@DearMRHazzard Die Ukraine ist sicherlich gespalten, und zwar zwischen dem Westen, wo die echten Ukrainer leben und dem Osten, wo mehr Russen leben.
Nun ist es aber so, dass die Ukraine, als sie noch zur Sowjetunion gehörte, einen höheren Wohlstand hatte als jetzt, das BIP liegt angeblich immernoch unterhalb des damaligen Standes. Von daher dürften eigentlich alle nichts gegen Russland haben, weil sie ja immer irgendwie zu Russland gehörten und es ihnen besser ging als seit der Unabhängigkeit.
Dass das Land aber so gespalten ist und echte Ukrainer oft nichts mit Russland zu tun haben wollen, liegt sicherlich auch an der großen Hungersnot, die es 1930 dort gab, und an der vor allem viele Ukrainer gestorben sind. Diese machen heute vor allem die Russen dafür verantwortlich, weil der Befehl, die Kulaken abzuschießen, von Moskau ausging, und viele Ukrainer gehörten eben diesem Kulakentum an.
So verbinden viele Ukrainer ihren strammen Antikommunismus, der mit dieser Katastrophe zu tun hat, wohl bis heute mit Gegnerschaft zu Russland. Im zweiten Weltkrieg kämpften ja viele Ukrainer an der Seite der Faschisten gegen den Kommunismus. Auch heute gibt es in der Ukraine angeblich viele "ukrainische Nazis" also Nationalisten und Rechtsradikale. Diese definieren sich vor allem über ihren überzeugten Antikommunismus, und ihr Feindbild ist Russland, die sie wohl bis heute als die Kommunisten von damals sehen, da ist keine große Differenzierung zu erwarten.
Hätte es aber diese Hungersnot nicht gegeben, dann auch keinen bedeutenden ukrainischen Widerstand im zweiten Weltkrieg, und keine solche Distanzierung der heutigen Westukrainer von Russland. Dann würden sich Ukrainer bis heute wohl alle als ziemlich russisch definieren.