Fichtenmoped schrieb:Klar, es ist einfacher einen Feind im Ausland zu haben, anstatt sich um dringende Probleme im Inland zu kümmern. Und Probleme gibt es viele. Gesundheitssystem, Bildungssystem, Korruption
Völlig richtig, vor allem das unterfinanzierte Gesundheitssystem (gegen die russischen Mängel sind die Defizite im deutschen System Luxusprobleme) war von der Pandemie überfordert. Man muss sich nur einmal die unfassbare Übersterblichkeit in Russland vergegenwärtigen, möglicherweise sind dort mehr mehr Menschen gestorben als in den 3x so großen USA! Aber hey, zumindestens hat Russland neue Panzer... .
Übrigens war die Entscheidung von Biden NS2 abzuwinken eine strategische Meisterleistung von ihm. Verhindern hätte man sie vermutlich sowieso nicht mehr und wenn dann nur durch großen Druck auf Berlin, allerdings möchte man Deutschland für eine Allianz gegen China gewinnen, das in amerikanischen Augen der eigentliche Rivale ist. Des Weiteren dürfte Biden wissen, dass die Grünen - wahrscheinliche Regierungspartei in irgendeiner Form gegen das Projekt sind. Im besten Fall konnte Biden politisches Kapital gewinnen und die Pipeline scheitert doch noch. Im schlimmsten Fall wurde ein - ohnehin nicht mehr zu stoppendes Projekt - durchgewunken, und die USA können dafür langfristig mit einer Gegenleistung rechnen. Jemand wie Trump der keine zwei Züge vorausdenken kann hätte maximalen Druck ausgeübt und dadurch eher noch die Deutschen motiviert, an der Pipeline festzuhalten, denn klein beigegeben hätte man dann wohl nicht mehr.