Corellian schrieb:ja, aber die notstandsverwaltung schrieb den leuten doch nicht vor, wie sie abstimmen sollten ... und bei einer abneigung ggü der notstandsverwaltung wären die neinstimmen noch klarer ausgefallen, bzw. die jastimmen hätten die werte von 2015 niemals erreicht, gescheige denn weit überschritten.
Eigentlich waren Wahlen im Osten der Türkei schon immer problematisch. Bei den letzten Wahlen gab es sogar ein Video, auf dem man eine Person bewundern durfte, die mehrere Stimmzettel mit einem Kreuz für die Hdp versah.
Ist es nicht auch ein offenes Geheimnis, dass die Patriarchen vor Ort im Kollektiv, also für den gesamten Clan wählen gehen? Hab da mal so eine Behauptung gehört.
brasco24 schrieb:wiederrum gibt es hier im Forum paar Tastatur Cowboys die wiedermal die "geht nach Hause" taste gedrückt halten, naja wenn das eine Befriedigung für euch ist macht weiter.
Hey, ich war auch einer der Provokateure, hab sogar für ein Referendum in dieser Sache plädiert. Das war von mir natürlich nicht ernstgemeint und machbar ist das Ganze ja auch nicht. Ich wollte nur aufzeigen, worüber man sonst noch so abstimmen könnte. Das demnächst evtl. über die Todesstrafe abgestimmt wird, scheint die hiesigen Erdogan-Befürworter nicht zu stören, bei einem Referendum über den Verbleib von uns Türken hört der Spass aber anscheinend auf. Sonst sind es doch die Selben, die den "Willen des Volkes" so hoch halten. Die Frage, ob man als Ja-Sager nicht besser in der Türkei aufgehoben wäre, muss sich m.M.n. jeder Ja-Wähler stellen.
Über den verlängerten Arm Erdogans mache ich mir trotzdem Sorgen. Eine differenziertere Betrachtungsweise würde uns allen in Deutschland lebenden Türken gut tun. Die Vorteile, die man durch das Leben in Deutschland hat, sollte man nicht verachten. Man sollte sich nicht aufhetzen lassen...
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/osmanen-germania-tuerkischer-geheimdienst-hat-einfluss-auf-rockerklub-a-1123167.htmlbrasco24 schrieb:Also ist Erdogan 2019 gezwungen mit der MHP und der BBP zusammenzuarbeiten.
Da bin ich mir nicht so sicher. Das System könnte diese Parteien dazu zwingen, dass sie mit der Akp verschmelzen. Es wird voraussichtlich 2 große Fraktionen geben, die Kleinen werden wohl dazu neigen, sich den Großen anzuschließen. Ein Erdogan wird nur schwer einen 2. konservativen Präsidentschaftskandidaten akzeptieren. In der Vergangenheit haben schon Ex-Parteivorsitzende von anderen konservativen Parteien zur Akp gewechselt. Genau so wird man auch auf der anderen Seite seine Stimmen nicht teilen wollen mit einen 2. Präsidentschaftskandidaten.
brasco24 schrieb:Eine sache ist absolut sicher, Erdogan wird es 2019 ganz ganz ganz Schwer haben.
Das ist für mich nicht mal so sicher. Dieses System drängt die Chp und die Hdp zusammen. Und wenn die gemeinsame Sache bei den Wahlen machen, werden sie nie auf die ca. 49% von gestern gelangen. Die rechten Wähler sind in der Überzahl. Auch ist der Ausgang der Wahlen viel stärker von den Kandidaten abhängig.
Man weiß auch nicht, was bis zu den Wahlen noch alles passieren wird.
Unabhängig davon, ob der Putsch aus dem letzten Jahr kontrolliert, vorgegaukelt oder echt war, hat er auch zu dem Ergebnis von gestern beigetragen.
@Corelliangut möglich, dass erdogan auf die nächsten 2 jahre als cumhurbaskani im alten sinne verzichtet, und die akp (+ die mhp) u.u. zu neuen und vorzeitigen wahlen animiert! das parlament kann ja darüber entscheiden (3/5 mehrheit aber vonnöten).
Was soll ihm das denn bringen? Ich dachte, der Großteil der Änderungen tritt erst ab 2019 in Kraft.