@Venom Ich mein da nicht die Behandlung diverser psychischer Störungen, sondern die präventive Arbeit mit Menschen, die Drogen konsumieren und sich gefährdet sehen. Ein offenerer Umgang, weniger Stigmatisierung, weniger Ausgrenzung aus der Gesellschaft, denn das ist für die psychische Gesundheit nunmal nicht gerade förderlich, im Gegenteil. Weiterhin mehr Einrichtungen, die vernünftige Aufklärung betreiben, damit man sich auch dementsprechend informieren kann, was halt einfach auch ein Vorteil im Bezug auf psychische Gesundheit ist (passt ja sogar auf dein "hoher THC Gehalt" Argument, dadurch könnte z.B. auch vermieden werden, Sorten mit hohem Gehalt zu konsumieren, wenn man das nicht möchte, momentan weißt du überhaupt nicht, was du da inhalierst).
Kontrollierter Verkauf vermeidet das Risiko von gestrecktem Scheiß, dem Schwarzmarkt wird die Grundlage entzogen, man kann mehr Vertrauen in das haben, was man konsumiert, man kann sehen wie es wirkt (sativa/indica), wie hoch der THC Gehalt ist, wie hoch der CBD Gehalt ist usw. und auch das ist ein massiver Fortschritt im Bezug auf die psychisch Gesundheit. Und das alles sind Dinge, die von den Steuergeldern als reine Präventionsmaßnahmen finanziert werden könnten.
Nur zur Prävention, du kannst mir doch nicht erzählen, dass du das negativ siehst?
Was kann noch gemacht werden?
Schaffung weiterer Räume, in denen man auch seine härteren Drogen durchleuchten lassen kann, sich saubere Spritzen holen kann, usw.
Warum? Weil auch die härteren Drogen so oder so konsumiert werden. Man kann nun sagen man lässt die Leute am Ende elendig auf dem Bahnhofsklo verrecken, weil sie keine saubere Nadel hatten o.ä. oder man sagt man schafft den Leuten einen sicheren Raum, so dass sie keine größeren Schäden davon nehmen? Und bedenke, da handelt es sich oft um suchtkranke Menschen. Das sind Menschen, die ihren Konsum dann auch gar nicht mehr unter Kontrolle haben, willst du denen sagen "selbst Schuld"? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Einem, der sein Bein gebrochen hat, sagt man ja auch nicht "lauf doch einfach und stell dich nicht so an". Und da bitte kein "bei Droge X muss man aber damit rechnen und hat es so selbst verschuldet", denn auch beim Fußballspielen muss man damit rechnen, sich das Bein zu brechen.
Was noch?
Schaffung weiterer Institutionen, die bei einer vorliegenden Suchterkrankung unterstützend einwirken können. Beratungsstellen, Tageskliniken, Stationen auf denen entgiftet werden kann, Kliniken für Langzeittherapie..
Warum? Klar, das gibt es alles schon, aber verbunden mit unglaublich langen Wartezeiten für Plätze, auf einen Therapieplatz wartet man teilweise vergeblich (viele Kliniken hier in NRW sind auch nicht so das Gelbe vom Ei um ehrlich zu sein..), selbst in der Tagesklinik wird einem nur oft gesagt man müsse mal eben noch ein halbes Jahr warten. Soll man den Leuten dann einfach sagen "Joa, dann kifft halt nicht, ne?!" Das funktioniert nicht, da in dem Fall dann ja eine Suchterkrankung vorliegt. Es ist eher der blanke Hohn den Menschen dann zu sagen, sie seien selbst Schuld und sollen es halt lassen, aber ich denke eigentlich auch, dass du das auch so siehst.
Man hat immer zwei Optionen:
Entweder man verurteilt Menschen für das, was sie sind, gemacht haben, usw. oder man versucht zumindest ein bisschen Verständnis zu entwickeln, selbst wenn man es nicht nachempfinden kann und unterstützt sie auf ihrem Weg aus dem Sumpf und das funktioniert nunmal nicht mit Kriminalisierung, Stigmatisierung und der aktuellen Drogenpolitik.
Durch eine Legalisierung könnten auch hierfür durchaus mehr Steuergelder investiert werden, um weitere Institutionen zu schaffen, die Menschen helfen können.
Die Freizeitkiffer haben auch was davon, klar. Aber keiner hier argumentiert auf der "ich fänd das aber geil, deshalb will ich das" Schiene, die Meisten bringen ausführliche und auch schlüssige Argumente. Aber mal ganz ehrlich.. kannst du an meinen Ausführungen irgendwas Negatives finden? Dann gern her damit, ich setz mich gern damit auseinander, aber es würde mich doch wundern..