Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

@Nerok

Man könnte meinen der beleidigte Erdogan rächst sich an allen und jeden, für seine Inhaftierung wegen seiner Meinungsäußerungen, welche irgendwem nicht gepasst haben ^^

@evilparasit
Dazu wollte ich gar nichts sagen. Aber es gibt für beide seiten Begründungen.

Zum Schluß kommt dann raus, das die jetztige Regierung zu viele "Leichen" zurückgelassen hat. Und, nicht zu vergessen, das starke Erbe Atatürks, der einen laizistischen Staat gegründet hat und das das in der türkischen Gesellschaft eine breite Zustimmung hat.

@scarcrow

Foss schrieb:
Jeder, der nicht im Falle eines hypothetischen Krieges zwischen Deutschland und der Türkei auf der Seite Deutschlands ist, ist hier fehl am Platz.

-->S:
und wie sieht es mit den Deutschen aus die keinen Krieg wollen? Rein hypothetisch?

->O:
Für die ist es doppelt schlimm wenn es tatsächlich solch einen Krieg gäbe.
Wieviel % der hier lebenden Türken oder Deutschen mit türkischem Migrationshindergrund würden denn zu Deutschland stehen... und würden vielleicht im Zweifelsfalle dann eher gegen die Deutschen kämpfen (Lynchjustiz usw)?

kein Einwand mehr?

@scarcrow
Fragst du das jetzt ernsthaft? :D
Klar, der junge ist potentieller Terrorist.. er hat Erdo beleidigt.

Was das den Steuerzahler kostet? Keine Ahnung, lassen wir seinen Vater zu Wort kommen:
"Unsere Richter und Sicherheitskräfte sollten sich lieber mit denen beschäftigen, die unser Land spalten, mit (Geldern in) Schuhkartons und Kassen
unser Land ausbeuten, beschäftigen statt mit solchen Nichtigkeiten. "
Sinngemäß nach:
http://www.hurriyet.com.tr/13-yasindaki-cocugun-erdogan-a-hakaretten-ifadesi-alindi-28328607

@nickellodeon

Atatürk hätte der Türkei lieber Demokratie bringen sollen, und nicht den Menschen seinen Laizismus aufbinden und erzwingen.

@evilparasit

Man sollte Atatürk im Rahmen seiner Zeit betrachten...er hat letztendlich das Sultanat und das Kalifat abgeschafft und versucht die Gesellschaft nach europäischem Vorbild zu reformieren.

@evilparasit
Bissl mit Geschichte beschäftigen. Die Demokratie kam erst mit Atatürk.. ja, sie war nur im Ansatz vorhanden etc. Aber das ist alles knapp hundert JAhre her.

vincent schrieb:Die Demokratie kam erst mit Atatürk.. ja, sie war nur im Ansatz vorhanden etc.

War Atatürk nicht der Oberkommandierende gegen die Armenier?

@parabol

Nein, soweit mir bekannt hatte er sich nicht dran beteiligt...wusste aber wohl Bescheid als Mitglied der "Jungtürken".

@parabol
nee..das war der hier...........


Wikipedia: Mehmed Kemâl

@parabol
Keine Ahnung, soweit ich weiß war er Generalmajor. Aber er kann da keine bedeutende Rolle gespielt haben, falls du darauf hinaus willst.

@canales
Atatürk wollte eine türkische Identität schaffen... und hat dies mit Unterdrückung von Minderheiten bewerkstelligen wollen. Eine Zentralregierung eine türkische Identität und Kurden waren dann eben Bergtürken und durften ihr Traditionen nicht mehr ausüben. Aus Angst es könne die türkische Einheit gefährden... und daran nagen wir noch heute.

@Glünggi

Wer weiß an was wir nagen würden ohne Atatürk...also insgesamt gesehen ist er eher positiv als negativ einzuordnen.

@canales
Er hat einfach den elementaren Fehler begangen den Staat nicht föderal aufzubauen.
Er hat die Türkei nicht in seiner Vielfälltigkeit gefördert sondern wollte einen Normtürken nach westlichen Vorbild schaffen und das ganze war zudem enorm nationalistisch geprägt.
Also ich kann ihn nicht wirklich eindeutig zum Positiven einordnen.

@Glünggi

Du musst sehen woher die Türkei kommt...aus Jahrhunderten Despotie, das war quasi eingebrannt in die Köpfe.
Er hat in relativ kurzer Zeit eine Verfassung geschaffen, die Trennung von Kirche und Staat, ein Bildungswesen, die Stärkung der Frauen in der Gesellschaft.
Dass er in der Zeit nicht eine europäische Demokratie nach englischem Muster aufbauen konnte wirst Du ihm sicher nicht vorwerfen wollen.

@canales
Das Grundgesetzt hat er von der Schweiz, er nannte sogar die Provinzen "Kantone", aber er hat das föderale Prinzip der Schweiz nicht übernommen. Er wollte den Staat zentral regieren und dass es keine Probleme mit Minderheiten gibt, diese einfach mal eben kurz abschaffen.
Darin begründet ist die ganze Kurdenproblematik.
Ja ich weiss, dass er keine einfache Aufgabe hatte, nach dem Zerbröseln des Osmanischen Reiches eine türkische Nation mit eigener Identität zu schaffen... und das man das wohl nur nationalistisch hinkriegt. Aber genau diese Massnahmen waren es auf dem die heutigen Nationalisten stehen.
Erdogan macht nun den Fehler die unter Atatürk unterdrückte Ethnie der sunnitischen Türken über all die anderen Ethnien zu erheben... so dass der Eindruck entsteht, nur ein sunnitischer Türke ist ein richtiger Türke ..alles andere ist Beilage.
Auch das ist komplett daneben.

@Glünggi

Ich fürchte er hatte keine große Wahl...es war wohl der kleinste gemeinsame Nenner ohne gleich einen Rückfall in vergangene Zeiten zu fürchten.

WikiLeaks hat die internen AKP-Mails (Part 1) nun veröffentlicht: https://wikileaks.org/akp-emails/

Geht zurück bis 2010 und endet am 6. Juli. Lohnt sich natürlich, eher auf eine Auswertung zu warten, insbesondere weil die Mails in der Regel (logischerweise) in türkischer Sprache verfasst sind.

@canales
Aber man kann doch Unrecht nicht damit rechtfertigen, dass es dem Erhalt der Nation dient?
Das wäre eine Nation die über Leichen geht nur um den Schein von Einheit zu wahren.
Damit rechtfertigt man Unterdrückung von Minderheiten.
Wenn die Türkei nicht anders regiert werden kann als mit Unterdrückung, dann sollte man sie doch eigentlich generell hinterfragen?
Nicht einfach sagen, die haben keine andere Wahl sonst fliegt das Konstrukt zusammen.
Ja dann fliegts halt zusammen... immer noch besser als solch ne Nation über Generationen mit Unterdrückung und vergossenem Blut am Leben zu halten

@Aldaris
Gabs es schon ne Anmelde-Pflicht, als du den Link gepostet hast? Kann es nämlich nicht aufrufen.