@trance3008 Nöp. Es ging mir eher darum, dass man Migranten Angebote zur Verfügung stellt, die sie nachfragen können, um auch realistische Chancen zu einer echten Integration zu bekommen. Dabei geht es um jene, die auch wirklich wollen. Dabei geht es nicht um hinterherlaufen oder "Zucker in den Arsch blasen", sondern Unterstützung. Die, die kaum oder nicht wollen, sollen die Konsequenzen tragen, was auch immer die Konsequenzen sein mögen.
Ich war gestern auf einer Veranstaltung, die um "Gemeinsam in Vielfalt leben" ging. Redner war Karamba Diaby, der erste schwarzafrikanischstämmige Bundestagsabgeordnete. An seinem Beispiel ist dein Beitrag:
trance3008 schrieb:Es sind immer nur die Ausländer, die über Deutschland jammern, die ihrerseits keinen Finger krumm machen, um die Anerkennung und Unterstützung zu bekommen, die sie ständig von den Deutschen fordern.
schon ein megakrasses Fehlurteil. Im Senegal geboren, in Deutschland deutsch gelernt, studiert und sich politisch und gesellschaftlich beteilgt. Voll und gut integriert, der Mann ist zu 100% ein Teil dieser Gesellschaft und "jammert" nicht rum, sondern ruft andere Migranten ebenfalls zu Eigeniniative und Engagement auf. Und dazu, ihnen die Angebote dafür zu geben.
Und bei vielen anderen Ausländern klappt es auch. Nur in der Veranstaltung ist durch manche Zuschauer klar geworden: Sie wollen gerne, aber Angebote fehlen. Es gibt Migranten, für die ist Deutschland Heimat, die wollen den deutschen Pass und als deutsche Bürger/innen leben. Wollen deutsch lernen, aber der Sprachkurs ist zu teuer oder können sehr gut deutsch und kennen sich über deutsche Politik/Kultur etc. aus, aber die Ausländerbehörde lässt die Leutz oft in sehr schwierigen Einbürgerungsverfahren im blödesten Fall mehr als 10 Anläufe machen, wenn die Leute das mitmachen und nicht vorher irgendwann frustriert aufgeben.
Aber ich nehme mal stark an, gerade bei dir, dass es nicht um "die Migranten" geht, sondern um muslimische Migranten. Du bist ja oft sehr sehr kritisch und teilweise zornig bei diesem Thema unterwegs sehe ich oft. Aber nicht jeder Ausländer ist muslimisch (ob Libanese, Türke oder Iraker etc.). Und nicht jeder muslimische Migrant hat Schwierigkeiten in der Integration.
Vielleicht einfach mal an die Vielfalt von "Migration und Integration" denken, an Brasilianer, Amerikaner, Australier, Russen. Auf der Veranstaltung gestern in der ich war, war eine Amerikanerin, die seit mehr als 20 Jahren in Deutschland lebt und in diesem Land ihre zweite Heimat gefunden hat. Sie würde gerne die Doppelte Staatsbürgerschaft in Anspruch nehmen. Weil sie sich gerne politisch und gesellschaftlich (stärker) beteiligen möchte. Aber geht bei ihr nicht mit der DS, wieso? Weil die Deutschen nur an Muslime, vorzugsweise Türken, als Migranten denken?