Montags-Mahnwachen
15.10.2015 um 01:14@Scox
Uwe Krüger macht mit seiner Studie auch nichts anderes wie Ulfkotte:
In der Rezension der FAZ bemängelt Boris Holzer, dass die Kausalität der Vereinnahmung von Journalisten durch Elitennetzwerke nicht eindeutig nachweisbar sei.[20]Wikipedia: Uwe Krüger#Rezeption und Kritik
Peter Zudeick von der SZ bestätigt, dass Medien zur "Selbstgleichschaltung" neigen, interpretiert dies aber nicht als Beeinflussung, sondern als selbständige Entscheidung der Journalisten.[21]
Christoph Neuberger warf der Studie mangelnde Wissenschaftlichkeit vor. Nähe zu Institutionen sei ohne Grund und mit selektiver Auswahl geeigneter Zitate als Vereinnahmung interpretiert worden. Krüger betreibe selbst "Meinungsmache", da er Position beziehe statt vorurteilslos zu forschen.[22] Uwe Krüger wies die Argumente Neubergers in einer Gegendarstellung zurück.
Uwe Krüger macht mit seiner Studie auch nichts anderes wie Ulfkotte:
Natürlich, sagt er, schäme er sich heute für seine eigene Käuflichkeit. "Doch nicht als Udo Ulfkotte habe ich die Bestechungsgeschenke angenommen", sondern als FAZ-Redakteur. Seine Fehler sind also, so könnte man schließen, Ausdruck des systemischen und nicht seines persönlichen Versagens gewesen. Darum nimmt sich Ulfkotte auch das Recht, über frühere Kollegen zu urteilen, die nach wie vor als Journalisten für Medienkonzerne arbeiten. Ihnen, sagt er, dürfe man nicht über den Weg trauen. Stattdessen, rät er der AfD, sollte sie lieber mithilfe des Internets, mit einem eigenen Blog oder einem YouTube-Channel ihre Nachrichten und Meinungen verbreiten. Schließlich habe sich auch die Pegida-Bewegung ohne große Unterstützung von Zeitungen und Fernsehsendern eine Öffentlichkeit verschafft.http://www.zeit.de/2015/05/udo-ulfkotte-gekaufte-journalisten
Der pauschale Vorwurf wirkt: Ein junger Mann sagt, er sei erschüttert, ein anderer Herr kann das eben Gehörte kaum glauben. Den überregionalen Zeitungen habe er bisher immer vertraut. Aber er glaubt, dass Ulfkotte recht habe, schließlich sei der so viel rumgekommen in der Welt.
Ulfkotte hat nach seiner Zeit bei der FAZ weiter viel geschrieben, vor allem über Geheimdienste, den Untergang des Euro und die angebliche Bedrohung durch den Islam. Mit seiner Frau wohnt er auf einem Bauernhof, sie haben Rinder, Enten, Gänse, Fische, sogar eine eigene Wasserquelle. Sie lieben es autark und erzeugen ihren eigenen Strom. Den Euro nimmt Ulfkotte ungern als Zahlungsmittel, er rechnet lieber in Edelmetallen ab. Gebt uns unsere D-Mark zurück! lautet der Titel eines anderen Buchs, das er mit verfasst hat. Doch hier in Kassel wird er für seinen Vortrag in Euro entlohnt, ausgerechnet die europakritische AfD zahlt mit der verhassten Währung.
Nach einer Stunde Belehrung über käufliche Journalisten und gleichgeschaltete Medien greift ein Zuhörer das Mikrofon und fragt: Die AfD werde nie zu Diskussionen über den Euro eingeladen, "wie können wir endlich in die öffentlich-rechtlichen Medien kommen?"
Nach dem Vortrag bittet ihn der Fotograf der ZEIT um ein Foto, fragt, ob Ulfkotte vielleicht ein paar Gesten machen könne. Als Erstes fällt ihm das Victoryzeichen ein. Dann hält er den Stinkefinger in die Kamera.