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Russland das Buhland... aber warum?

84.293 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Russland, EU ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Russland das Buhland... aber warum?

26.04.2022 um 22:43
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Genau das wollen Putin und Lawrow, dass wir Angst haben und die Waffenlieferungen einstellen. Aber das wäre der größte Fehler überhaupt.
Die amis sollen liefern wenn sie wollen.
Wir brauchen alles was wir haben.
Durch die Lieferungen werden wir immer schwächer.


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Russland das Buhland... aber warum?

26.04.2022 um 22:44
Zitat von DerDoctor11DerDoctor11 schrieb:Jetzt sind wir ein leichtes ziel für Russland.
Was fehlt uns denn jetzt an Gerätschaften?
Nichts und die Ukrainer zerlegen die Russen doch recht ordentlich, die sind in der Ostukraine, gut 1000 Kilometer weit weg von der ukrainischen Westgrenze.


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Russland das Buhland... aber warum?

26.04.2022 um 22:45
Zitat von DerDoctor11DerDoctor11 schrieb:Die amis sollen liefern wenn sie wollen.
Wir brauchen alles was wir haben.
Durch die Lieferungen werden wir immer schwächer.
Brauchen wir nicht und werden wir nicht.... Hör mit diesem paranoiden Panik geblubber auf.


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Russland das Buhland... aber warum?

26.04.2022 um 22:46
Zitat von DerDoctor11DerDoctor11 schrieb:Die amis sollen liefern wenn sie wollen.
Wir brauchen alles was wir haben.
Durch die Lieferungen werden wir immer schwächer.
Die Ukraine braucht das jetzt,wir brauchen das jetzt nicht,und da ist das JETZT am Besten aufgehoben. Die Ukraine kann Krieg.


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Russland das Buhland... aber warum?

26.04.2022 um 22:47
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Die Polen juckt das nicht sehr:
...
Die Regierung in Warschau hatte ohnehin angekündigt, den Vertrag mit Gazprom nicht zu verlängern, der Ende 2022 ausläuft. Die Zeiten, in denen Russland der einzig dominante Gasgeber für Polen war, sind vorüber. Über Jahre hinweg haben die Verantwortlichen in der polnischen Politik und Wirtschaft daran gearbeitet, ihre Abhängigkeit von russischen Lieferungen zu verringern.
Also wenn Polen tatsächlich das russische Gas recht schnell ersetzen kann, dann muss man sagen kluge Polen, alles richtig gemacht.
Aber warum macht Russland das dann, wenn es Polen damit nicht schaden kann?
Sie schneiden sich doch ins eigene Fleisch, wenn das Geld aus Polen ausbleibt.
Geht es ums Angst machen? Uns Deutschen?


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Russland das Buhland... aber warum?

26.04.2022 um 22:51
Zitat von Maria78Maria78 schrieb:Also wenn Polen tatsächlich das russische Gas recht schnell ersetzen kann, dann muss man sagen kluge Polen, alles richtig gemacht.
Aber warum macht Russland das dann, wenn es Polen damit nicht schaden kann?
Sie schneiden sich doch ins eigene Fleisch, wenn das Geld aus Polen ausbleibt.
Geht es ums Angst machen? Uns Deutschen?
Ja, genau. Da Polen und auch Bulgarien ihre Verträge sowieso auslaufen lassen, sieht es einfach besser aus, wenn Russland so tut, als würde Putin harte Gegenmaßnahmen durchsetzen, die auch für Länder gelten könnten, die wirklich noch abhängig sind von Russland.


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Russland das Buhland... aber warum?

26.04.2022 um 23:00
Genug herumdystopiert, zurück zum Thema.


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Russland das Buhland... aber warum?

26.04.2022 um 23:08
Russland scheint sich aufzubäumen. Die Frage ist, ob das ein letztes Aufbäumen ist oder eine ernsthafte Kraftanstrengung.

Man scheint die attacken in der Ukraine zu intensivieren, in Transnistrien einen Einmarsch vorzubereiten und hat Polen und Bulgarien den Gashahn zugedreht.

Aber wenn wir es nüchtern analysieren: Sie haben Deutschland nicht den Gashahn zugedreht. Italien auch nicht. Auch den Finnen nicht.

