Unruhen in der Ukraine

@darcane

Hast du irgendwo gelesen, dass ich derartige Vergleiche gezogen hätte?

Dein Vorschlag bedeutet noch nichts anderes, als dass Putin behält, was er mit fragwürdigen Methoden erlangt hat in der naiven Hoffnung, dass er dann Ruhe gibt und sich alle wieder lieb haben. Diese Scheinlösung bedeutet aber, dass zum einen die Geschichte alleine auf Kosten der Ukraine ausgetragen wird, und dass zum anderen Putin das klare Signal erhält, dass er für eine Annexion auch noch mit der Zustimmung des Westens belohnt wird. Was genau sollte ihn dann davon abhalten, sich die nächste ehemalige Sowjetrepublik vorzuknöpfen, um sie wieder unter die russische Knute zu bekommen?

Genau diese Erfahrung hat man doch bereits im 20. Jahrhundert gesammelt, und es wäre reichlich dämlich und unnütz, nicht aus der Geschichte lernen zu wollen.

@Landluft

Ich dachte du wolltest auf Hitlers Methoden damals anspielen vor dem Krieg. Klang für mich so, weil ich daran auch schon dachte.

Das Problem ist doch, dass Russland die Krim nicht wieder hergibt und die Ukrainer natürlich in einer echt miesen Lage sind. Da geb ich dir ja vollkommen recht.

Nur was sollen wir machen? Sanktionen werden uns allen sehr schaden, davon bin ich überzeugt und wenn die Nato jetzt militärisch interveniert, was manche Ukrainer sich vielleicht erhoffen, spielen wir demnächst Fallout reallife.

Man muss den Schlussstrich ziehen und Russland klarmachen, dass es bei einem weiteren Verhalten der Art dann wirklich ( politisch ) richtig was auf die Mütze gibt.

Und wenn Russland dann was macht, macht es sich ja freiwillig und vollkommen berechtigt, ohne Ausweg in Ausreden zum Buhmann der Welt.

Eine freundliche Quelle hat mir etwas zugesteckt...

Sagt mir Leute, was soll man davon halten?
Das ist ein Artikel aus dem Jahr 2008, und beschreibt im Prinzip das, was wir Heute in der Ukraine sehen. Was ist da los?

https://web.archive.org/web/20081230225207/http://www.utro.ru/articles/2008/12/26/789711.shtml (Archiv-Version vom 07.03.2014)

Übersetzung:

Obama fängt den Dritten Weltkrieg von der Krim aus an

Unter dem neuen Präsidenten der USA, Barak Obama, wird in der Krim ein militärischer Waffenkonflikt vorgetäuscht werden.
"Das ist ein amerikanisches Szenario und dieses wird unter der Regierung von Obama wesentlich wahrscheinlicher als unter Mc Cain. " - sagte der russische Politologe Andrej Okara, am runden Tisch in Kiew, nach Berichten der Zeitung "Neue Region".

Der Experte erklärt weiter: "Dies wurde sofort klar, als man sah, aus welchen Personen sich der Kreis um Obama bilden würde. Es sind Menschen, die hauptberuflich an der Wallstreet beschäftigt sind. Diese Menschen beschäftigen sich mit der Technologie, die "Die Technologie des kontrollierbaren Chaos" genannt wird.

Nach den Worten Okaras, muss nach Georgien als Zone des kontrollierbaren Chaos, an erster Stelle die Ukraine stehen und in diesem Fall speziell die Krim.
Die Krim wird der Brennpunkt eines globalen Konfliktes werden, aus dem leider das Szenario eines Dritten Weltkrieges hervorgehen könnte und dieses Szenario ist zum jetzigen Zeitpunkt sehr realistisch." behauptet der Politologe.

Sein ukrainischer Kollege, aus dem Institut für Russische Geschichte, Andrej Blinov, ist davon überzeugt, dass Russland an so einem Konflikt nicht interessiert ist. "
"Wenn man vom Krieg auf der Krim spricht, betrachte ich es persönlich eher als ein marginales Szenario.
Die Frage der ekonomischen Beteiligung des russischen Kapitals in dieser Sache ist aber sehr wahrscheinlich. Dies hängt jedoch davon ab, wann die Krise endet. Sollte dies bereits 2010 der Fall sein, dann wird Russland wesentlich schwächer sein," - unterstrich der Experte.

