@1.21Gigawatt Beitrag von 1.21Gigawatt (Seite 1.423)Auf die Völkerrechtsverletzung hat dir
@dunkelbunt schon geantwortet.
Ich höre diesbezüglich ebenfalls keine konkrete Stellungnahme v. Hr. Schmidt heraus.
Phantomeloi schrieb:
H. Schmidt sagte z. B., dass die Nachgeborenen (wir heute) alles/vieles wissen, was die Bevölkerung damals nicht wusste.
1.21Gigawatt schrieb:
Er sagt auch, dass er sich keine Vorwürfe macht kein Held gewesen zu sein.
Ich denke das trifft es ganz gut, denn damit erkennt er an, dass es falsch war sich nicht gegen das Naziregime zu stellen. Es war im Kontext erklärbar, aber trotzdem nicht richtig.
Ich es ist einfach für nachfolgende Generationen Vorwürfe zu machen, aber es ist nicht falsch.
Und das weiß auch Schmidt, man hat gesehn wie defensiv er wurde bei dem Thema.
Warum hat jemand bei einem Krieg mitgemacht? Warum den Nazis gedient? (Vor allem, wenn er jüdisches Blut in seinen Adern hat ..)
Wir wissen heute so viel mehr als die Menschen, die es damals direkt betraf. Dennoch: die meisten Leute von heute können sich weder in diese Situation, noch in die betroffenen Menschen von damals hineinversetzen. D. h. nicht alle, denn ich nehme mich davon aus. Ich kann mich hineinversetzen. Ich bin mir bewusst, dass ich im Falle eines Widerstandes soziale Ausgrenzung, Folter oder Tod in Kauf nehmen muss. ... wer will das schon.
Phantomeloi schrieb:
Er meinte damals (vor seiner Amts-Zeit als Kanzler) vor ca. 50 Jahren - dass es suspekt sei, Ideale zu haben.
1.21Gigawatt schrieb:
Dumm nur, dass er das während seiner Amtszeit nicht mehr aufgegriffen hat. Schmidt war immer ein Pragmatiker, der Idealismus für Zeitverschwendung hielt. Ich denke auch nicht, dass er das in diesem alten Interview ernst meinste als er sagte JFK sei ein Vorbild für ihn, weil er Leute wieder dazu anregt Ideale zu haben. Entweder das war gelogen aus Publicity gründen, oder er hat sich einfach nie selbst an seinem Vorbild orientiert.
Er sagte ja, dass er damals nichts von JFK wusste - erst später wurde ihm klar, dass Kennedy eine "Schauspiel-" Figur (... nenne ich jetzt mal so) war. Der wahre Kennedy war krank, sex- und drogensüchtig und dementsprechend kann man eine solche Person als Präsidenten "ernst" nehmen.
Phantomeloi schrieb:
Er sagt, dass Krieg eigentlich verboten sein müsste. Verboten!
1.21Gigawatt schrieb:
Ich denke nur die wenigsten werden Krieg in der heutigen Zeit noch glorifizieren. Eine solche Aussage hat kein Alleinstellungsmerkmal.
Du hast vielleicht nicht die Tragweite dessen erkannt - So lange Krieg legitim ist, so lange wird ein Soldat (Frau oder Mann) in schizophrener Verfassung (während des Krieges) agieren.
Wäre ein Krieg verboten, dann würden sich die Menschen darauf berufen können, dass ein Krieg (gesetzlich) verboten ist und viele könnten "getrost verweigern" oder rechtlich-unterstützt dagegen aussprechen. Durch die Legitimation des Krieges wird dem Menschen die freie Entscheidung und Handlungs-Vollmacht im Voraus entzogen.
Und das erklärt der Herr Schmidt, finde ich, ganz klar und deutlich.