Da dem so ist, kann man Bulgarien und Polen wohl recht leicht mit Gas beliefern. Bis Moldau müsste man erstmal vorankommen oder die Truppen aus Transnistrien aktivieren, um Moldau zu überfallen. Aber eigentlich hat man von dort doch gerade erst Truppen abgezogen, macht eine zweite Front wirklich Sinn?

Es ist ja bei Putin immer nicht ganz klar, wie rational er agiert und welche Informationen er hat.

Für meine Begriffe sieht das ganze nach einer Drohtaktik aus. Die Waffenlieferungen wirken und Putin will verhindern, dass der Westen noch mehr Waffen liefert, indem er damit droht, auch Moldau zu überfallen und eine weitere Flüchtlingswelle auslöst, und indem er Polen und Bulgarien ohne die Gaslieferungen schädigt, sodass andere Staaten sich überlegen, ob sie auch mehr Unterstützung in die Ukraine schicken wollen.

Für meine Begriffe ist es bei Russland fast immer so, dass eskaliert wird, wenn es NICHT so läuft, wie Russland es will. Als Russland weitgehend bekam, was es wollte, hat es sich relativ ruhig verhalten (bzw. als es dachte, dass es das bekommt). Man hat die Krim annektiert, als die Ukraine sich klar gegen Russland entschied.
Dann dachte man, man könne den Frieden gewinnen, hat ihn verloren und nach russischer Logik folgerichtig die Ukraine angegriffen.

Das wollte man mit einer spezialoperation tun, weil man dachte, wenn man danach still ist, wird der westen die gemachten verhältnisse schon akzeptieren. Dank ukrainischer gegenwehr hat das nicht geklappt und so hat Russland weiter eskaliert.

Erst, indem sie städte zerbombt und kriegsverbrechen begangen haben. Jetzt mit den Gaslieferungen und in Transnistrieren.

Die 1 mio Euro Frage ist natürlich, wie weit Russland das treiben wird. Werden sie sich wirklich dazu hinreißen lassen, beispielsweise einen Nato Staat anzugreifen? Ich glaube das nicht. Die Eskalationen sprechen doch eher für eine gewisse Hilflosigkeit, weil die Drohungen nicht großartig wirken.

Wäre Russland davon überzeugt, dass es einfach allen das Gas abdrehen kann, oder sogar noch weitere Staaten angreifen kann, dann hätte Russland das bereits getan, weil Russland wie es scheint kaum Skrupel davor hat, soetwas zu tun.
Warscheinlicher ist, dass es Minimalziele gibt, auch schwer für Russland zu ertragende Minimalziele. Das mag sein, dass man die Krim behält und die Ostgebiete unabhängig bleiben. Das mag sein, dass die Ukraine sich zu bestimmten Zugeständnissen bekennt.

Letztendlich denke ich, dass wir die Chance als Westen senken, wenn wir immer wieder klar machen, dass es rote Linien gibt und wir die Ukraine unterstützen. Würde die Nato wirken, als sei sie unentschlossen, würde Russland eher glauben, mit einer Eskalation durchzukommen, auch mit einer heftigen.
Wenn klar ist, dass die Amerikaner, Engländer, Deutschen, Franzosen und auch der Rest der EU (und der Nato) weitgehend zusammen steht und nicht einknicken wird, ist eine Eskalation gefährlicher und damit unattraktiver.

Wenn jetzt z.b. beschlossen werden würde, wegen der eskalation in Moldau zu beschließen, weniger Waffen zu liefern, würde das denke ich eher warscheinlicher machen, dass Moldau irgendwann angegriffen wird. Ganz einfach, weil Putin dann ahnt, dass man auch dann eher auf Appeasement setzen wird, in der Hoffnung, dass Putin es in Moldau nicht zu bunt treibt.

Wir müssen den Konflikt nicht selbst eskalieren, aber wir müssen zu dem stehen, was wir kommunizieren: Solidarität mit der Ukraine, undzwar wirtschaftlich, militärisch und politisch.


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Russland das Buhland... aber warum?

