@SouthBalkanPass mal auf, arbeite an deiner Diskussionskultur. Das fällt jetzt durchgehend und schon seit längerem auf. Du willst doch nicht selbst in die Kategorie, Nationalist, Propagandist etc. fallen? Dafür wirfst du mit den Labels aber ganz schön leichtisinnig um dich und stellst deine Kriegsgeilheit offen zur Schau.
Also lassen wir die Adhominems schön sein..
Gut.. dann weiter im Text.
Die politische Einordnung der AKP ist nicht so eindeutig. Es tummeln sich sicherlich auch Extremisten in Form von Islamisten und auch Rechtsextremen. Im Ganzen würde ich sie sie aber dennoch als islamisch und nicht islamistisch betrachten. Vielleicht ist das vergleichbar mit der Union. Das Gesamtkonstrukt ist eher konservativ, ein Teil (der CSU-Flügel) aber schon rechtspopulistisch. Die AKP würde ich näher bei der CSU verorten, also insgesamt eher in Richtung stark Konservative/Rechtspopulisten verschoben, mit einem Teil der schon - wie die AfD beispielsweilse - allerdings weit rechts Außen steht.
Was das alles aussagt? Dass man die AKP als Gesamtpartei mehr schlecht als recht dem Kreis der Extremisten zuordnen kann.
Zumindest sollte man das dann auch glaubhauft untermauern.. das fehlt mir eigentlich bei jedem, der einfach mal Schlagwörter, wie Extremist oder Faschist rausholt.
SouthBalkan schrieb:Diese Inseln in der Ägäis sind und waren zu einem überwältigenden Teil von Griechen bewohnt, selbst als sie unter osmanischer Souveränität standen, waren diese Inseln mehrheitlich von Griechen bewohnt.
Die allermeisten Inselns sind auch nicht strittig. Das ist soweit klar. Klar ist aber auch, dass Lausanne was die Küsten und die Inseln angeht schlecht verhandelt war.
Man braucht sich das nur mal vor Augen zu führen:
Es ist quasi unmöglich, auf See oder in der Luft von einem Punkt an der Küste zur anderen zu fliegen/fahren. Dann kommt man natürlich auch auf einige tausend Verletzungen des Luftraums und der Wasserhoheit. Das allerdings als Maß für Aggression zu nehmen, ist völlig witzlos.
Ein anderes Beispiel als Kastelorizo sowie der unbewohnte "Nachbarfels".
und rausgezoomt:
Original anzeigen (0,1 MB)Die beiden liegen mitten im Nichts an der türkischen Küste. Wie gesagt, davon gibt es unzählige Beispiele. Es geht selbstverständlich dabei auch nicht um irgendwelche Felsen. Aber es ergeben sich dadurch eben auch Probleme:
Under the present 6 mile limit, Greek territorial sea comprises approximately 43.5 percent of the Aegan sea. For Turkey the same percentage is 7.5 percent. The remaining 49 percent is high seas.
If the breadth of Greek territorial waters is extended to 12 miles due to the existence of the islands, Greece would acquire approximatively 71.5 percent of the Aegean sea, while Turkey's share would increase to only 8.8 percent. The Aegean high seas would diminish to 19.7 percent.
Das ist auf Dauer einfach keine praktikable und faire Lösung. Dabei vergisst man dann sogar, dass die Türkei den Griechisch-Türkischen Krieg gewonnen hat. In der Hinsicht haben dann einige AKP-Politiker recht, es sieht so aus, als wäre die Türkei in der Hinsicht der Verlierer.
Eine Möglichkeit damit umzugehen ist jetzt, jede Verletzung der Wasserhoheit als Auslöser eines Krieges und zu sehen und den Aggressor festzulegen oder langfristig eine politische Lösung dafür zu finden.
SouthBalkan schrieb:Willst du etwa behaupten dass diese Inseln türkisch werden sollen , ist das jetzt wirklich dein Ernst?
Kommt eben darauf an welche. Ich rede hier nicht von Lesbos, Samos oder sonst irgendeiner stark bewohnten Insel. Ich rede von strittigen Felsen oder eben "Kleinstinseln", bei denen man dann auch nicht sagen kann, sie wären griechisch und sollten türkisch werden.
