@Fedaykin Fedaykin schrieb:Wenn es auf der Krim nicht so gelaufen wäre (Die Milizen stammten ja nicht vom lokalparlament) hätten sie nie die Idee gehabt.
Die Milizen auf der Krim wurden von der Krimregierung aus Freiwilligen rekrutiert und haben auf die Verfassung der Krim Treue geschworen. Im Osten der Ukraine haben sie sich selbst organisiert. Das ist ein reiner Volksaufstand.
Original anzeigen (0,3 MB)Es ist auch nicht die Selbe Idee. Beim Krimreferendum lag die Entscheidung zwischen Anschluss an Russland oder Verbleib in der Ukraine. Beim Referendum in Donezk und Lugansk ging es einfach um die Unabhängigkeit. Das sind doch völlig verschiedene Dinge.
Fedaykin schrieb:Sie hofften auf eine Krim 2.0. Ein Refferendum, eine Akzeptanz durch Russland, das die Restukraine nicht handelt.
Natürlich hoffen sie, dass Russland sie unterstützt oder zu mindestens nicht in Stich lässt wenn es zum Äußersten kommt. Aber sie sind sicher nicht so naiv zu glauben, dass das was auf der Krim ging, auch in Donezk möglich sei.
wie schon 100mal erwähnt, verfolgen sie dort auch ganz Andere Ziele.
Fedaykin schrieb:Nicht zuletzt war Russland darauf vorbereitet.
Im gewissen Maße konnte man sich denken, dass die Krim sich abspalten würde wenn es zu einem Regierungssturz in Kiew kommt. Putin hat sich ungefair so geäußert: "Natürlich, haben sich unsere auf der Krim stationierten Soldaten sich
hinter die Volkswehr der Republik Krim gestellt".
Entscheidend ist aber, dass die Initiative sich Russland anzuschließen, nicht von Russland ausging. Sondern von der Krimregierung. Und der Auslöser dafür war die Tatsache, dass in der Ukraine ein Machtvakuum entstanden ist.
Das wird klar, wenn man die Nachrichtenmeldungen auf der Seite der Krimregierung im Zeitraum Februar-März durchließt.
http://www.rada.crimea.ua/en/news (Archiv-Version vom 06.06.2014)Ich kann jetzt nicht im Detail darauf einzugehen. Es ist aber ziemlich klar was im Parlament und auf der Straße alles passiert ist, und wie es zum Referendum und Anschluss an Russland gekommen ist. Da liegt der Schlüssel zum Verständnis der Vorgänge auf der Krim, welche Rolle der Neue Ministerpräsident Aksjonow und welche Rolle Russland dabei gespielt hat.
Natürlich hat es auch dort (Donezk) voher die Bewegung gegeben. Spotan tauchen keine Milizen in Tausend Mann Stärke auf,
Die Milizen in Donezk sind doch erst Wochen nach dem Umsturz in Kiew aufgetaucht, als die Krim längst russisch war. Dem gingen Massenproteste gegen die Neue Regierung voraus.
hier bitte: Donezk wenige Tage nach dem Umsturz in Kiew und vor dem Auftauchen der russischen Soldaten auf der Krim.
https://www.youtube.com/watch?v=BwHqS_yQ9LoDie Leute haben ihre Pässe in die Kamara gehalten um zu zeigen, dass sie eben keine aus Russland eingeschleuste Agenten seien wie von der neuen Regierung behauptet.
Ist klar, dass sie irgendwann die Nase voll hatten und die jenigen mit Eiern eben zur Waffe greifen und für eigene Regierung sorgen. Was soll man machen, wenn die Regierung dich nicht ernst nimmt?
Fedaykin schrieb: noch fallen selbsternannte Bürgermeister vom Himmel.
Wie kommst du darauf, dass sie selbsternannt sind? Das behaupten unsere Medien hier - aber worauf stützen sie sich ist mir ein Rätsel.
Die Bürgermeister waren die Redner auf den Protestkundgebungen und wurden vom Pöbel zu ihren Bürgermeistern ernannt, weil ihre legitimen Bürgermeister von Kiew durch eigene regierungsträue Oligarchen ersetzt worden waren, die gar kein politisches Mandat hatten.
Hier z.b. die Ernennung des Volksbürgermeisters in Lugansk Alexander Charitonow am 5. März in Luganks
https://www.youtube.com/watch?v=ZDMzMhzNwhENatürlich ist das keine Wahl nach europäischen Standards. Eher war das so etwas wie ein Zeichen des Protests gegen die von Kiew geschickten Bürgermeister. Aber in Kiew wurde das auf dem Maidan genauso gemacht und da spricht man komischerweise nicht von Selbsternannten Ministern. Ich meine z.b. Parubiy, Avakow und Nalevaichenko.
Fedaykin schrieb:Und schau bitte mal die Chronologie der Ereignisse nach:
Es gab gar keine Forderungen an Kiew, noch war da wirklich Zeit zwischen.
Am 16 April wurde das Rathaus gestürmt. AM 23 Februar kam die neue Regierung in Kiew zusammen.
Und dazwischen war herzlich wenig aus der Ostukraine zu hören , noch gab es Zeit für Föderalisierung und co.
Das stimmt nicht, wie ich gerade gezeigt habe. in Donezk und Luganks ist eine ganze Menge zwischen dem 23 Februar und dem 16 April passiert. Es wurde nur hier in Deutschland komplett ausgeblendet.