26.04.2022 um 23:08
Neuigkeiten zu Transnistrien.
Die Leute verlassen gerade in Massen das Gebiet in Richtung Moldawien. Außerdem wurden an den Grenzübergängen Betonklötze positioniert, da es den ganzen Tag im Grenzgebiet schon Explosionen gab.
Will Russland ernst machen und eine zweite Front öffnen?

https://twitter.com/moldovalibera/status/1519058237462560774

Hier kann man die Entwicklung mehr oder weniger Live verfolgen, ich kann es ohne Twitter Account und ohne Anmeldung sehen.

https://mobile.twitter.com/search?q=%23moldova (Archiv-Version vom 24.02.2022)


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Russland das Buhland... aber warum?

26.04.2022 um 23:08
Zitat von boraboraborabora schrieb:Wie lange soll das noch so weitergehen..
Es wird so lange weiter gehen, bis Europa und die Weltgemeinschaft Putin stoppt. Wer glaubt, das würde ohne Krieg funktionieren ist in meinen Augen ein naiver Träumer.


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Russland das Buhland... aber warum?

26.04.2022 um 23:12
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Man scheint die attacken in der Ukraine zu intensivieren, in Transnistrien einen Einmarsch vorzubereiten und hat Polen und Bulgarien den Gashahn zugedreht.
Polen und Bulgarien haben sie ja im Endeffekt nicht wirklich den Gashahn abgedreht, denn beide haben ihre Verträge auslaufen lassen. Polen hat nicht bezahlt, bei Bulgarien läuft der Vertrag schon vor Ende Jahr aus. Das hat Russland nun einfach etwas früher getan, um nicht als Verlierer dazustehen.


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Russland das Buhland... aber warum?

26.04.2022 um 23:16
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Nein, Polen und Bulgarien haben sie ja im Endeffekt nicht wirklich den Gashahn abgedreht, denn beide haben ihre Verträge auslaufen lassen. Polen hat nicht bezahlt, bei Bulgarien läuft der Vertrag schon vor Ende Jahr aus. Das hat Russland nun einfach etwas früher getan, um nicht als Verlierer dazustehen.
Naja, polen und bulgarien haben sich, wie wir, geweigert in Rubel zu zahlen, nicht grundsätzlich zu zahlen. Ich würde das schon so bezeichnen, Russland hätte das auch, wie bei uns, einfach stillschweigend akzeptieren können.

Gerade für Bulgarien wird das ein Problem sein, wir müssen ihm das Gas jetzt zukommen lassen.


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Russland das Buhland... aber warum?

26.04.2022 um 23:20
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Naja, polen und bulgarien haben sich, wie wir, geweigert in Rubel zu zahlen, nicht grundsätzlich zu zahlen. Ich würde das schon so bezeichnen, Russland hätte das auch, wie bei uns, einfach stillschweigend akzeptieren können.

Gerade für Bulgarien wird das ein Problem sein, wir müssen ihm das Gas jetzt zukommen lassen.
Lies doch mal die letzten Links und Zitate hier im Thread. Es gibt konkrete Infos zu Polen und Bulgarien. Deutschland muss dort kein Gas liefern. Sie haben bereits vorgesorgt und andere Lösungen gefunden.


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Russland das Buhland... aber warum?

26.04.2022 um 23:36
Das ist eine beachtlicher Schritt.
Volobuev, Vizepräsident der Gazprombank, verließ Russland und schloss sich der Kiewer Territorialverteidigung an. Er erzählte The Insider davon . Volobuev gab auch dem Journalisten Denis Kazansky und LIGA.net Interviews .

Volobuev betonte, dass er in Achtyrka, einer Stadt in der Region Sumy in der Ukraine, geboren wurde und sein Land verteidigen will. „[Krieg ist] ein Verbrechen, ein internationales Verbrechen. [Von] Putin, den russischen Behörden und eigentlich dem russischen Volk, denn hier ist es nicht Putin, der Ukrainer tötet, es ist nicht Putin, der Toiletten stiehlt, es ist nicht Putin, der Frauen vergewaltigt. Das ist das russische Volk. Und dafür trage auch ich, obwohl ich Ukrainer bin, die Verantwortung. Ich schäme mich dafür, ich werde es mein ganzes Leben lang bereuen“, sagte Volobuev.
Quelle: https://zona.media/news/2022/04/26/volobyev


