Russland das Buhland... aber warum?

mayday schrieb:..und wesswegen ist Russland das Buhland? Hängt alles irgendwie zusammen, aber egal

Der Zusammenhang mit Russland ist der, dass Sakaschwili Russland 2009 vorgeworfen hat, einen prorussischen Putsch in Georgien zu planen.
Jetzt ist in Georgien eine prorussische Regierung an der Macht, die Stalindenkmäler errichtet und den ehemaligen Präsidenten Sakaschwili international zur Fahndung ausgerufen hat.

http://english.pravda.ru/hotspots/conflicts/05-05-2009/107504-georgia_saakashvili-0/
(2009)

“Russia increased its military presence in Georgia three times, which was obviously done to organize mass riots. It was aimed against democracy and Georgia’s integration into Euro-Atlantic structures,” Saakashvili reasoned.

Georgia’s Internal Affairs Ministry previously announced about the exposure of the anti-governmental plot, the masterminds of which intended to organize a military coup in the country to overthrow the sitting government. The plot was supposedly masterminded by former military men who were closely connected with Russian special services.

“The plan was coordinated with Russia and was meant to either disrupt NATO’s military exercises in Georgia or even conduct a large-scale military coup in the country,” officials of the Georgian Internal Affairs Ministry said.

http://www.eurasischesmagazin.de/ticker/Georgischer-Kulturminister-will-Stalin-Denkmal-wieder-aufstellen/46 (Archiv-Version vom 31.03.2014)
(2013)

Stalin kehrt in seine Heimatstadt Gori in Georgien zurück

Am 5. März gedachten Fans in Russland, Georgien und sonst in der Welt Stalins 60. Todestag (1953-2013).

Jetzt raten Sie mal, welchen Ort Gori zur Patenstadt hat, natürlich Braunau am Inn.

@jeremybrood
@mayday


nun , der georgische parlamentspräsident spuckt ganz andere töne in einem bemerkenswerten interview mit der basler zeitung vom letzten jahr

Sie haben nicht mit der aggressiven Reaktion Moskaus und diesem Zynismus gerechnet.

In Russland herrscht immer noch das Regierungssystem, das in der Breschnew-Ära entstanden ist. Es hat nichts mit Kommunismus, Leninismus oder Marxis­mus zu tun. Darüber hat man schon damals, in den späten 60er- und 70er-Jahren gelacht. Es ist ein System, in dem die sogenannte Diktatur des Proletariats herrscht: Eine kleine Elite kontrolliert die Schaltstellen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – und füllt sich schamlos die Taschen. Es ist deshalb falsch, Russland nach den Massstäben der westlichen Demokratie oder der freien Marktwirtschaft zu beurteilen. Russland ist nicht einmal auf dem Weg dorthin. Wir in Georgien haben uns entschieden, ein Teil Europas zu werden. Wir machen dabei Fehler, uns kann man aber auch kritisieren und beraten. In Russland ergibt das alles keinen Sinn.

Russland wird irgendwann ein demokratisches Land werden, im Moment ist es auf einem anderen Weg. Aber das muss nicht so bleiben. Im 19. Jahrhundert hat sich das zaristische Russland in das europäische Staatensystem eingegliedert und hielt sich an die Absprachen und Regeln. Georgien war damals eine Randregion des Zarenreichs und hat darunter gelitten – aber das gehörte damals zu den Spielregeln, und wir profitierten davon, dass wir durch das russische Imperium in Europa integriert waren. In der georgischen Gesellschaft – zumindest in der Elite – prägte sich in dieser Zeit die Westorientierung aus. Auch das heutige Russland wird sich irgendwann in die geltende Weltordnung eingliedern. Aber im Moment erleben wir ein postsowjetisches Russland mit einer starken Nostalgie nach der Sowjetunion und dem Imperium. Russland braucht Zeit, um eine innere Läuterung durchzumachen und als freie Nation hervorzugehen. Es braucht Zeit, um 70 Jahre Stalinismus und Kommunismus zu überwinden. 10 oder 15 Jahre sind zu wenig. Deshalb sollte man Russland jetzt in Ruhe lassen.

http://bazonline.ch/ausland/europa/Wendet-euch-von-Russland-ab/story/26127889



sicher war die ernennung von sarkaschwilli kein glückstreff um druck vom kessel zu nehmen

@Jedimindtricks
Russland geht zur Zeit so aggressiv vor, dass selbst einige russische Verbündete auf Distanz zu Russland gehen um nicht vollends als russische Marionetten dazustehen.

Ein Beispiel ist der weissrussische Präsident Lukaschenko:

Der weißrussische Präsident Lukaschenko geht auf Distanz zu Wladimir Putin. "Es gibt Diktatoren, die schlimmer sind als ich." Grund für den Sinneswandel: der Ukraine-Konflikt.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/lukaschenko-nennt-putin-schlimmeren-diktator-als-ich-a-1027119.html

@jeremybrood

Ohne jetzt mal auf den Inhalt des eigentlichen Artikels einzugehen und zu prüfen...
Pravda.ru ist ne ziemliche Schwachsinnsseite, sowas wie die russische Version des Koppverlags.

@jeremybrood

jeremybrood schrieb:Jetzt raten Sie mal, welchen Ort Gori zur Patenstadt hat, natürlich Braunau am Inn.

Laut Wiki sind das nur

El Castillo, Nicaragua Nicaragua
Simbach am Inn, Deutschland Deutschland

Wikipedia: Braunau am Inn#St.C3.A4dtepartnerschaften

von Gori ist da nichts zu lesen.

Vltor schrieb:Pravda.ru ist ne ziemliche Schwachsinnsseite, sowas wie die russische Version des Koppverlags.

