Soso, man lernt ja tatsächlich immer wieder was Neues.
Für den Mann ist Polygamy also sehr nützlich, falls die Frau zickig ist. Eine Scheidung ist bedenklich, weil die dann unverheiratete auf die Straße gesetzte Frau, dem Heiratsmarkt wieder zur Verfügung steht und sich dann evtl. ein bedauernswerter gutgläubiger naiver Mann nichtsahnend auf eine Ehe mit ihr einlässt und damit der Gefahr ausgesetzt ist, eine widerspenstige ungehorsame Zicke an der Backe zu haben.
Würde ja gerne mal wissen, welche Eigenschaften von Frauen Erdogans als "zickig" wertet.
Tja, und es stellt sich dann zwangsläufig die Frage, ob es für Frauen nicht auch nützlich sein könnte, ihren "zickigen" Mann zur Vernunft zu bringen, indem sie noch einen zweiten Mann ehelicht. Zudem wäre bei einer Scheidung dieser Mann ja auch eine Gefahr für eine andere heiratswillige Frau, weil er ein Mann mit schlechten Eigenschaften ist. Besser ist also keine Scheidung, sondern den Mann kaltstellen, indem man ihm einen zweiten vernünftigen Mann vor die Nase setzt.
Schon 2014 nannte Erdoğan Gleichberechtigung unnatürlich!
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan lehnt eine völlige Gleichberechtigung von Mann und Frau als unnatürlich ab. Eine komplette Gleichstellung der Geschlechter sei "gegen die Natur", der Islam lehre, dass Frauen vor allem Mütter seien.
Frauenorganisationen rufen zum Protest auf
Erdoğans Ansichten über die Rolle der Frau sind in der Türkei umstritten. Mehrfach hatte Erdoğan erklärt, eine türkische Frau solle mindestens drei Kinder haben. Außerdem sprach er sich im vergangenen Jahr dagegen aus, dass Frauen und Männer in Wohngemeinschaften zusammenleben.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-11/tuerkei-erdogan-rede-gleichberechtigungUnd dazu noch der folgende Artikel:
Fast jede zweite verheiratete Frau in der Türkei wird Opfer von Gewalt. Schuld daran sind vor allem traditionelle Denkmuster, gegen die auch die Politik nur halbherzig vorgeht.
Als die junge Studentin Özgecan Aslan von einem Kleinbusfahrer und dessen Vater in der türkischen Provinz Mersin an der Mittelmeerküste im Februar 2015 auf grausame Weise ermordet wurde, nachdem sich die Zwanzigjährige als einziger Fahrgast auf ihrem Nachhauseweg gegen die Vergewaltigungsversuche gewehrt hatte, brachte das die Nation auf. Proteste und Kampagnen für eine harte Bestrafung der Täter gab es im ganzen Land.
Der Fall von Özgecan Aslan zeigt Typisches und zugleich Außergewöhnliches: Während durchschnittlich 250 Frauen im Jahr in der Türkei getötet werden – in den meisten Fällen von ihren Partnern oder Familienmitgliedern –, stoßen die wenigsten Fälle auf so eine breite Solidarität wie bei der Studentin. Es offenbart sich eine grundlegende Mentalität, die in der Türkei herrscht: Da es sich um eine junge und schöne Studentin handelte, die von Fremden und nicht durch ihren Bruder oder Ehemann umgebracht wurde, wird die Gewalt, der sie ausgesetzt war, nicht als „legitim“ angesehen. Die Tat wird nicht „kulturell“ gerechtfertigt. Der Studentin wurde nicht vorgeworfen, sich „moralisch verwerflich“ verhalten zu haben, wie es in vielen Fällen von Gewalt gegen Frauen in der Türkei geschieht.
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/gewalt-gegen-frauen-in-der-tuerkei-14162187.htmlBedeutet also, es ist legitim und kulturell gerechtfertigt, eine weibliche enge Verwandte gewalttätig zu bestrafen bzw. zu ermorden, wenn diese Frau einen "Fehler" begeht, der als Verstoß gegen die vorgegeben moralischen Regeln gewertet wird, weil sie dadurch die Familienehre beschmutzt.
Nicht zu fassen, einfach nur widerlich!