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26.04.2022 um 23:36
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Bis Moldau müsste man erstmal vorankommen oder die Truppen aus Transnistrien aktivieren, um Moldau zu überfallen. Aber eigentlich hat man von dort doch gerade erst Truppen abgezogen, macht eine zweite Front wirklich Sinn?
Russland hat 1200 bis 1500 Soldaten dort, keine Ahnung, wieviel die Transnistrier mobilisieren können, falls die überhaupt gewillt sind, bei diesem Wahnwitz mitzumachen. Mir ist auch schleierhaft, wie Russland Truppen und Nachschub nach Transnistrien schaffen will, ohne sich den Angriffen der Ukraine auszusetzen, abgesehen davon, dass ihnen beides ja schon ausgeht. Deswegen mussten Russland die Nordfront schon aufgeben, und jetzt soll eine im Süden eröffnet werden?

Nein, Sinn ergibt es nicht. Das war aber bei dem Überfall auf die Ukraine nicht anders, deswegen kann man hier für nichts garantieren.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Sie haben Deutschland nicht den Gashahn zugedreht.
Was mich immer noch wundert. Das hätte Deutschland in arge Schwierigkeiten gebracht und möglicherweise die Sanktionen aufgeweicht.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Die 1 mio Euro Frage ist natürlich, wie weit Russland das treiben wird. Werden sie sich wirklich dazu hinreißen lassen, beispielsweise einen Nato Staat anzugreifen? Ich glaube das nicht.
Ich auch nicht, aber auch hier gibt es keine Garantie. Putin müsste mittlerweile wissen, dass die NATO in so einem Fall zusammensteht, und gegen deren geballte militärische Macht hat Russland konventionell keine Chance. Also liefe es so oder so auf die nukleare Option hinaus und das nützt Russland erst recht nicht.


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Russland das Buhland... aber warum?

26.04.2022 um 23:41
Zitat von QuironQuiron schrieb:Russland hat 1200 bis 1500 Soldten dort, keine Ahnung, wieviel die Transnistrier mobilisieren können, falls die überhaupt gewillt sind, bei diesem Wahnwitz mitzumachen. Mir ist auch schleierhaft, wie Russland Truppen und Nachschub nach Transnistrien schaffen will, ohne sich den Angriffen der Ukraine auszusetzen, abgesehen davon, dass ihnen beides ja schon ausgeht. Deswegen mussten Russland die Nordfront schon aufgeben, und jetzt soll eine im Süden eröffnet werden?

Nein, Sinn ergibt es nicht. Das war aber bei dem Überfall auf die Ukraine nicht anders, deswegen kann man hier für nichts garantieren.
Soweit ich weiß, gibt es russische Soldaten in Transnistrien. Wenn man denkt, die können in moldau genug schaden anrichten ,könnte man diese mobilisieren.
Zitat von QuironQuiron schrieb:Was mich immer noch wundert. Das hätte Deutschland in arge Schwierigkeiten gebracht und möglicherweise die Sanktionen aufgeweicht.
Wie @Laura_Maelle schrieb wollten Polen und Bulgarien wohl sowieso bis Jahresende unabhängig werden, heißt, man hat für sich selbst keinen allzu großen schaden angerichtet, aber ein Signal gesendet. Das ist beruhigend, Russland will sich immer noch nciht ins eigene Fleisch schneiden, um z.b. deutschland zu sanktionieren.
Zitat von QuironQuiron schrieb:Ich auch nicht, aber auch hier gibt es keine Garantie. Putin müsste mittlerweile wissen, dass die NATO in so einem Fall zusammensteht, und gegen deren geballte militärische Macht hat Russland konventionell keine Chance. Also liefe es so oder so auf die nukleare Option hinaus und das nützt Russland erst recht nicht.
Es gibt ja durchaus noch zwischenzonen. Vorstellbar: Russland erweitert den schaden für die Nato. Wenn Moldau auch involviert ist und mehr Flüchtlinge nach Europa kommen, überlegen die Europäer vielleicht eher, auf die Ukraine einzuwirken, dass die einem faulen Frieden zustimmt.


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Russland das Buhland... aber warum?

