Ergänzend noch dazu, weil Bearbeitungszeit ablief und zum Thema um diesen Anruf passt:
rambaldi schrieb:Wenn ich mir so ansehe wie "erfolgreich" die Antiphishingsensibilisierung bei meiner Firma war, wundert mich wenig.
Ich habe mal einem Vortrag eines bekannten Experten (Name leider entfallen) gelauscht, der Firmen bei Social Engineering und so weiter berät und einige Stories aus dem Bereich Industriespionage oder Wirtschaftsspionage bieten konnte. Die dollsten Dinger und Ansatzpunkte, die man im Arbeitsalltag in seinem Trott oder seinem eigenen kleinen Bereich wohl seltenst auf dem Schirm hat.
Von ausländischen Praktikanten die sich als Liebling etablieren und die unter nem Vorwand dann noch länger bleiben und mit Daten stiften gehen, bis zu Leuten die sich irgendwie Zutritt verschaffen und sich ellenlang auf der Toilette einschließen (Freitag über Wochenende) um dann walten und schalten zu können bis hin zu ihm selbst der sich mal angeblich in eine Firma schlich indem er sich im Regen zu irgendwelchen Rauchern stellte, quasi als "Kollege XY" agierte und sich dann mit der Gruppe reinschlich, an möglichen elektronischen Zutrittskontrollen wie Drehtüren oder so vorbei. Quasi mit reinhuschen. Dann ging er kackendreist zum Büro irgendeines Sicherheitschefs und stellte sich dann vor, hat quasi die Dienste angeboten und somit zugleich auf das Thema hingewiesen.
Aber realistisch gesehen: Da müsste man sich je nach Arbeitsbereich und Kontakt nach außen quasi schon selbst sensibilisiert immer wieder ermahnen. Wer kann / macht das im Alltag je nach Betrieb oder Bereich? Wird man überhaupt sensibilisiert wenn man ein lohnendes Ziel wäre?
Aber das nochmal kurz zum generellen Punkt "Social Engineering" und wie man damit eben Einfluss auf Gesprächspartner und Personen nehmen kann. Der Themenpunkt wird mit den nächsten Jahrzehnten noch kritischer wenn wir annehmen, dass es bereits "AI Heists", also KI-Raub gab wo jemand irgendeine KI-Unterstützung (oder auch von mir aus schlicht ein ähnlich klingendes menschliches 'Sprachdouble') genutzt haben soll um eine Person auch mit der Stimme perfekt zu imitieren und so quasi nochmal eine Barriere überwunden hat.
Wenn mich irgendwer anruft und etwas will und meint XY zu sein ist das immer noch was anderes als wenn mich eine augenscheinlich vertraute Stimme, etwa von einem Vorgesetzten, anruft und unter einem dann halbwegs plausiblen Vorwand erklärt, wieso ich bitte XY tun möge.