Im Übrigen, wo der doch Aggressor immer feststeht. Wer war es eigentlich noch gleich, der die 3-Seemeilen auf 6 Meilen angehoben hat? Kleiner Tip, nicht die Türkei.
Dazu allgemein ein bisschen Wiki:
Territorial waters
Territorial waters give the littoral state full control over air navigation in the airspace above, and partial control over shipping, although foreign ships (both civil and military) are normally guaranteed innocent passage through them. The standard width of territorial waters that countries are customarily entitled to has steadily increased in the course of the 20th century: from initially 3 nautical miles (5.6 km) at the beginning of the century, to 6 nautical miles (11 km), and currently 12 nautical miles (22 km). The current value has been enshrined in treaty law by the United Nations Convention on the Law of the Sea of 1982 (Art.3). In the Aegean the territorial waters claimed by both sides are still at 6 miles. The possibility of an extension to 12 miles has fuelled Turkish concerns over a possible disproportionate increase in Greek-controlled space. Turkey has refused to become a member of the convention and does not consider itself bound by it. Turkey considers the convention as res inter alios acta, i.e. a treaty that can only be binding to the signing parties but not to others. Greece, which is a party to the convention, has stated that it reserves the right to apply this rule and extend its waters to 12 miles at some point in the future, although it has never actually attempted to do so. It holds that the 12 mile rule is not only treaty law but also customary law, as per the wide consensus established among the international community. Against this, Turkey argues that the special geographical properties of the Aegean Sea make a strict application of the 12 mile rule in this case illicit in the interest of equity.[2] Turkey has itself applied the customary 12 mile limit to its coasts outside the Aegean.
Wikipedia: Aegean disputeWie du hier auch sehen kannst, behält sich Griechenland das Recht vor, die Grenze auszueweiten.
An solchen Beispielen sieht man, dass du ein wenig ausgeprägtes Verständnis für Internationales Recht hast. Du siehst das irgendwie als gegeben an und legst es immer in deinem Sinne aus, dabei aber Widersprüche ausblendend.
Wieso sollte die Türkei es akzeptieren, falls Griechenland einseitig seine Grenze auf 12 Meilen anhebt? Es ist eben nicht alles so eindeutig und klar, wie du es gerne darstellst.
Was die mehrere Tausend Verletzungen angeht: irgendein starres Rechtssystem was du nebenbei bemerkt gar nicht nachgewiesen hast, anführen, dann aber von völkerrechtswidrigen Kriegen in Syrien sprechen ist nicht schlüssig. Auf Papier, also rein rechtlich ist an dem Einsatz nichts völkerrechtswidrig. Das muss man erst feststellen. Man kann der Meinung sein, aber es nicht als Fakt hinstellen.
Ebenso für Zypern. Das ist mittlerweile einfach nur lästig. Die Griechen hatten ihre "Chance", wollten aber nicht. Was nun?
Der völkerrechtliche Status der Sezession interessiert mich auch nicht besonders offen gesagt. Die Entscheidung bzw. Resolution 541 ist politischer Natur gewesen.
Drehen wir das Spiel also mal um. In der Sache Zypern steht doch wohl völlig eindeutig fest, dass die griechischen Zyprioten die Aggressoren waren und provoziert haben. Oder etwa nicht?!
SouthBalkan schrieb:Die Türkei kann man sehr wohl mit Nazi Deutschland vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges vergleichen.
Kann man natürlich. Nur greift man damit ins Klo und relativiert die NS-Disktatur. Aber bitte..
Du kannst gerne mal die entsprechenden Reichsbürgergesetze in der Türkei zitieren,https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsb%C3%BCrgergesetz
dazu noch am Besten einen Arierparagraphen.
Wikipedia: ArierparagraphNachweisen, dass rassistisch motivierte Deportationen in Konzentrationslager stattfinden. Nachdem du das geschafft hast, machen wir dann weiter.
Wieso der lange Text?
Ich zweifel nicht einmal an, dass Erdogan viel Mist baut. Was du allerdings alles schreibst, ist auch völlig überzogen. Es ist in der Grenzsache längst nicht alles klar und die Türkei der permanente einseitige Aggressor wie du es gerne hättest.