Unruhen in der Ukraine
07.03.2014 um 03:56Gysi sagt es ganz deutlich: die Ukraine hat (leider) keine geeignete politische Persönlichkeit, die das in eine Spaltung rutschende Land stabilisieren könnte.
ein link zur Historie, der zeigt, es ist kein neues Problem:-(
ein link zur Historie, der zeigt, es ist kein neues Problem:-(
So trat Hetman Chmelnyzkyj (( Vernichter von zigtausend Juden)) 1651 gleich mit zwei potentiellen Partnern in Gespräche ein. Im Süden mit dem Osmanischen Reich, im Norden mit dem Moskauer Reich.
Überlegungen, sich mit dem orthodoxen Zaren in Moskau zu verbinden, waren nicht neu. Mehrfach versuchten einzelne Führer der Kosaken und Geistliche aus Kiew unter den Schutz (Protektorat) des moskowitischen Zaren zu gelangen.
Auch Chmelnyzkyj bat 1648 den moskowitischen Zaren um Hilfe und bot ihm die Stellung des Schutzherren über die Zaporožer in Aussicht. Zar Aleksej jedoch scheute den Konflikt mit Polen-Litauen. In den Jahren 1652 und 1653 kamen erneut zwei kosakische Delegationen nach Moskau, diesmal gingen der Zar und sein beratendes Organ, die Bojarenduma auf die Bitte der Ukrainer ein. Die Reichsversammlung (Zemskij Sobor) billigte im Herbst 1653 den Entschluss des Zaren.
Den Regierenden und dem Zaren waren jedoch die Konsequenzen die dieses Bündnis mit den Dnjepr-Kosaken mit sich brachte, nämlich ein Konflikt mit Polen-Litauen ((hatte nicht grad die Litauische Führung ihre ANGST angführt?)) wohl bewusst. Der Zar schickte deshalb Gesandte zum König nach Polen, diese sollte sich auf Grundlage des Vertrages von Zboriv um einen Frieden zwischen Polen-Litauen und den Kosaken bemühen. Dieses Ansinnen wurde jedoch als Einmischung in innerpolnische Angelegenheiten angesehen und abgelehnt.
Der moskowitische Zar sandte nach Vertragsabschluss im Jahre 1654 ebenfalls Delegationen in die Ukraine und ließ die Versammlung in Perejaslaw auf den Zaren einen Treueid schwören. Auch die Bevölkerung in Kiew und andere Städte sollten diesem Treueeid folgen. Zuvor machte sich eine Gruppe von Kosaken aus Kiew auf den Weg nach Moskau, um dem Zaren eine Petition mit 23 Artikeln zu überbringen, in der die Rechte und Privilegien der Kosaken, des Adels und der Stadtbevölkerung bestätigt werden sollte. Das Heer der Kosaken sollte maximal 60.000 Mann betragen, die Besoldung wurde geregelt und der Hetman sollte zusammen mit dem Heer das Recht behalten, zu ausländischen Mächten Beziehungen zu unterhalten. Dies bestätigte der Zar im März 1654. Der Zar beschränkte jedoch die Außenbeziehungen, Kontakte zum osmanischen Sultan und zum polnischen König sollten nur mit Erlaubnis des Zaren erlaubt sein.
Der staatsrechtliche Gehalt des Schwures von Perejaslav ist sehr umstritten. Da mit ihm die heute zur Ukraine gehörenden Gebiete erstmals unter die Herrschaft Moskaus gelangten, besitzt dieses Ereignis ein großes Gewicht. Die Uneinigkeiten beginnen bereits bei der Wortwahl. War es ein völkerrechtlich bindender Vertrag zwischen zwei gleichberechtigten Partnern im Sinne eines Militärbündnisses oder der Treueid von Untertanen gegenüber einem neuen Herrscher?
Von ukrainischer Seite wird gerne der Aspekt der Gleichberechtigung herausgestrichen und dem Zaren Vertragsbrüchigkeit vorgeworfen. In der vorrevolutionären russländischen und in der sowjetischen Historiographie wurde der Akt hingegen als „Wiedervereinigung der Ukraine mit Russland“ gefeiert.