Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

@Vote_against

Sultan bitte! :)

@Vote_against
der iran ist auch eine theokratie die sich mit einer demokratie tarnt. wobei es dort noch extremer ist...

auserdem braucht man keine diktatur um einen faschisten an der macht zu haben.

Billige Stimmungsmache was ihr hier macht.

Erdogan und die AKP sind demokratisch an die Macht gekommen und sie sind weiterhin von den Stimmen der Bürger abhängig.
Etwas mehr Respekt vor der demokratischen Wahl der Türken würde euch nicht schaden.

@lukistar
wahlen machen noch keine demokratie. zu einer demokratie gehört auch die pressefreiheit und die rechte von minderheiten.

@interrobang

Gibt es alles. Es gibt Medien die der AKP gegenüber feindlich gesinnt sind. Siehe Hürriyet.
Minderheiten haben Rechte und man es tut sich immer mehr in der Richtung.

Die Türkei ist eine Demokratie.

@lukistar
und erdogan ein faschist erster güte :D

immerhin wird beleidigung und auch kritik an erdogan mit gefägnis bestraft. oder ist der 17 jährige wieder frei gekommen?

lukistar schrieb:Siehe Hürriyet.

erweitert heisst das die dogan holding.

interrobang schrieb:mmerhin wird beleidigung und auch kritik an erdogan mit gefägnis bestraft.

kritik? nö. dann würden dementsprechend weit mehrere einsitzen!

beleidigung? in den meisten fällen wohl zurecht. würde in d nicht anders laufen, z.b. öffentlich gauck einen xxx nennen ...
->
http://dejure.org/gesetze/StGB/90.html

@lukistar

Demokratie? Naja, der Schein wird noch gewahrt. Zumindest der Rechtsstaat gerät aus den Fugen, denn König Erdogan lässt ja gerne Journalisten und Regimekritiker verhaften.

@interrobang

Also im Demokratieindex steht die Türkei auf Platz 98, eingeengt zwischen Kenia und Libanon

Wikipedia: Demokratieindex

Und die Türkei wird dort als Hybridregime bezeichnet, was noch schlechter ist als die Einstufung einer unvollständigen Demokratie.

Für den Mann würde ich ein Einreiseverbot verhängen, was Wahlkampfveranstaltungen für Exiltürken anbelangt.

In Deutschland und EU geht es mindestens genauso zu als in der Türkei.
Pressefreiheit...als ob in Deutschland soetwas existieren würde...

Schaut mal auf was ihr alles gezwungen wird. Steuergelder werden einfach
So verschwendet. Flüchtlige werden aufgenommen, obwohl die Mehrheit dagegen sind.
Gez zwangsgebühren etc. Etc. Das nennt ihr Demokratie :)
In 10 Jahren werden wir sehen wo EU stehen wird.

@Iksman
ja das war witzig. aber für echten humor mussan sich nicht dumm stellen.

@interrobang
ich glaube er meinte es Ernst, das sollte kein dummer Scherz sein

@Vote_against
Sehr interessante Statistik, danke dafür, interessant vor allem die Kriterien, beim Punkt "Bürgerrechte" wird die Türkei als "Autoritäres Regime" aufgeführt.

Iksman schrieb:Pressefreiheit...als ob in Deutschland soetwas existieren würde...

Ich wüsste nicht, wo die Pressefreiheit eingeschränkt wäre. Zudem werden zumindest in Deutschland keine Journalisten verhaftet, weil sie ihre Meinung zum besten geben.

Ihr redet unwissend daher. Journalisten die verhaftet werden hört sich nach gar nichts an. Erdogan zu kritisieren ist erlaubt in der Türkei.

Manche können sich nicht vorstellen was in der Türkei abgeht. Journalisten die zum Sturz einer Regierung aufrufen oder es versuchen eine solche Botschaft verpackt zu transportieren, würden auch in Deutschland Probleme mit dem Verfassungsschutz bekommen.

Es gibt in der Türkei Säkularisten die würden am liebsten die AKP mit Waffengewalt aus der Regierung vertreiben und sie hetzen entsprächend und kassieren dafür Haftstrafen.

