@lukistar Konsens ist eine wichtige Sache für das Fortbestehen einer Gemeinschaft, da hast du Recht.
Die Frage nach autoritärer oder demokratischer Politik ist eine Frage nach der Art und Weise, wie Konsens erreicht werden soll.
In einer Demokratie beteiligen sich die Gruppenmitglieder, mindestens ein hinreichender Anteil, an der Konsensbildung.
Sie bringen sich ein und werden berücksichtigt. Daraus zieht die Demokratie ihre Stärke.
Im Autoritarismus sagt eine einzige Gruppe oder ein einzelner Anführer, wo es lang geht. Er bestimmt. In manchen Situationen braucht es starke Anführer, die einfach den anderen sagen, was sie tun sollen.
Aber kann man überhaupt noch von Konsens sprechen, wenn in Wahrheit nur getan wird, was der Anführer will?
Konsens, consensus, Übereinstimmung setzt doch eigentlich gemeinsame Meinungen voraus. Der Begriff ,,Gemeinsame Meinungen" macht es notwendig, dass mehrere Personen und Instanzen an der Konsensbildung beteiligt sind.
Diese Beteiligung anderer wird im Autoritarismus ausgeschlossen oder nicht?
Demnach ist es kein Konsens, den der Autoritarismus fördert, sondern der Autoritarismus fordert nur Gefolgschaft demgegenüber ein, was der oder die Anführer bestimmen.
Was aber, wenn die oder der Anführer sich irren?
Das kann doch fatale Auswirkungen haben auf den Staat!
In einer demokratischen Diskussion sind die Chancen höher, eine bessere Lösung für eine Herausforderung zu finden, weil es verschiedene Stimmen und Expertisen gibt.
Demnach schadet doch der Autoritarismus ohne Not der Türkei?