Die Ambitionen der USA im Hinblick auf die Krim, werden aus den in der Vergangenen Tagen unterzeichneten amerikanisch-ukrainischen Abkommen, über die strategische Zusammenarbeit sichtbar. Das Abkommen beschreibt die vollkommene Souveränität der Ukraine, ihre Integration in die NATO, die Ausweitung der amerikanischen Präsenz in der Krim so wie andere Punkte der Zusammenarbeit.
Der US amerikanische Botschafter in Kiew William Taylor, beruhigte: "Das Abkommen verpflichtet keine der beiden Seiten, in militärischer Unterstützung." Er fügte hinzu: "Sollten die Grenzen überschritten werden (Grenzen gestört werden), werden wir uns erneut treffen um weitere Schritte zu besprechen".

Im zweiten Teil des Dokumentes, in dem es um die innere Sicherheit und Abwehr geht, spricht man von dem großen Interesse beider Seiten, an einer souveränen, demokratischen und unabhängigen Ukraine, dessen Integration in der Europäischen Union als höchste Priorität beschrieben wird.
In diesem Abschnitt wird erneut unterstrichen, dass die Ukraine somit auch ein Teil der NATO wird.
Zum jetzigen Zeitpunkt, im Hinblick auf die Anerkennung der drohenden Gefahren für den Weltfrieden und ihre Abwehr, werden die Ukraine und die USA ihre Zusammenarbeit zur Abwehr dieser Gefahren vertiefen, sagte der Botschafter. Außerdem erwähnte Taylor auch konkrete Schritte, wie zum Beispiel das zur Verfügung stellen von Kriegstechnologie und Ausbildung für die Ukrainischen Streitkräfte.

Der fünfte Teil des Dokumentes beschäftigt sich mit der Einführung eines amerikanischen Konsulates auf der Krim, so wie der Erhöhung der Präsenz auf der Halbinsel.
Des weiteren geht es um die Unterstützung Kiews bei der Gegenwehr gegen Moskau und der Verlegung der russischen Schwarzmeer-Flotte aus der Krim.

Darüber, dass es sich bei der Krim um das wichtigste Polygon der Destabilisierung der allgemeinen Situation und somit sehr wichtig für die Amerikaner und das "offizielle Kiew" handelt, sprechen die Beobachter nicht erst seit einem Monat.

Periodisch spielt man in der SMI unterschiedliche Szenerie durch, bei denen die "ukrainischen Demokraten" das "Pulverfass" zum explodieren bringen könnten und ihre Kritikpunkte an Russland umlenken würde. Genau so wie der Versuch der pro russischen "Andersdenkenden", die durch eine Klage versuchten, die Krim aus der Ukraine wieder auszugliedern. Diese sollten hart bestraft werden, allerdings ist es noch ein weiter Weg zum Sieg gegen diese Andersdenkenden, in Anbetracht der aktuelle Situation auf der Krim.

Vielen Dank an dieser Stelle an Ana Stasia (Muttersprachlerin) für die Übersetzung. www.facebook.com/johanssen.svensson

Weitere unabhängige Übersetzungen unter:
www.facebook.com/Anonymous.Kollektiv/posts/438267042972767

@darcane

Ein Militärschlag sollte - zum jetzigen Zeitpunkt - außerhalb aller Überlegungen sein, aber da Putin auf Diplomatie überhaupt gar nicht eingegangen ist, bleiben nur Sanktionen, um ihn zu einem Einlenken zu bringen. Ein simples "Wenn du das nicht lässt, finde ich das echt nicht mehr okay" wird ihn kaum stoppen.

@Demotivator

Demotivator schrieb:Vielen Dank an dieser Stelle an Ana Stasia

Anastasia?

@darcane

darcane schrieb:Würde man denn nicht Stärke und Kompetenz zeigen, indem man die Hand ausstreckt

Nicht wenn man denkt und funktioniert wie ein Politiker. Die Möglichkeit des Hand ausstrecken hatte insbesondere die EU. Sie hätte zwischen den Blöcken stehen und sich als großer Mediator hervortun können, doch man ergriff von Anfang an Partei und wurde selbst zum Block.
Aus russischer Sicht besteht kein großer Unterschied zwischen Annexion der Krim und Einverleibung der Restukraine in die EU. Die werden sich keine Vorwürfe gefallen lassen, warum sollten sie auch, das muss für die wie blanker Hohn klingen.

@Demotivator

Klingt für mich nach purer VT. Also jetzt nichts gegen dich oder so.

Mal ehrlich..... niemand will einen Atomkrieg. Kein Land auf der Welt ist in der Lage alle Atomwaffen abzufangen, auch die USA nicht. Und selbst wenn sie alle Atomwaffen die auf die USA gerichtet sind abfangen, würde trotzdem die ganze Welt im nuklearen Winter enden.