Ja, wir sind alle unwissend und unterliegen dem Einfluss der westlichen Hetzpresse. Die ist mir aber lieber als Erdogans Geschichtsklitterung, willkürliche Verhaftungen und Einschränken der Meinungsfreiheit.

@Aldaris

Wir lesen lieber Artikel aus professionellen Stellen mit entsprechenden Vernetzungen und Geistesinhalt

Der türkische Journalismus ringt nach Luft

Die Situation der Medien in der Türkei 2015 kann mit einem einfachen Bild beschrieben werden: Es ist, als ob man versucht, in einer Kabine mit immer weniger Sauerstoff auszukommen, schreibt der türkische Journalist Yavuz Baydar.

Türkische Journalisten ringen nach Luft, um überleben und arbeiten zu können, sie kämpfen gegen die völlige Erstickung. Das gilt vor allem für diejenigen, denen es wirklich um die Würde, Integrität und die Rolle ihres Berufs für das öffentliche Interesse geht. Der Journalismus in der Türkei steht auf zwei Ebenen unter Druck: Während sich die Zensur auf verschiedenen Wegen verschärft, nimmt auch die Selbstzensur zu. Zusammen lähmen sie das Berichten und Kommentieren.

Seit den Gezi-Protesten wurden bei Korruptionsermittlungen oder dem "Islamischen Staat" zugeschriebenen Anschlägen mehr als 40 mal Nachrichtensperren verhängt, um die Öffentlichkeit vor den Tatsachen abzuschirmen. Die Ablehnung von Akkreditierungsanträgen wurde zur täglichen Praxis. Kritische Zeitungen bleiben von Turkish-Airlines-Maschinen und Flughäfen ebenso ausgeschlossen wie von Behörden. Die türkische Rundfunkaufsicht RTUK arbeitet als wichtigste Zensurbehörde und verhängt immer wieder Strafen gegen Fernsehsender.

Schon die Drohung reicht

Die Inhaftierung von Journalisten ist zwar nicht an der Tagesordnung, die Drohung damit allerdings schon. Die Zahl der rechtlichen Anfragen und Gerichtsklagen gegen Journalisten, Blogger und Twitter-Nutzer, meist wegen angeblicher "Beleidigung" von Staatspräsident Erdoğan, sind in die Höhe geschossen. In einigen Fällen stehen Kollegen vor langen Haftstrafen.
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Diejenigen, die sich dem widersetzen, werden systematisch gefeuert. Da nur 1,5 Prozent der türkischen Journalisten mutig genug sind, einer Gewerkschaft beizutreten, existiert journalistische Unabhängigkeit praktisch überhaupt nicht, denn die Angst, Einkommen zu verlieren, ist größer als die Angst, verklagt oder verhaftet zu werden.

Insgesamt haben wir es heute mit einer Situation zu tun, in der 80 Prozent der Medien von der Regierung kontrolliert werden und nicht in der Lage sind, das zu verinnerlichen, was die Werte des Journalismus ausmachen, zu berücksichtigen. Und das ist ein alarmierendes Zeichen.

http://de.qantara.de/inhalt/pressefreiheit-in-der-tuerkei-der-tuerkische-journalismus-ringt-nach-luft

@Vote_against

Wir haben zwar auch noch einen verstaubten Paragrafen im StGB ( http://dejure.org/gesetze/StGB/90.html ), aber was Erdogan anbelangt, kann man wohl schon rechtlich von Majestätsbeleidigung im klassischen Sinne sprechen.

Was die Ahndung von Beleidigungen angeht ist das richtig so in der Türkei. Nicht nur weil es nun mal strafbar ist Personen oder Beamte zu beleidigen, sondern auch weil viele Türken eine leichte Zunge haben und leichtfertig Menschen übelst beleidigen. Diese Mentalität gilt es einzudämmen.
Deswegen gibt es für viele alte türkische Filme, wo wirklich asozialste Beleidigungen benutzt wurden heute eine Zensur. Da ist das "Fuck" der Amerikaner noch völlig harmlos zu dem was die Türken sich angewöhnt haben.