26.04.2022 um 23:44
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Russland scheint sich aufzubäumen. Die Frage ist, ob das ein letztes Aufbäumen ist oder eine ernsthafte Kraftanstrengung.

Man scheint die attacken in der Ukraine zu intensivieren, in Transnistrien einen Einmarsch vorzubereiten und hat Polen und Bulgarien den Gashahn zugedreht.

Aber wenn wir es nüchtern analysieren: Sie haben Deutschland nicht den Gashahn zugedreht. Italien auch nicht. Auch den Finnen nicht.

Da dem so ist, kann man Bulgarien und Polen wohl recht leicht mit Gas beliefern. Bis Moldau müsste man erstmal vorankommen oder die Truppen aus Transnistrien aktivieren, um Moldau zu überfallen. Aber eigentlich hat man von dort doch gerade erst Truppen abgezogen, macht eine zweite Front wirklich Sinn?

Es ist ja bei Putin immer nicht ganz klar, wie rational er agiert und welche Informationen er hat.

Für meine Begriffe sieht das ganze nach einer Drohtaktik aus. Die Waffenlieferungen wirken und Putin will verhindern, dass der Westen noch mehr Waffen liefert, indem er damit droht, auch Moldau zu überfallen und eine weitere Flüchtlingswelle auslöst, und indem er Polen und Bulgarien ohne die Gaslieferungen schädigt, sodass andere Staaten sich überlegen, ob sie auch mehr Unterstützung in die Ukraine schicken wollen.

Für meine Begriffe ist es bei Russland fast immer so, dass eskaliert wird, wenn es NICHT so läuft, wie Russland es will. Als Russland weitgehend bekam, was es wollte, hat es sich relativ ruhig verhalten (bzw. als es dachte, dass es das bekommt). Man hat die Krim annektiert, als die Ukraine sich klar gegen Russland entschied.
Dann dachte man, man könne den Frieden gewinnen, hat ihn verloren und nach russischer Logik folgerichtig die Ukraine angegriffen.

Das wollte man mit einer spezialoperation tun, weil man dachte, wenn man danach still ist, wird der westen die gemachten verhältnisse schon akzeptieren. Dank ukrainischer gegenwehr hat das nicht geklappt und so hat Russland weiter eskaliert.

Erst, indem sie städte zerbombt und kriegsverbrechen begangen haben. Jetzt mit den Gaslieferungen und in Transnistrieren.

Die 1 mio Euro Frage ist natürlich, wie weit Russland das treiben wird. Werden sie sich wirklich dazu hinreißen lassen, beispielsweise einen Nato Staat anzugreifen? Ich glaube das nicht. Die Eskalationen sprechen doch eher für eine gewisse Hilflosigkeit, weil die Drohungen nicht großartig wirken.

Wäre Russland davon überzeugt, dass es einfach allen das Gas abdrehen kann, oder sogar noch weitere Staaten angreifen kann, dann hätte Russland das bereits getan, weil Russland wie es scheint kaum Skrupel davor hat, soetwas zu tun.
Warscheinlicher ist, dass es Minimalziele gibt, auch schwer für Russland zu ertragende Minimalziele. Das mag sein, dass man die Krim behält und die Ostgebiete unabhängig bleiben. Das mag sein, dass die Ukraine sich zu bestimmten Zugeständnissen bekennt.

Letztendlich denke ich, dass wir die Chance als Westen senken, wenn wir immer wieder klar machen, dass es rote Linien gibt und wir die Ukraine unterstützen. Würde die Nato wirken, als sei sie unentschlossen, würde Russland eher glauben, mit einer Eskalation durchzukommen, auch mit einer heftigen.
Wenn klar ist, dass die Amerikaner, Engländer, Deutschen, Franzosen und auch der Rest der EU (und der Nato) weitgehend zusammen steht und nicht einknicken wird, ist eine Eskalation gefährlicher und damit unattraktiver.

Wenn jetzt z.b. beschlossen werden würde, wegen der eskalation in Moldau zu beschließen, weniger Waffen zu liefern, würde das denke ich eher warscheinlicher machen, dass Moldau irgendwann angegriffen wird. Ganz einfach, weil Putin dann ahnt, dass man auch dann eher auf Appeasement setzen wird, in der Hoffnung, dass Putin es in Moldau nicht zu bunt treibt.

