@Kurosagi Weli diese Leute diesen Industriezweig zum Leben benötigen, er aber zusammenbräche, wenn die Abnehmer im Westen plötzlich als Kunden wegfielen. Denn etwas anderes würde nicht pasieren, wenn die Preise und Löhne angepasst werden. Warum sollte man vergleichbares für etwas Zahlen, was man dann auch in Europa produzieren könnte, ohne daraus große finanzielle Nachteile zu erfahren?
Dazu kommt, dass die Verhältnisse nicht bedacht werden. Es heißt zwar immer: "Och, die armen verdienen nur drei Dollar am Tag." Missachtet wird dabei aber, wie man in Indien, Bangladesch und Co. von diesem Geld leben kann. Dass die Lebensverhältnisse im Allgemeinen schlechter sind, als wir es gewohnt sind hat da nichts mit der Industrie zu tun, in der die einzelnen Menschen beschäftigt sind, sondern ist eine allgemeine Wohlstandfrage. Die ändert sich aber eher zum schlechten, wenn wir aufhören, deren Kleidung abzunehmen.
Dazu kommt, dass übereifrige Gewerkschafter gerade aus Deutschland diese Industriezweige bedrohen, indem sie Arbeits- und Entlohnungsbedingen fordern und durchzudrücken versuchen, die ihren Vorstellungen aus der westlichen Welt entsprechen. Dies können sich aber weder die Industriellen vor Ort, noch die Großabnehmer in unseren Gefilden leisten, womit wir wieder beim oberen Punkt wären.
Als Beispiel:
In Banglasesch verdient eine Näherin im Monat bis zu 40 Euro. Das sind 4.302,50 Taka. Auf das Jahr gerechnet liegt man damit bei etwas mehr als 51.500 Taka im Jahr. Damit liegt man (mit anderen Ländern - in der Branche auch Deutschland - verglichen) nur gerinfügig unter dem Durchschnittseinkommen pro Kopf, das laut auswärtigem Amt bei rund 65.000 Taka liegt.
http://www.zeit.de/lebensart/mode/2012-11/interview-verbraucher-faire-mode-bangladeschhttp://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/01-Nodes_Uebersichtsseiten/Bangladesch_node.html (Archiv-Version vom 02.02.2014)http://www.welt.de/politik/deutschland/article111906756/Boykott-von-Billigkleidung-ist-der-falsche-Weg.htmlEntscheidend sind die Bedingungen im Einzelnen, nicht pauschal die in der Industrie.