende untere Chargen, die sich auf einer Übung wähnten.
- Eine desaströs motivations- und disziplinlose Truppe
- Mangelnde logistische Vorbereitung
- Idiotischer Aufmarschplan (Alles im Gänsemarsch aus einer Richtung in Richtung Kiew)
- Fehlende, bzw. planlose Luftunterstützung der Konvois
- Idiotischer Einsatz der Panzerwaffe (Mangelhafte Koordination von Infanterie und Panzertruppe, Panzer im Gänsemarsch in die Städte für die Ukrainer wie am Schießstand auf der Kirmes).

U.s.w.

Trailblazer schrieb:Die sind ganz sicher nicht mit zu wenig Soldaten reingegangen, sondern vollkommen dilettantisch organisiert.

200.000 Mann reichen nicht um ein Land wie die Ukraine einzunehmen, die übrigen Problem kommen dann noch oben auf.