Wir müssen den Konflikt nicht selbst eskalieren, aber wir müssen zu dem stehen, was wir kommunizieren: Solidarität mit der Ukraine, undzwar wirtschaftlich, militärisch und politisch.
Wunderbare Analyse. Ich glaube, Moskau sieht sich am Ende der Fahnenstange und setzt jetzt auf unspezifische Drohkulissen. Lawrows Hinweis auf den 3.WK hat sowas von einen langen Bart - die Nummer bringt er schon seit Invasionsbeginn.


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Russland das Buhland... aber warum?

27.04.2022 um 00:12
Russland droht jetzt mit Attacken auf westliche Politiker, die die Ukraine besuchen. Ernsthaft?
So langsam sollte dem letzten Putin Fanboy ein Licht aufgehen
Russland droht mit Attacken auf westliche Politiker
https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-dienstag-spd-politiker-michael-roth-nennt-waffen-antrag-der-union-schaebig-a-27eb4941-a70b-4172-b20b-605e0c559b13



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Russland das Buhland... aber warum?

27.04.2022 um 00:30
Zitat von abberlineabberline schrieb:Russland droht jetzt mit Attacken auf westliche Politiker, die die Ukraine besuchen. Ernsthaft?
So langsam sollte dem letzten Putin Fanboy ein Licht aufgehen
Da wird leider nix passieren. Ich habe zwei Fanboys bei mir in der Schicht. Vergiss es - selbst wenn Putin höchstpersönlich bei denen vorbei käme, ihre Töchter vor ihren Augen vergewaltigen würde und er ihre Waschmaschine plündern würde - sie würden immer noch von „man muss Russland/Putin verstehen“ und „der Westen ist Schuld!!!EINS-ELF“ faseln…

Die feiern solche Meldungen geradezu. Einer von den beiden träumt von einer Kubakrise 2.0 mit russischen Atomraketen in Venezuela. Auf die Frage „kann sich Russland das leisten?“* kommt nur Propagandawischiwaschi zurück.

*Nein, kann sich Russland nicht leisten. Einsatzbereite Atomwaffen (auch auf Raketen) benötigen Schutz - gegen Luftangriffe und auch gegen Soldaten. Das bedeutet eine 24/7-Einsatzbereitschaft auf höchstem Level für die Kräfte, die die Atomwaffen beschützen sollen. Das konnte sich Russland schon vor dem Krieg und den Sanktionen nicht leisten.

Der Tagesspiegel vermeldet: Putin hat der Untergang der Moskwa wohl ganz schön getroffen und aus der Bahn geworfen. Er soll vorher zu einem Friedensschluss bereit gewesen zu sein - aber jetzt geht es wohl um soviel Territorium in der Ukraine zu erobern wie möglich.
Gleichzeitig wird er nicht (mehr?) umfassend informiert und vertraut den Berichten seiner Generäle und informiert sich nur aus den russischen Medien (Vorsicht: Filterblase!) über den Krieg in der Ukraine.
https://m.tagesspiegel.de/politik/der-untergang-war-eine-demuetigung-putin-war-offenbar-verhandlungsbereit-doch-dann-kam-das-moskwa-debakel/28279508.html?utm_referrer=http%3A%2F%2Fwww.whq-forum.de%2F


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Russland das Buhland... aber warum?

27.04.2022 um 00:35
Zitat von TommyGTommyG schrieb:Wunderbare Analyse. Ich glaube, Moskau sieht sich am Ende der Fahnenstange und setzt jetzt auf unspezifische Drohkulissen. Lawrows Hinweis auf den 3.WK hat sowas von einen langen Bart - die Nummer bringt er schon seit Invasionsbeginn.
Trotzdem ist nichts völlig auszuschließen. Wobei ein Atomschlag nicht automatisch das gleiche ist, wie ein Weltkrieg und umgekehrt. Gut möglich, dass sich die Ereignisse dann verselbstständigen würden, aber wie genau, da würde ich mich nicht festlegen. Das Problem ist einfach, dass es auf Dauer keine befriedigende Lösung ist, jeder Drohung nachzugeben. Man sollte allerdings auch fähig sein, dem was entgegenzusetzen.


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