Propagandaschwachsinn ist leider fast in jeder russischen Zeitung zu lesen.
So vergleicht z.B. ein russischer Politikwissenschaftler in der "Iswestija", die die größte russische Zeitung ist, das heutige Russland mit Südkorea und die Ukraine mit Nordkorea.
http://izvestia.ru/news/587894

ornis schrieb:von Gori ist da nichts zu lesen

Das ist wohl die Fantasie mit dem Schreiberling durchgegangen.
Das jetzt in Gori Stalin kultisch verehrt wird, ist aber traurige Wahrheit. Über Stalins Geburtshaus steht nach wie vor ein Pavillon, Memorabilien sind ausgestellt.

Das Stalin-Pavillon

@jeremybrood
Müsste nicht mind. jede Familie ein Mitglied bei der Säuberungsaktion von Stalin verloren haben? Keine Ahnung, wie man so etwas verehren kann. Wahrscheinlich glauben viele, dass die Flüsse aus Honig und Milch bestand.

@yummi
Es gibt noch einige fragwürdige "Helden" der Geschichte deren Andenken recht verklärt ist.
Da regt sich dann aber selten einer auf oder will die Andenken dafür niederreissen.

@wichtelprinz
Mir würde kein politischer Führer einfallen der seine eigenen Leute in der Anzahl aufgrund von Paranoia und anderen Psychosen massakriert, , nicht mal Hitler ....

@yummi
Nein klar nicht in der Form. Nur war Stalin nicht nur das für die Russen wenn man sich die Zeit anschaut. Und eben so auch zB Napoleon der wohl durch seine psychosen nicht ein netter Kerl und zimperlicher Heerführer war.
Es geht auch um die Frage ob ein Denkmal eine Erinnerung oder eine Verehrung ist.
Kann man natürlich allem unterstellen.

@wichtelprinz

Das Geburtshaus eines Massenmörders ist sicher keine 'Erinnerung' im Sinne eines Mahnmals. Das sind viel eher Gräber von Opfern oder entsprechende Gedenkstätten. Oder würdest du es als 'Erinnerung' sehen, wenn Menschen zu Hitlers Geburtsstätte pilgern?

@Aldaris
Wie gesagt, Napoleon Grabmal besuchen auch Tausende.
Man vergisst einfach das diese "Massenmörder" den Zeitgeist damals getroffen haben und das einige Zeitgenossen ihnen mit voller Bewunderung folgten.
Man vergisst auch gerne das die Welt mal voller Rassisten und Anisemiten war umd es legitim war das sich viele nicht an deren Unterdrückung, Verfolgung und Ausrottung gestört hat.

Ich weiss wir sind auf Helden konditioniert die ja imner das Geschick aller Leiten und zu verantworten haben. Entspricht aber leider nicht ganz der Realität.

Ich würd jetzt auch keiner dieser Leute gedenken. Aber, au h so wie man zB die Ukrainischen Volkshelden kennt sind nicht überall die Selben Helden bzw Mörder.

Schaut so aus, als müsse man sich in der Zukunft militärisch neu aufstellen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/usa-joseph-dunford-haelt-russland-fuer-gefaehrlicher-als-is-a-1042968.html

@wichtelprinz

Ich verstehe, was du sagen willst. Da ist in der Tat was dran. Die Zeit lässt vieles verblassen. Wer weiß, wie die Menschen in 500 Jahren über solche Diktatoren denken. Aber wir sind ja auch hier, um die Verbrechen zu dokumentieren und auch für die Nachwelt sichtbar und präsent zu machen. Das lässt sich heute mittels der Technologie besser bewerkstelligen als damals. Menschen wie Karl der Große oder Napoleon sind schon viel zu weit weg, als dass man ihre Verbrechen mit persönlichen Emotionen in Verbindung bringt - das waren 'stolze Eroberer', mehr nicht.

"Russland stellt die größte Bedrohung für unsere nationale Sicherheit dar"

Diese Rhetorik ist nicht zielführend. Anscheinend tobt der kalte Krieg wieder.

Aldaris schrieb:Diese Rhetorik ist nicht zielführend.

Es war auch nicht als Lösung gedacht, sondern eine Einschätzung der Lage.

@wichtelprinz
Leider weiß man Stalin leider nicht so genau wofür er eigentlich steht.
Ist Stalin nun ein russischer oder georgischer Nationalheld?

@Foss

Jemandem in dieser Position sollte bewusst sein, was solche Aussagen bewirken können. Mehr wollte ich damit nicht sagen.

@jeremybrood
Nüchtern betrachtet ist er kein Held der Menschheit - so wie viele vor ihm die als solches gesehen werden wie auch solche von Heute keine Hekden sind.

@Aldaris
Ich weiss auch das die Kritik absolut berechtigt ist - aber eben nicht nur bei Stalin.

Das Problem, und es gibt ja noch einige die diesem Gedanken folgen, das der Mensch ohne Wohlstand wieder zum Tier werden könnte.
Dieser Gedanke sagt also aus, dass all unsere Aufklärung, all unser Wissen, all unsere berechtigten und fragwürdigen Denkmäler den Menschen nicht vor einer neuen dunklen Zeitgeschichte abhalten würden sondern nur der Wohlstand. Wieso also der Aufmerksamkeit auf irgendwelche "Helden" aus diesem Betrachtungswinkel so viel wert beigemessen wird bleibt mir schleierhaft.

@jeremybrood

Das Ding ist bloß keine Zeitung, sondern nur eine verrückte Verschwörungsseite, welche wirklich jeden Mist aufgreift.
Damit meine ich nicht mal Propaganda im Falle der Ukraine:

http://english.pravda.ru/health/16-05-2012/121133-aids_fraud-0/
http://english.pravda.ru/science/tech/01-03-2004/4983-experiment-0/