Ich kenne viele Leute, die ausgewandert sind und jeder hat umgehend versucht, die Landessprache zu erlernen.Tussinelda schrieb:tja. da stehst Du aber, was Deutsche im Ausland betrifft, nicht bei der Mehrheit......
Es gibt hier in Berlin eine komplette türkische Infrastruktur. Ich nehme mal an Türkisch in die häufigste Muttersprache in Deutschland, mit Abstand, nach Deutsch natürlich. Es gibt hier Supermarktketten Gazi oder Euro Gida, welche die Versorgung ganzer Kieze abdecken. Wenn ich da einkaufen gehe, musste ich schon manchmal sagen "Entschuldigung, ich verstehe Sie nicht", weil ich auf türkisch angesprochen wurde.NightSpider schrieb:Ähm, darf ich da etwas einwerfen? Es funktioniert weil es z.B. eigene türkische Läden gibt, weil wir z.B. in Krankenhäuser so lieb und nett sind und vieles mehrsprachlich anschreiben. Und weil oft ein familieneigener Dolmetscher mitspaziert.
Wenn ich nach Portugal auswanderen würde, kann ich mir nicht vorstellen das man mir zuliebe vieles in meiner Sprache anschreibt nur damit ich es leichter habe. Ich würde ohnehin, egal wo auch immer, die Sprache lernen wollen, weil es nun mal wichtig und auch ein Zeichen des Respektes ist.
Oh nein, das bin ich nicht. Es gibt Bürgerrechte, Menschenrechte. Weiß du, ich bin homosexuell- ich weiß was es heißt, wenn eine Mehrheitsgesellschaft über deine Rechte abstimmt. Das ist kein schönes Gefühl. Das entfremdet von einem Staat und einer Gesellschaft mit so einem Gefühl zu leben. Ehrlich gesagt macht es auch ein bisschen Angst.MettMax schrieb:Dann bist du in einer Demokratie leider falsch.
Wenn man es flüssig in Schrift und Wort beherrscht. Klar, das kann einige Zeit in Anspruch nehmen und manche lernen schneller als andere. Aber es wäre ja schon mal ein Anfang, wenn das Interesse zum erlernen der Sprache bestehen würde.peekaboo schrieb:Ab wann hat man die Sprache eines anderen Landes, in welches man migriert ist, eigentlich erlernt?
Darf ich fragen warum? Wann stößt du an diese Grenze in deinem Alltag? In welchen Momenten vermisst du ausreichende Deutschkenntnisse bei deinen Mitmenschen?DomRepLove schrieb:Das vermisse ich leider sehr oft.
Was schlägst du also vor? Eine Autokratie scheidet scheinbar auch aus...
Und das ist es, was du den Migranten zusprichst? Könnte glatt aus der braunen Ecke kommen, nur etwas raffinierter, so von wegen: "Sollen sie die Sprache doch einfach nicht erlernen, dann können sie uns nicht die qualifizierten Berufe wegnehmen und mit unseren Frauen können sie auch nicht Kontakt aufnehmen, heheheheh".
Demokratie sollte nicht darauf heruntergebrochen/reduziert werden. Mit diesem Gedanken hebelt man andernorts die Demokratie aus.
Dann bist du in einer Demokratie leider falsch.
Ich bin Demokrat im Sinne von Mitgestaltung. Ich fand nur deine Argumentation schwierig: Denn wenn Rechte von Zugeständnissen der Mehrheitsgesellschaft abhängen, könnte man diese Rechte deiner Argumentation nach mit entsprechenden Mehrheiten z.B. auch wieder aberkennen. Oder weiter einschränken.
Mit Verlaub, aber das können nicht mal einige unserer Landsleute. :D
Tagtäglich auf der Arbeit im Finanzamt.
Ok, das verstehe ich und glaube ich dir.
Das ist im Zweifel so. Gebe aber zu bedenken, das in Deutschland die größte Partei die der Nichtwähler ist. Das spiegelt also nicht real die Gesellschaft wieder.
Es ist gut, dass das nicht so ist, wenn du mich fragst. Wenn wir hier in der BRD Volksabstimmungen hätten wie in der Schweiz, würde die Bild-Zeitung die Politik machen. Und z.B. über die Bevölkerungsschichten bestimmen, die zwar hier ihren Lebensmittelpunkt haben, aber kein Wahlrecht.
Ich denke, es ist für beide Seiten keine schöne Situation. Nachvollziehbar ist es für mich dennoch nicht, warum hier z. B. eine GmbH gegründet werden soll, ohne auch nur jegliche Grundlagen der Sprache oder auch der Steuergesetze bestehen.
Hm... ja gut, das verstehe ich, dass das unangenehme Situationen sind und dass das vor allem im Arbeitsalltag stresst, wenn du da deine Vorgaben hast, die zu erfüllen sind.
Ich hab da schon viel drüber nachgedacht, ich kenne die Schweiz nicht so gut, deshalb weiß ich nicht, wie es sich da lebt und erst recht nicht als Teil einer Minderheit. Mir hat mal eine Schweizerin gesagt, dass die pausenlos selbst im Ausland von irgendwelchen Abstimmungen verfolgt wird, wo meistens schon klar ist, dass die eh nicht verfassungskonform sind (oder so ähnlich...)
Ich habe gute Bekannte in der Schweiz. Der größte Unterschied, politisch gesehen, ist ihrer Meinung nach, die ganz gering ausgeprägte Politikverdrossenheit in der Schweiz. Der Bürger fühlt sich tatsächlich als Teil einer politischen Entscheidung. Das kann doch nicht so schlecht sein, oder?
Da will ich nicht widersprechen, aber wenn ich das auf Deutschland übertrage sehe ich, dass sich Leute hier- die vorher politverdrossen, also "Nicht-Wähler" waren- vor allem durch Populismus mobilisieren lassen.
geht es eigentlich noch? Eine Wertung hast Du hier reingebracht, verwechsle Deine Denke nicht mit meiner und projiziere sie gefälligst nicht auf mich. Zukünftig melde ich den Mist.doetz schrieb:Und das ist es, was du den Migranten zusprichst? Könnte glatt aus der braunen Ecke kommen, nur etwas raffinierter, so von wegen: "Sollen sie die Sprache doch einfach nicht erlernen, dann können sie uns nicht die qualifizierten Berufe wegnehmen und mit unseren Frauen können sie auch nicht Kontakt aufnehmen, heheheheh".
Das glaube ich nicht unbedingt. Der Fehler liegt im System. Zu viele Parteien, die an vielen Stellen vom Programm her, fast deckungsgleich sind. Wählt man eine dieser Parteien wegen eines kleinem Details, wird das durch irgendeine Koalition (für eine Mehrheit) wieder zunichte gemacht. Oder es wird aus Protest Extrem gewählt. Ich kann sie schon verstehen, die Nichtwähler.