Warum sollte jemand bewusst und gewollt sich selbst, seine Familie, sein Land und alle anderen Menschen vernichten wollen? Ich glaub da wirklich nicht dran.

@Landluft

Mir ist schon klar, dass für meine Überlegungen alle Seiten endlich mit dem Mist aufhören müssen. Aber Sanktionen werden auch nicht lange anhalten und ich denke damit rechnet Putin auch.

@zoonpolitikon

Richtig. In meiner Frage ging es jetzt auch eher darum sich solche Überlegungen komplett ohne Vorwürfe zu machen... quasi bei Null anfangen. Ohne zu sagen der oder der wollte ja dann und dann dies und das nicht.....was für ein Satz :D

@Demotivator
Wo genau, kann man auf deiner verlinkten Seite denn herausfinden, das der Artikel auch von 2008 ist?

darcane schrieb:Klingt für mich nach purer VT.

Nicht ausgeschlossen natürlich. Das sind ja auch nur Meinungen. Ich denke die sind etwas überzogen, aber im Kern nicht verkehrt.

darcane schrieb:Mal ehrlich..... niemand will einen Atomkrieg.

Da sind wir uns einig. Vom "Dritten Weltkrieg" spricht auch nur die Überschrift. Das ist zweifellos übertrieben. Im Artikel ist kein Atomkrieg Szenario und auch kein Weltkrieg beschrieben, sondern eher genau das was wir jetzt in der Ukraine sehen.



ps.



Amerikanische Abgeordnete manipulieren Leute in Kiew

15.12.13 Выступление американских сенаторов на майдане

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@Demotivator

Bin jetzt nicht so der Politiker oder so, aber ich kann mir gut vorstellen, dass man aus Ereignissen durch Logik gute Zukunftsprognosen abgeben kann, die dann auch verblüffend zutreffen.

Bisher ist nur Putins Russland expandiert, sollte man an dieser Stelle nochmal festhalten.

@Befen
@Demotivator

Ja aber merkt ihr wie wir wieder in dieses total sinnlose Denken mit Vorwürfen zurückkehren?

Fakt ist, dass beide Seiten Mist gebaut haben. Die tun sich beide nichts.

Obama hat doch gesagt das er in Ukraine nicht Militärisch eingreift also wird alles gut.

@darcane
Ich verstehe dich durchaus, sehe dafür allerdings aus schon erwähnten Gründen momentan keine Chance. Aktuell sind es nur die Basismitglieder der Parteien, die zur Vernunft und Besonnenheit aufrufen. Die Parteispitzen jedoch nehmen die Gelegenheit zur Profilierung war. Ein Wahlkampf ohne mühsam ein Gefahrenszenario heraufbeschwören und ohne Feindbild kreieren zu müssen, ist für die ein Geschenk Gottes. Szenarien und Feindbilder gibt es momentan genug, man muss nur noch draufschlagen.
Putin und die USA haben gar keinen Grund für einen großartigen Kurswechsel. Die werden sich noch eine Weile anknurren und das war es dann. Putin hat erstmal, was er wollte, und der Ami hat dabei nichts verloren. Obendrein fiel mit der Annexion eine Grenze, das könnte ungeahnte Möglichkeiten eröffnen.
Die Gefahren, die durch Sanktionen entstehen, sind kalkulierbar und überschaubar. Die "da oben" bekommen die Sanktionen ohnehin nicht zu spüren und mit der richtigen Strategie kann man sich Sanktionen zunutze machen.

@AEOU

Das hier ist aber auch nicht der richtige Weg.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-03/usa-modernisieren-atombomben

@darcane

Das hat ich auch schon gepostet vor 1 - 2 Wochen der Hintergrund daran ist das es eh schon lange geplant war,aber halt in der jetztigen Krise eine besondere Brisanz hat.

@AEOU
Putin hat das auch gesagt. Und Merkel ebenfalls.

Das war mir eigentlich auch so klar. So wertvoll ist die Ukraine für die US + EU nun doch wieder nicht. Es geht ums das Gesicht bewahren.

@AEOU

Ok aber es ändert ja nichts an der Tatsache, dass die Dinger hier nichts verloren haben. Und zudem Russland sicher nicht sehr erfreut hat. Ja ich weiß, die Dinger haben wir schon länger und ich weiß auch wo.^^

@Demotivator

jup so siehts aus im Endeffekt sind sich alle Parteien einig intern, sonst wär das schon längst was passiert.
Finde auch toll das endlich eine OSZE Mission stattfindet.

@zoonpolitikon

Ich weiß, mein Denken in der Hinsicht sind schon etwas naiv und idealistisch^^